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0468 - Ich gegen die Terror-Gang

0468 - Ich gegen die Terror-Gang

Titel: 0468 - Ich gegen die Terror-Gang
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werden kann.«
    Die Augen des Jünglings weiteten sich noch mehr. Sein Gesicht wurde aschgrau, und sein Atem ging keuchend auf und ab.
    »Ich gestehe!« schrie er mit schriller Stimme.
    »Was gestehen Sie?« fragte ich hart.
    »Ich bin der Mörder!«
    »Das wissen wir«, meinte ich, obwohl ich die ganze Situation plötzlich nicht mehr begriff. Aber ich mußte weiterbohren. Der Junge mußte reden. Nur so kamen wir endlich der Lösung des Falles näher.
    »Es war ein Unglück«, schluchzte der Junge.
    »Ich will es genau wissen«, fuhr ich ihn an.
    »Er hatte mich gereizt. Er hatte gesagt, ich sei ein Schwächling. Da habe ich zugeschlagen. Dann ist er ins Wasser gefallen und ertrunken.«
    Ich dachte einen Augenblick nach. Schließlich war ich von einem brutalen Gorilla in den Hafen gestoßen worden und nicht von diesem jungen Burschen. Hier stimmte doch etwas nicht.
    »Wen haben Sie ins Wasser geworfen?« fragte ich.
    »Stebbins. Ich habe Stebbins ermordet. Sie wissen doch alles. Warum quälen Sie mich so?«
    Plötzlich stieg eine Ahnung in mir auf. Eine unheimliche Ahnung.
    »Wann haben Sie Stebbins ermordet?« fragte ich.
    Der Junge sah mich erstaunt an.
    »Vor zwei Jahren. So lange suchen Sie mich doch schon!«
    ***
    Bevor sich Lieutenant Easton überhaupt in Bewegung setzen konnte, stürzte Phil vor und versuchte Gynor aufzufangen. Aber mit einer heftigen Armbewegung stieß ihn der Versicherungsagent zur Seite.
    Er taumelte zur Tür. Sie hörten, wie er sich draußen in Qualen erbrach.
    Phil stützte ihn, als er wieder ins Zimmer kam.
    »Bringen Sie mir Milch. Das hilft. Ich habe alles noch rechtzeitig ausspucken können«, keuchte Gynor. Easton wetzte zur Küche und kam mit einer großen Flasche Milch zurück.
    Er flößte dem Vergifteten davon ein, bis Gynor nicht mehr schlucken konnte.
    »Gut… danke«, keuchte er. Das krampfhafte Zucken seiner Glieder war einem leisen Zittern gewichen. Es ging ihm allmählich besser.
    Die Augen Gynors wanderten zu Phil. Der Versicherungsmann versuchte zu lachen.
    »Fühle mich schon viel besser«, keuchte er unter Anstrengung. »Bin das Zeug noch rechtzeitig losgeworden. Wäre wieder ein Fall für Sie gewesen, wenn es mich erwischt hätte, was?«
    Phil nickte grimmig.
    »Klar, das wäre es. Aber noch etwas anderes ist damit bewiesen.«
    »Was denn?« fragte Easton.
    »Der ,Absahner‘ muß noch ganz in der Nähe sein. Er muß die Zeit, in der wir nicht im Haus waren, genutzt haben, um das Gift in den Whisky zu schütten.«
    Easton überlegte einen Augenblick.
    »Das leuchtet ein«, sagte er dann und sah Phil forschend an. »Was hast du vor?«
    »Deine Leute haben die Gegend abgeriegelt. Niemand kann entkommen,'außer denen, die der Polizei als unverdächtig bekannt sind.«
    »Richtig«, bestätigte Easton.
    »Du wirst also jetzt deinen Leuten nochmals Anweisung erteilen, daß sie die Augen auf halten.«
    »Und du?«
    Phil zog langsam seine Smith and Wesson und lächelte.
    »Ich werde jetzt im Garten nachschauen, wo der ,Absahner‘ steckt.«
    Ohne auf eine Entgegnung Eastons zu warten, verschwand er durch die Verandatür aus dem Zimmer.
    ***
    Ich begriff nicht sofort. Aber langsam dämmerte auch bei mir die Ungeheuerlichkeit des Vorgefallenen. Die Augen des jungen Rochville starrten mich angsterfüllt an.
    Ich wußte mit einem Male, daß dieser Mann die letzten Jahre seines Lebens in einem tragischen Irrtum verbracht hatte und fast ein Opfer des tödlichen Netzes geworden war, daß ein rücksichtsloser und skrupelloser Verbrecher um ihn gelegt hatte.
    Ich schüttelte langsam den Kopf.
    »Nein, Jonathan Rochville, Sie haben Stebbins…«
    Weiter kam ich nicht. Ich hörte das Knacken eines Fußbodenbrettes hinter mir. Mit einem Sprung fuhr ich herum.
    Aber der Totschläger meines Gegners sauste schon zischend durch die Luft.
    Ich spürte den feinen Luftzug und warf den Kopf beiseite. Der Schlag traf meine Schulter. Eine heftige Schmerzwelle loderte durch meinen Körper und lähmte meine Glieder. Ich versuchte mit den Händen vorzustoßen und auf den unförmigen Körper des Muskelmannes einzuschlagen. Es war der Gorilla, der mich vor wenigen Stunden in das schmutzige Wasser des Hafens geworfen hatte.
    Wieder einmal sauste der Totschläger durch die Luft. Ich rammte meinen Kopf in den Magen des Gegners und spürte einen fürchterlichen Schlag im Rücken.
    Meine Füße wurden unter meinem Körper weggerissen, und ich fiel auf die Knie. Aber ich war noch nicht geschlagen. Ich
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