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0469 - Bumerang mit langen Wimpern

0469 - Bumerang mit langen Wimpern

Titel: 0469 - Bumerang mit langen Wimpern
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nützen. Ich erkläre euch das alles, wenn ihr wieder hier seid.«
    »Aber…« begann Phil fragend.
    »Kein Aber!« entschied der Mann. Es klickte in der Leitung. Er hatte aufgehängt.
    Phil sah nachdenklich aus. Er ließ den Hörer sinken und legte ihn auf die Gabel zurück. »Ich wette, das war Charly Fordham«, sagte er.
    »Bist du sicher?« fragte ich.
    »Ziemlich sicher«, erwiderte Phil. »Er will, daß auch Janet stirbt.«
    »Demzufolge ist in der Stadt irgend etwas schiefgelaufen«, sagte ich. »Nimm den Bursdien die Waffen ab, Phil. Es wird Zeit, daß wir zurück nach New York kommen.«
    ***
    »Ich möchte mich stellen«, sagte die Frau.
    Der Revierbeamte blickte unwillig von seiner Schreibarbeit auf. Sein mürrisches Gesicht glättete sich, als er die attraktive junge Frau sah. »Stellen?« echote er freundlich. »Was haben Sie denn verbrochen?«
    »Ich habe einen Menschen getötet.«
    Die Augen des Revierbeamten weiteten sich. »He, wissen Sie, was Sie da sagen?«
    Maureen Coburn starrte ins Leere. Sie sah blaß aber entschlossen aus. Mit den Händen umklammerte sie die Handtasche, in der sich die Mordwaffe befand.
    »Wie heißen Sie?« fragte der Beamte und drückte auf den Klingelknopf.
    »Maureen Coburn.«
    Die Tür zum Nebenzimmer öffnete sich. Einer der Revierdetektive kam herein. Er bewegte kauend die Kinnladen und blieb stehen. »Sagten Sie Coburn?« fragte er.
    »Ja«, sagte Maureen.
    Der Polizist am Schreibtisch wandte den Kopf und blickte den Detektiv an. »Sie behauptet, jemanden erschossen zu haben.«
    »Ja, das stimmt«, sagte der Detektiv und kam langsam näher. Er hatte die Kaubewegungen eingestellt. »Sie hat ihren Mann umgebracht.«
    Maureen blickte dem Detektiv in die Augen. Das vierschrötige Gesicht des Mannes gefiel ihr nicht. Aber natürlich hatte das keine Bedeutung. »Nein, nicht meinen Mann«, sagte sie kaum hörbar.
    »Ach was«, meinte der Detektiv und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wir haben ihn nämlich gefunden. Nicht wir, sondern die Boys vom 19. Distrikt. Er lag in einer Baugrube. Mausetot. Sie wissen nicht, wie er dorthin gekommen ist?«
    »O doch, das weiß ich«, sagte Maureen.
    »Dann packen Sie mal hübsch aus, meine Liebe«, sagte der Detektiv und bedeutete dem Polizisten durch einen Wink, die gesprochenen Worte mitzuschreiben.
    »Rogers hat ihn getötet«, erklärte sie. »Welcher Rogers?«
    »Howard Rogers, der Senator.«
    »Was ist denn nun?« fragte der Revierdetektiv ungeduldig, »wollen Sie ein Geständnis ablegen, oder wollen Sie fremde Leute belasten?«
    »Ich belaste niemanden. Ich sage nur, wie es war. Rogers hat Dennis und Chuck getötet. Und ich habe ihn erschossen. Ich konnte nicht anders. Ich mußte es einfach tun.«
    Der Detektiv zog einen Streifen Kaugummi aus der Anzugtasche. Er riß das Stanniolpapier ab und meinte seufzend:
    »Also gut, fangen wir an, Bill. Im Protokollschreiben haben wir ja Übung, nicht wahr?«
    ***
    Die nächsten Stunden waren damit ausgefüllt, die verhafteten Männer zu verhören.
    Natürlich leugneten sie, auf irgendeine Weise in das Verbrechen verwickelt zu sein. Wir hatten nichts anderes erwartet. 'Sie wußten, daß es um ihren Hals ging, und sie taten alles, um ihn zu retten. Aber ihr Kopf steckte bereits in der Schlinge.
    Phil und ich hatten nicht vor, den langwierigen Verhörprozeß bis zum bitteren Ende mitzumachen. Dafür waren andere Leute da.
    Das, sture Leugnen der Gangster störte uns nicht. Die Indizien waren klar und eindeutig.
    Im übrigen würde irgend jemand mit dem Umfallen beginnen, um sich gegen die Anschuldigungen der anderen zu verteidigen. Das war der Lauf der Dinge. Zuletzt würde jeder gegen jeden kämpfen. Das Ergebnis ließ sich schon jetzt vorausberechnen. Der District Attorney würde Mühe haben, alle Details in die Anklageschrift aufzunehmen.
    Wir fuhren zu Fordham. Wir trafen ihn beim Packen an.
    »Sie wollen verreisen?« fragte ich.
    Er lächelte verbindlich. »Ich bin viel unterwegs«, meinte er ausweichend.
    »Sie werden verreisen«, sagte ich, »aber diesmal werden wir Ihr Reiseziel bestimmen.«
    Fordham lächelte noch immer. »Wie soll ich das verstehen?«
    »Erkläre es ihm, Phil«, sagte ich.
    Phil grinste. »Die meisten Gefängnisse liegen außerhalb der Stadt, Mr. Fordham.«
    Fordham setzte sich. Er steckte sich eine Zigarette an und blickte sich in seinem großen, luxuriösen Wohnzimmer um, als sähe er es zum erstenmal. Ich fragte mich, was er dachte. Dämmerte es ihm, daß er
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