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0464 - Der falsche Ganjo

Titel: 0464 - Der falsche Ganjo
Autoren: Unbekannt
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daß alle anderen Maschinen ebenfalls ihre Energieschirme eingeschaltet hatten. Offensichtlich wollten die Takerer auf diese Weise dem Verlust weiterer Roboter entgegenwirken.
    Tyn lächelte.
    Die Roboter rechneten mit Angriffen von außen.
    Niemand kam auf die Idee, daß sie von innen heraus zerstört wurden.
    Trotzdem bedeutete der Schutzschirm ein Problem für Tyn. Solange er eingeschaltet war, konnte der Thunderbolt den Roboter nicht verlassen. Es konnte lebensgefährlich für ihn werden, wenn er jetzt Manipulationen an der Positronik des Automaten vornahm.
    Tyn ließ sich in der metallenen Höhle zwischen zwei Innengelenken nieder und dachte nach. Bevor er diesen Roboter kampfunfähig machte, mußte er sich eine Fluchtmöglichkeit sichern. Er mußte also zunächst dafür sorgen, daß die Maschine ihren Schutzschirm ausschaltete. Dann erst konnte er gegen sie vorgehen.
    Tyn beugte sich nach vorn und blickte sich um. Im Innern des Roboters war es fast dunkel. Der Siganese war Hochenergieingenieur und hatte längst herausgefunden, wo die zentrale Energiestation der takerischen Roboter untergebracht war. Das befähigte ihn jedoch nicht, den Schutzschirrn auszuschalten, ohne andere Teile zu beschädigen. Er hätte die Energieanlage ein paar Stunden untersuchen müssen, um sie einwandfrei beherrschen zu können.
    Wenn Tyn die Energieanlage zerstörte, bestand die Gefahr, daß der Roboter explodierte. Das hätte Tyns Tod bedeutet.
    Der Thunderbolt begriff, daß seine Lage gefährlicher war, als er zunächst angenommen hatte.
    Er war innerhalb des Roboters gefangen. Wenn er sich gewaltsam befreien wollte, mußte er sein Leben riskieren.
    Tyn kroch aus der Gelenkhöhle und näherte sich der Energieanlage.
     
    *
     
    Die letzten Berichte hatten einen Schock in Imanschol ausgelöst. Seit seiner Ernennung zum Kommandanten einer takerischen Großflotte hatte er noch nicht erlebt, daß ihm jemand Widerstand leistete. Überall, wo er mit seinen Verbänden aufgetaucht war, hatten sich die Völker unterworfen.
    Und nun das!
    Imanschol las noch einmal die letzten Funknachrichten. Eine kleine Gruppe von Unsichtbaren sabotierte ihre Pläne. Alle Bemühungen, den Gegner aufzuspüren, waren bisher gescheitert.
    Hätte ich nur auf Gratlon gehört! dachte Imanschol.
    Er fühlte die Blicke der Offiziere auf sich ruhen.
    Grorson hatte die Zentrale verlassen. Deutlicher hätte er sich nicht von seinem Kommandanten distanzieren können.
    Aber was sollte er tun?
    Er konnte den falschen Ganjo nur unterstützen, wenn er mit ein paar Schiffen auf Oldon landete und mit einer großangelegten Suchaktion nach dem Gegner begann. Eine solche Maßnahme hätte die Glaubwürdigkeit des falschen Ganjos jedoch schwer erschüttert. Die Oldonen hätten erkannt, daß sie Opfer eines großangelegten Betruges waren.
    Imanschol war daher entschlossen, sich auf die Fähigkeiten des sorgfältig ausgebildeten Ganjos zu verlassen. Er rechnete auch mit dem Eingreifen der Cappins, die die wichtigsten Mitglieder der feldronischen Regierung übernommen hatten. Im Augenblick befanden sich drei Dutzend Takerer auf Oldon, zwanzig davon allein in Mysonga.
    Imanschol konnte sich nicht vorstellen, daß diese Agenten zusammen mit dreihundert Robotern nicht in der Lage sein sollten, den unheimlichen Angreifer zu besiegen.
    „Wir ändern unsere Pläne vorläufig nicht", sagte Imanschol. Er vermied es, einen der Offiziere anzusehen. In den Blicken der Männer waren Mißtrauen und Ablehnung zu erkennen. „Unsere Agenten werden zusammen mit dem Ganjo alle Schwierigkeiten meistern."
    „Die Oldonen werden; sich über die Zwischenfälle wundern", meinte der Schiffskommandant skeptisch.
    „Noch kann der falsche Ganjo vielleicht für alles Erklärungen erfinden. Es fragt sich nur, wie lange man ihm noch glauben wird."
    „Wenn jemand die Antigravscheibe unter Strom setzen konnte, bedeutet das, daß unsere Gegner sehr nahe an den Ganjo herangekommen sind", gab ein anderer Offizier zu bedenken. „Ich frage mich, warum sie ihn nicht getötet haben."
    Darüber hatte auch Imanschol schon nachgedacht.
    Wenn die unbekannten Feinde die Pläne der Takerer vereiteln wollten, hätten sie nur den falschen Ganjo zu töten brauchen. Daß sie dazu in der Lage waren, bewies das Ende zahlreicher Kampfroboter.
    Warum taten sie es nicht?
    Imanschol ahnte, daß er alles über Herkunft und Absichten des Gegners wissen würde, wenn es ihm gelänge, diese entscheidende Frage zu beantworten.
    „Ich
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