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0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln

Titel: 0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln
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Er hängte den Hörer ein und sagte: »Nicht Destroy-Point, sondern Hilligen-Gate. Sie glauben, den richtigen Platz gefunden zu haben, aber er ist mit einem ihrer Kähne schneller zu erreichen. Auf dem Landweg ist ein riesiger Umweg erforderlich. Sie haben einen Kahn für uns in Hilligen-Gate unter Dampf liegen.«
    Ich kitzelte das letzte aus dem Jaguar heraus. Ich schaffte die Strecke zu der kleinen Landzunge Hilligen-Gate, an deren Spitze die Küstenpolizei einen winzigen Hafen besaß, in weniger als einer halben Stunde. Eines der großen Schnellboote lag mit angeworfenem Motor am Pier. Ich stoppte den Jaguar unmittelbar neben dem Boot. Wir stiegen aus und sprangen an Deck. Der Kommandant, ein Leutnant der Küstenpolizei, hob die Hand. Die Motoren brüllten auf. Der Kahn nahm die Nase aus dem Wasser wie ein auftauchender Wal und zischte ab.
    »Cruck«, stellte sich der Leutnant vor. »Wir brauchen zehn Minuten bis zu dem richtigen Küstenstreifen. Er befindet sich dort drüben.« Er wies mit einer Bestimmtheit in die Nacht hinaus, als besäßen wir alle Röntgenaugen. »Kommen Sie bitte mit auf die Brücke!«
    Genau acht Minuten später gab er Befehl, den großen Suchscheinwerfer einzuschalten. Zwei Beamte rissen die Segeltuchhülle von dem Scheinwerferkopf. Sekunden später schoß ein weißes Lichtbündel in die Nacht hinaus und riß das Ufer aus der Dunkelheit. Cruck kommandierte: »Halbe Fahrt! Kurs parallel zur Küste!« Das Boot schwenkte herum und glitt in einem Abstand von zweihundert Yard am Ufer entlang. Nach genau drei Minuten traf der Scheinwerfer ein großes Gebäude mit einem schrägen Dach. »Ausflugsrestaurant zum Piraten«, sagte Cruck. Er schien stolz darauf zu sein, seinen Kahn so genau dirigiert zu haben.
    »Bitte, lassen Sie das Ufer absuchen!« Ungefähr dreihundert Yard weiter aufwärts erwischten die Scheinwerfer ein flaches Haus, das unmittelbar am Wasser stand.
    »In Ordnung! Dieser Bau dürfte es sein. Können Sie so nahe heran, daß wir an Land gehen können?«
    Er lächelte. »Nasse Füße werden nicht zu vermeiden sein.« Er dirigierte das schwere Boot so nahe an das Ufer heran, daß Phil und ich von Deck aus mit einem kräftigen Sprung an Land setzen konnten. Das Land war sumpfig. Schmutz und Schlamm spritzten uns um die Ohren.
    Die Tür des Hauses war nicht verschlossen. Ich stieß sie mit einem Fußtritt auf. Phil schaltete eine Taschenlampe ein. Die Hütte bestand aus einem großen Raum, der aber gut eingerichtet war. Vor einem offenen Kamin, in dem noch die Reste eines Feuers flackerten, standen drei Sessel, alle mit einem Schonüberzug. Unter einem Fenster stand eine Couch, auf der mehrere Decken und ein Kopfkissen lagen. Die linke Ecke war als Küchenraum eingerichtet. Wir sahen Konserven, Geschirr, Bierdosen und eine Whiskyflasche. Alles wies darauf hin, daß der Raum noch vor kurzer Zeit benutzt worden war. Das Telefon hing an der Wand in der Nähe der Couch. Auf einem Tisch lag ein Transistorradio.
    Ich atmete erleichtert auf. Ich hatte befürchtet, die Leiche John Hovers zu finden. Obwohl noch nichts entschieden war, erkannte ich, daß wir, und damit auch Hover, noch eine Chance besaßen.
    Phil empfand ähnlich. »Müssen wir die Umgebung nach ihm absuchen?«
    »Zwecklos! Falls sie ihn getötet haben, ist es gleichgültig, wann wir seine Leiche finden. Falls er noch lebt… laß uns versuchen, ihn zu retten.«
    Wir sausten aus der Hütte. Cruck hielt das Polizeiboot mit Motorkraft an derselben Stelle. »Nehmen Sie uns bitte wieder an Bord!« rief ich ihm zu.
    »Näher kann ich nicht heran!« rief er zurück. »Ich werfe Ihnen eine Strickleiter zu.«
    Es war ein Unterschied, von einem Bootsdeck an Land zu springen, oder von Land wieder an das höhergelegene Deck zu turnen. Jedenfalls waren Phil und ich reichlich naß, als wir wieder neben dem Leutnant standen.
    »Kutschieren Sie uns bitte mit der Höchstgeschwindigkeit nach Hillingen-Gate zurück!« bat ich. »Verschaffen Sie mir außerdem eine Sprechfunkverbindung mit der Einsatzleitung des FBI.« Ich sprach mit Derwing, dem in dieser Nacht der Bereitschaftsdienst unterstand. »Bitte, lassen Sie sofort folgende Plätze überwachen.« Ich nannte drei Stellen. »Schicken Sie an jede Stelle einen Wagen mit Funksprecheinrichtung. Was immer dort geschieht, laß es mich wissen. Ich melde mich, sobald ich wieder im Jaguar sitze.«
    »Geht in Ordnung, Jerry!«
    Knapp zehn Minuten später bugsierte Cruck sein Boot an den Pier des
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