Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0471 - Der letzte Test

Titel: 0471 - Der letzte Test
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Teil der Decke war heruntergebrochen. An den Wänden stand ein Schaltpult mit geborstener Vorderseite.
    Kabel und Relais quollen daraus hervor.
    Dann entdeckte Geronsch eine seltsame graue Masse, die zwischen den Trümmern am Boden lag.
    Sie schien organisch zu sein.
    Der alte Raumfahrer zwängte sich durch die Öffnung. Er war entschlossen die seltsame Substanz zu untersuchen.
    Als er sie erreichte, sah er, daß sie eine relativ große Fläche bedeckte. Ihre Ränder waren unregelmäßig. An verschiedenen Stellen befanden sich warzenähnliche Verdickungen.
    Das Ding - was immer es war - lebte nicht mehr.
    Geronsch beugte sich hinab. Er griff nach einem aus dem Trümmerberg ragenden Stab und zog ihn heraus.
    Vorsichtig stocherte er damit in der Masse herum.
    Sie gab nach, machte aber trotzdem einen zähen Eindruck.
    Geronsch überlegte, ob er dem Taschkar von seiner Entdeckung berichten sollte. Er entschied sich dagegen, denn der Diktator hätte ihm ein paar unangenehme Fragen gestellt. Vor allem hätte der Tasehkar wissen wollen, warum Geronsch nicht auf direktem Weg an die Oberfläche zurückgekehrt war.
    Geronsch nahm ein Stück flaches Metall und benutzte es als Schaufel. Er hob damit einen Teil der grauen Substanz an. Sie sah von unten nicht anders aus als von oben.
    Der Takerer zuckte die Achseln: Er würde das Geheimnis dieses Dinges sicher nicht lösen. Es war besser, wenn er diesen Raum jetzt verließ.
    Von draußen drangen Geräusche zu ihm herein. Ein paar Raumfahrer kamen vorüber. Zum Glück kümmerten sie sich nicht um das Loch in der Wand.
    Geronsch atmete auf. Er wartete, bis die Stimmen verklungen waren.
    Als er sich dem Ausgang näherte, brach der letzte Teil der Decke herunter und begrub Geronsch unter sich.
     
    *
     
    Er war das letzte Opfer einer Aktion, die der Beginn von unglaublichem Ereignissen sein sollte.
    Cool Aracan hockte in seinem bequemen Sessel innerhalb des Paladin-Roboters und überlegte, wie lange es dauern würde, bis die Takerer den wahren Charakter des angeblichen Haluters erkannten. „Wie lange wollen Ovaron und dieser widerliche Kerl sich noch anstarren?" fragte Retekin.
    Aracan grinste.
    Unmittelbar vor der Ankunft des Taschkars hatten die Männer ihre wichtigsten Ausrüstungsgegenstände in den Laderäumen des riesigen Roboters versteckt.
    Dazu gehörten auch ein paar Waffen.
    Drof Retekin kam herein. Er ließ sich neben seinem Freund nieder und deutete auf den Bildschirm, wo der Taschkar zu sehen war. „Ruhe im Ortungsraum!" klang Dephins Stimme auf.
    Retekin warf seinem Freund einen schiefen Blick zu.
    Dephin befürchtete offenbar, daß die Takerer die Unterhaltung hören könnten. Retekin hielt das für eine übertriebene Vorsichtsmaßnahme.
    Dart Hulos kam herein. Der Waffenwart trug einen schwarzen Kasten. Er stellte ihn auf eine Bank, winkte die beiden anderen heran. Er öffnete den Kasten und entnahm ihm eine silbern glänzende Waffe. „Für den Taschkar", formten seine Lippen lautlos. „Eine Sonderanfertigung." Er blickte sich um und fragte: „Muß es nicht schön sein, damit erschossen zu werden?"
    Retekin schüttelte den Kopf. Hulos erlaubte sich manchmal makabre Scherze.
    Hulos verschloß den Kasten sorgfältig und befestigte ihn an seinem Gürtel.
    Als Aracan zum Bildschirm zurückkehrte, stand der Taschkar noch immer an seinem Platz. Er und Ovaron schienen einen stummen Zweikampf auszutragen.
    Aracan schüttelte den Kopf. Er hoffte, daß Ovaron den Takerer nicht zu unüberlegten Maßnahmen herausforderte.
    Auch die anderen verhielten sich ruhig. Rhodan hatte sie alle aufgefordert, den Takerer auf keinen Fall zu reizen.
    Gucky stand ohne Schutzanzug und ohne Zellaktivator in einer Ecke. Er machte einen eingeschüchterten Eindruck.
    Aber das gehörte wahrscheinlich schon zu seinem Spiel. Aracan fragte sich gespannt, was der Ilt alles anstellen würde, um vom Taschkar als harmloses Tier anerkannt zu werden.
    Plötzlich bewegte sich der Diktator.
    Er streckte einen Arm aus und winkte seine Begleiter herbei. „Nehmt ihnen die Waffen ab!" befahl er. „Sie sind meine Gefangenen."
     
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher