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0464 - Der falsche Ganjo

Titel: 0464 - Der falsche Ganjo
Autoren: Unbekannt
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sich aus.
    Zwischen Licht und Dunkelheit konnte er allmählich wieder Einzelheiten erkennen. Er war von Trümmern des Roboters umgeben.
    Die Explosion mußte die Maschine zerfetzt haben.
    Tyn zog erneut. Diesmal konnte er sich fast vollständig befreien. Er stemmte sich mit den Händen flach gegen den Boden und schob auf diese Weise auch seinen Unterkörper unter dem Metallberg heraus.
    Am Kabelende zog er sich hoch, bis er schwankend auf den Beinen stand. Durch Rauch und Flammen nahm er Bewegungen wahr: Roboter, die draußen vorbeiflogen. Er brauchte nicht zu befürchten, daß sie ihn entdeckten.
    Tyn schloß die Augen. Sie taten ihm weh.
    Während er nach Atem rang, überlegte er, was er jetzt tun sollte. Dephin und Hulos hatten zweifellos ihre eigenen Schwierigkeiten. Mit ihrer Hilfe konnte er jetzt nicht rechnen.
    Als er die Augen öffnete, hatte sich sein Sehvermögen soweit gebessert, daß er sich orientieren konnte. Der Roboter war explodiert und in sich zusammengefallen. Eine Seite der Maschine war vollkommen aufgerissen.
    Tyn schleppte sich zu einer Stelle, von wo aus er den freien Platz beobachten konnte. Die Oldonen hatten sich weiter zurückgezogen. Sie fürchteten offenbar, bei weiteren Explosionen verletzt oder getötet zu werden. Tyn nickte zufrieden. Eine solche Reaktion wollten er und die anderen Thunderbolts erreichen.
    Der Major kroch an einer Strebe entlang und suchte sich einen bequemen Platz, wo er sein Aggregat und die anderen Ausrüstungsteile untersuchen konnte. Das Aggregat funktionierte noch, aber die empfindlichen Peilff und Funkgeräte waren beschädigt. Auch der Mikrodeflektor war ausgefallen.
    Tyn legte alle nutzlos gewordenen Geräte ab.
    Durch eine Öffnung zwischen den Trümmern flog er aus dem brennenden Wrack. Als er über dem zerstörten Roboter schwebte, konnte er die Antigravscheibe sehen, auf der der falsche Ganjo stand. Vor der Scheibe wälzten sich drei Oldonen am Boden. Tyn sah, daß sie Schußverletzungen hatten.
    Er fragte sich, ob der falsche Ganjo auf die Oldonen geschossen hatte.
    Als er über der Antigravscheibe schwebte, konnte er Dephin und Hulos undeutlich erkennen. Sie hingen im Rückenteil des Umhangs, den der falsche Ganjo trug. Offenbar hatten sie ihre Mikrodeflektoren abgeschaltet, um nicht geortet zu werden.
    Der flimmernde Energieschirm, der den Ganjo umgab, ließ Tyn die Szene nur undeutlich erkennen.
    Er sank tiefer. Er glaubte zu sehen, daß Dephin eine Waffe in der Hand hielt und sie auf Hulos richtete.
    Tyn stutzte. Er mußte sich täuschen. Er flog so dicht wie möglich an den Schutzschirm des Ganjos heran.
    Jetzt sah er die beiden Thunderbolts deutlich. Er hatte sich nicht getäuscht.
    Tyns Gedanken wirbelten durcheinander. Er überlegte fieberhaft, was geschehen sein konnte. Seih Blick fiel wieder auf die drei verletzten Oldonen.
    War es möglich, da!.) Dephin und Hulos auf sie geschossen hatten? Das konnte nur bedeuten, daß die drei Eingeborenen von Cappins beherrscht wurden.
    Dephin und Hulos hatten wahrscheinlich versucht, die Cappins zur Flucht aus den OldonenffKörpern zu zwingen.
    War ihnen das gelungen?
    Hatte Dart Hulos eigenmächtig auf die Oldonen geschossen? Wurde er deshalb von Dephin mit der Waffe bedrohte?
    Tyn ahnte, daß die Wahrheit schrecklicher war, als er vermutete. Aber was auch auf dem Rücken des falschen Ganjos geschah: Mirus Tyn konnte nicht eingreifen.
    Der Schutzschirm schloß den Ganjo und die beiden Siganesen ein.
     
    *
     
    „General!" rief Hulos beschwörend. „Sie müssen dagegen ankämpfen. Sie dürfen nicht schießen."
    Dephin lächelte spöttisch.
    „Sie glauben doch nicht im Ernst, daß er seinen Willen gegen mich durchsetzen kann?"
    Hulos zuckte zusammen. Das war Dephins Stimme. Die Worte jedoch waren vom Bewußtsein eines Cappins geprägt worden.
    „Ich bin Dart Hulos, General!" versuchte Hulos es noch einmal.
    „Endlich haben wir euch erwischt", sagte Dephin.
    „Fast wäre es euch gelungen, unsere Pläne zu vereiteln. Aber das ist nun vorbei."
    Der Lauf der Strahlenwaffe hob sich.
    Er wird jetzt abdrücken! dachte Hulos.
    Ohne zu überlegen, griff er nach seiner Thermowaffe und ließ gleichzeitig den Umhang los.
    Ein Strahl weißglühender Energie zischte über ihn hinweg und blendete ihn. Er stürzte nach unten. Der Umhang des falschen Ganjos wirkte wie eine Bergwand.
    Hulos prallte auf die Oberfläche der Antigravscheibe. Der Aufschlag war so heftig, daß der Thunderbolt einen Augenblick benommen
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