Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0467 - Der letzte Mann der DOLDA

Titel: 0467 - Der letzte Mann der DOLDA
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
provisorisch errichteten Hangars untergebracht worden. Die Roboter, nur entfernt menschlich aussehend, verrichteten alle anfallenden Arbeiten, aber noch hatten sie nicht begonnen, die herangeschafften Bauteile zusammenzusetzen.
    Sie hatten zuerst noch eine andere Aufgabe von ihren unbekannten Auftraggebern erhalten.
    Mit Hilfe von Baggerfahrzeugen und robotgesteuerten Maschinen hoben sie das Erdreich aus, und zwar bis zu fünfzehn Meter tief und in einem Kreis von nahezu einem halben Kilometer Durchmesser.
    Es sah aus, als wollten sie einen Schacht bauen.
     
    *
     
    Munkunk erschien eines Tages wieder.
    Baiton hatte mittags versucht, herauszufinden, wer ihm das Essen brachte, aber es war ihm nie gelungen, den Roboter zu erwischen. Er war stundenlang durch die STADT gelaufen, ohne ihm zu begegnen, und schließlich hatte er sich vor das Gehirn gestellt und um Auskunft gebeten.
    Aber er hatte vergeblich auf Antwort gewartet.
    „Es ist soweit", sagte Munkunk.
    Baiton ignorierte die Tatsache, daß Munkunk ohne Essen erschienen war.
    „Fein, daß man Sie mal wiedersieht. Wer hat mich in der Zwischenzeit versorgt?"
    „Das war Milli, eine meiner Versuchskonstruktionen."
    Baiton war höchst erstaunt. „Ach, Sie experimentieren? Das wußte ich nicht. Aber ich habe Milli niemals gesehen. Das Essen brachte er pünktlich, aber ..."
    „Milli hatte den Auftrag, sich nicht sehen zu lassen, Baiton."
    Baiton grinste.
    „Sieht Ihre Konstruktion so schreckerregend aus?"
    „Nein, Milli ist ein weiblicher Roboter."
    Baiton schnappte nach Luft.
    „Ach so - deshalb!" Es schien ihm ratsam, nun das Thema zu wechseln. Er hatte andere Sorgen. „Was soll das heißen: Es ist soweit?"
    Munkunk stand noch immer neben der Tür.
    „Wir brauchen nun Ihre Hilfe, Baiton. Es würde auffallen, wenn ich mich den Landeplätzen der fremden Schiffe näherte. Sie hingegen sind ein Mensch, Sie fallen nicht auf. Sie haben auch die Möglichkeit, Telekinese einzusetzen. Wie wir wissen, haben Sie Ihre Fähigkeiten inzwischen erstaunlich verbessern können. Damit können Sie eventuelle Angriffe abwehren."
    „Ich verstehe überhaupt nichts mehr. Sind die gelandeten Fremden denn noch immer da? Benehmen sie sich verdächtig oder gar feindselig?"
    „Sie werden es tun!" sagte Munkunk. „Wir wollen wissen, wann."
    „Kann ich Mover nehmen?"
    „Selbstverständlich. Er steht zu Ihrer Verfügung.
    Aber ich warne Sie, Baiton: Versuchen Sie nicht, mit den Fremden Kontakt aufzunehmen! Sie würden dabei sterben. Das ist gut gemeint, Baiton."
    „Ich glaube Ihnen, Munkunk. Aber warum soll ich dann überhaupt hinaus? Ihre Beobachtungsstationen arbeiten zuverlässiger und für Sie ungefährlicher.
    Was soll ich, wenn ich keinen Kontakt herstellen darf oder soll?"
    „Sich das ansehen und mir sagen, was Ihnen dabei bekannt vorkommt. Außerdem sind Sie ein freier Gast der STADT und unser Freund. Sie haben das Recht zu erfahren, was passiert. Wir glauben sogar, daß Sie uns eines Tages einen großen Dienst erweisen können, uns, sich selbst und der Menschheit."
    „Die Menschheit hat mir noch niemals einen Dienst erwiesen", erwiderte Baiton. „Wann kann ich fahren? Ich sehe mir das einmal an."
    „Wann immer Sie es wünschen, Baiton."
    Als Munkunk gegangen war, überlegte Baiton intensiv, was der Vorschlag zu bedeuten hatte. Nur aus reiner Freundschaft würde man ihm nicht auf einmal die Erlaubnis geben, die STADT zu verlassen und die Fremden aufzusuchen. Und das auch wieder mit dem ernstgemeinten Rat, keinen Kontakt zu diesen Fremden aufzunehmen.
    Was also steckte wirklich dahinter?
    Er schreckte aus seinem Nachdenken hoch, als es an die Tür klopfte.
    Das war überhaupt noch nie passiert. Munkunk klopfte nie, und diese Milli, die Fehlkonstruktion, war noch niemals sichtbar geworden.
    Milli, ein weiblicher Roboter ...!
    „Herein!" brüllte Baiton, um sich gleich den richtigen Respekt zu verschaffen.
    Die Tür öffnete sich, und ein wunderhübsches, junges Mädchen betrat das Rundzimmer. Sie trug ein Tablett, das sie vorsichtig auf dem Tisch absetzte.
    „Wünschen Sie noch etwas?" fragte sie mit dunkler, verführerischer Stimme, die Baiton den Atem verschlug. Er konnte das Wesen nur noch fassungslos anstarren. „Bis heute abend, Baiton."
    Die Tür schloß sich lautlos.
    Baiton lag auf dem Bett, als habe ihn der Schlag getroffen.
    Das sollte Milli sein, ein weiblicher Roboter? Eine Fehlkonstruktion?
    Er hatte das schönste Mädchen seines Lebens erblickt, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher