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0464 - Der falsche Ganjo

Titel: 0464 - Der falsche Ganjo
Autoren: Unbekannt
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jetzt?"
    Dephin hob den Kopf. Das Metalldach vibrierte.
    „Vielleicht können wir verhindern, daß der Kriegsaufseher umgebracht wird."
    „Der arme Kerl kommt wahrscheinlich in die gleiche Lage wie Jamenkou."
    „Genau!" gab Dephin grimmig zurück. „Es fragt sich nur, ob auch er Gelegenheit zur Flucht erhält."
    Der Wagen bog in eine Seitenstraße ein und hielt vor einem Häuserblock.
    „Wir sind am Ziel", sagte Dephin. „Aufgepaßt, Dart! Wir müssen versuchen, ungesehen mit dem Kriegsaufseher in die Klinik zu gelangen."
    Hulos schaute sich um. Der Eingang des Krankenhauses wurde nicht bewacht. Zwei Kultpriester standen mit ausgestreckten Armen vor einer GanjoffStatue neben dem Eingang.
    Die Wagentür öffnete sich knirschend. Der Fahrer und ein Arzt trugen den Verletzten heraus. Dephin war zum Rand des Wagendaches gekrochen. Er winkte Hulos zu sich herab.
    „Alle Oldonen, die in der Nähe sind, werden die Trage beobachten. Das ist unsere Chance."
    Die beiden Thunderbolts ließen sich auf der der Klinik abgewandten Seite des Fahrzeugs zu Boden gleiten. Sie rannten unter dem Wagen durch. Ein paar Meter vor ihnen gingen der Arzt und der Fahrer mit der Trage.
    Das Haupttor der Klinik wurde geöffnet.
    „Jetzt!" rief Dephin.
    Dicht über dem Boden flogen sie auf das Haus zu.
    Sie erreichten den Eingang noch vor den beiden Männern mit der Trage. Unmittelbar neben der Tür standen zwei Oldonen und warteten auf den Verwundeten. Einer davon wandte den Kopf zur Seite.
    „Hast du etwas gesehen?" fragte er seinen Begleiter.
    Dephin und Hulos preßten sich gegen die Wand.
    „Was?" fragte der zweite Oldone.
    „Da war doch etwas", sagte der erste Sprecher.
    „Ich glaube, ein Tier ist hereingeschlüpft. Laß uns nachsehen."
    „Unsinn!" brummte der andere. „Wir müssen jetzt den Kriegsaufseher finden Behandlungsraum bringen. Um das Tier können wir uns später kümmern. Wahrscheinlich hast du dich sowieso getäuscht."
    Das Gespräch der beiden Männer wurde unterbrochen. Sie übernahmen die Trage.
    „Wir wissen nicht, wie es passiert ist", berichtete der Arzt. „Er fing plötzlich an zu schreien. Im Hauptquartier muß sich ein Spion der Föderation aufhalten, der ihn zu ermorden versuchte."
    „Wie ist das möglich?" fragte einer der Krankenpfleger.
    „Das Hauptquartier ist abgesperrt", fuhr der Arzt fort. „Alle Angehörigen des Stabes werden verhört.
    Wahrscheinlich wurde der Täter bereits verhaftet."
    Dephin gab Hulos ein Zeichen. Sie flogen durch den verlassenen Korridor bis zu einer Wasserzapfstelle, die ihnen ideale Versteckmöglichkeiten bot. In ihrer Nähe öffnete sich eine Zimmertür. Ein verletzter Mann humpelte heraus. Am Ende des Ganges tauchten die beiden Pfleger mit der Trage auf. Der Verletzte hatte inzwischen die Wasserstelle erreicht. Zwischen seinen Beinen hindurch blickten die Siganesen auf den Gang.
    „Warte!" rief einer der Pfleger, als er und sein Begleiter mit der Trage auf Höhe der Wasserstelle angelangt waren.
    „Hast du ein Tier gesehen?" wandte ersieh an den Kranken, der geräuschvoll seinen Becher austrank.
    „Ein Tier?" fragte der Mann verständnislos. „Hier war überhaupt niemand."
    „Wir gehen weiter", sagte der zweite Pfleger ärgerlich.
    Dephin atmete auf, als die beiden Männer sich mit der Trage entfernten. Zusammen mit Hulos verließ er ihr Versteck. Der Verletzte beugte sich über den Zapfhahn, um seinen Becher erneut zu füllen. Er bedeutete keine Gefahr für sie.
    Die beiden Oldonen waren inzwischen in einen Seitengang eingebogen. Dephin hörte ihre Stimmen.
    Sie schienen mit einem Arzt zu sprechen.
    Der General deutete mit dem Daumen nach oben und ließ sich unter die Decke schweben. Hulos folgte ihm. Sie flogen in den Seitengang. Die Trage stand auf dem Boden. Sie wurde von insgesamt sechs Männern umringt.
    „Bringt ihn hinein!" befahl ein hochgewachsener Oldone und deutete auf eine offenstehende Doppeltür.
    Der Befehl wurde ausgeführt. Dephin und Hulos warteten. Als der Gang von allen Oldonen verlassen war, schloß jemand die Tür des Behandlungsraumes.
    „Ausgesperrt!" stellte Hulos fest. „Sie haben ihn dort drinnen, Sir."
    Dephin blickte sich um.
    „Vielleicht können wir von einem Nebenzimmer aus eindringen."
    „Ich weiß nicht", zweifelte der Waffenwart. „Ich sehe überall nur verschlossene Türen."
    Der Zufall kam ihnen in Gestalt eines Pflegers zu Hilfe. Der Oldone erschien am Ende des Ganges. Er ging direkt auf das Behandlungszimmer
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