Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0469 - Bumerang mit langen Wimpern

0469 - Bumerang mit langen Wimpern

Titel: 0469 - Bumerang mit langen Wimpern
Autoren:
Vom Netzwerk:
drauf und dran war, diesen aufwendigen Luxus mit einer nüchternen Zuchthauszelle zu vertauschen?
    »Ich kenne das zur Genüge«, sagte er matt. »G-men sind darauf spezialisiert, mit Drohungen zu operieren. Entweder benutzen sie dazu ihre Waffen, oder ihre großen Mäuler.« Er sah mich an. Das Lächeln war aus seinen Zügen verschwunden. »Ich habe im Radio gehört, daß Rogers erschossen worden ist. Seine-Mörderin hat sich gestellt. Es ist Maureen Coburn. Sie kennen die Geschichte, wie?«
    Ich nickte. »Natürlich. Ehe wir herkamen, haben wir uns kurz informiert.«
    »Was, zum Teufel, wollen Sie überhaupt hier?« fragte Fordham aufgebracht. »Das Geständnis der Frau ist doch ganz eindeutig. Daran gibt es doch nichts zu rütteln. Howard Rogers war ein Mörder. Er tötete Westmore und Coburn. Maureen Coburn rächte den Tod ihres Mannes und ihres Liebhabers. Was habe ich mit dem Drama zu schaffen?«
    »Eine ganze Menge, Fordham«, sagte ich. »Das wissen Sie verdammt genau. Denken Sie an Derek Regis…«
    »Ein vorbestrafter Feuerwerker, der aus irgendeinem Grund in Westmorea Wohnung in die Luft geflogen ist«, warf Fordham ärgerlich dazwischen.
    »Es handelt sich nicht um irgendeinen, sondern um einen ganz bestimmten Grund. Westmore war Ihre rechte Hand. Sie fürchteten, wir würden in seiner Wohnung Material finden, das Sie belasten könnte. Deshalb gaben Sie Regis den Befehl, die Wohnung in ein Trümmerfeld zu verwandeln. Es war Regis’ Pech, daß die Bombe zu früh hochging.«
    »Regis ist tot. Wie wollen Sie beweisen, daß Ihre Behauptung zutrifft?«
    »Gar nicht. Auf diese Beweisführung verzichten wir«, sagte ich. »Wir haben schließlich noch ein paar andere Pfeile im Köcher.«
    »Da bin ich wirklich neugierig«, sagte Fordham.
    »Wir haben Ihre Leute verhaftet, Fordham. Danny und die anderen Ganoven.«
    Fordham starrte mich an. »Von welchem Danny reden Sie denn?« fragte er heiser.
    »Von Danny Rowczick natürlich. Und Tucker konnte mir noch einen Tip geben, ehe er starb. Und die Männer, die da draußen in Long Island hopp gegangen sind, stehen kurz vor dem Zusammenbruch. Man ist dabei, diesen Prozeß zu beschleunigen.«
    »Ich habe nichts damit zu tun«, murmelte Fordham. »Gar nichts, hören Sie?« Seine Augen machten einen glasigen Eindruck. Er starrte auf seine Fußspitzen.
    »Sie haben mit mir am Telefon gesprochen«, bemerkte Phil mit milder, aber eindringlicher Stimme. »Aus taktischen Gründen meldete ich mich unter dem Namen Danny.«
    Fordham schwieg.
    »Sie wollten Janet Rogers töten lassen«, sagte Phil. »Wir wußten zunächst nicht, weshalb Sie diesen grausamen Befehl erteilten.«
    »Ich habe keine Ahnung, worauf Sie hinauswollen«, meinte Fordham, ohne den Blick zu heben. »Ich habe weder mit Ihnen noch mit einem Mann namens Danny gesprochen.«
    »Jetzt sind wir informiert«, fuhr Phil fort. »Als wir hörten, was Rogers zugestoßen ist, beschlossen Sie, die Konsequenzen zu ziehen. Da Sie von einem toten Rogers weder Geld noch andere Vorteile erwarten konnten, hielten Sie es für das klügste, die Tochter aus dem Wege zu räumen. Sie war plötzlich für Sie zum Ballast geworden.«
    »Alles Unsinn«, murmelte Fordham. »Okay, lassen Sie uns Ihre Version des Geschehens hören«, schlug Phil vor.
    »Sie sitzen auf dem falschen Dampfer. Ich habe nichts damit zu tun.«
    »Das sagen auch Ihre Leute. Dummerweise sprechen ein paar Fakten dagegen. Bei Ihren Leuten und bei Ihnen. Diese Fakten reichen schon jetzt aus, um einen nahezu lückenlosen Indizienprozeß zu führen. Aber wir versichern Ihnen, daß das Material eine weitere Abrundung erfahren wird. Wir haben Janet befreit. Ihre Leute befinden sich in Haft. Nichts und niemand kann Sie und Ihr verbrecherisches Syndikat vor dem Schicksal bewahren, das Sie verdient haben.«
    »Blech!« stieß Fordham hervor, aber die Äußerung war ohne Saft und Kraft. Er wußte, daß er verloren hatte, aber er wehrte sich verbissen dagegen, diese niederschmetternde Tatsache anzuerkennen.
    »Sie wollten auch Dotty Weston umbringen lassen, nicht wahr?« fragte Phil. »Die Kleine weiß einiges von Ihnen. Schließlich war sie Westmores Flamme. Als wir uns an Dotty heranmachten, hatten Sie Angst, das Mädchen könnte umfallen. Deshalb erteilten Sie den Befehl, das Mädchen zu töten. Irgendeiner Ihrer Killer war aber in die Kleine verknallt, und er ließ ihr eine Warnung zukommen.«
    Fordham hob mit einem Ruck das Kinn. Seine Augen wirkten noch glasiger als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher