Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0461 - Der Druide und die Echse

0461 - Der Druide und die Echse

Titel: 0461 - Der Druide und die Echse
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
schützen.« [2]
    »Das ist deine Meinung. Andere Leute sind anderer Meinung«, sagte Zamorra. »Aber ich habe keine Lust, über die NATO-Konferenz in Rom zu streiten. Wir müssen bald wieder weg.«
    »Warum? Was ist geschehen? Hat es etwas mit Ted zu tun?«
    »Nicht nur etwas«, sagte Zamorra und nippte am Wein. Er konnte Carlottas Sorge sehr gut verstehen. Sie liebte Ted. Und er kämpfte gegen den Tod an.
    Vielleicht kämpfte er schon gar nicht mehr. Vielleicht besaß er die Kraft dazu nicht mehr. Als sie ihn vor kurzem nach Caermardhin brachten, in Merlins unsichtbare Burg, war er bereits so gut wie am Ende gewesen. Vielleicht war er inzwischen sogar schon tot.
    Sie wußten es nicht; sie konnten nur hoffen.
    Angefangen hatte es damit, daß er eine magische Verletzung davongetragen hatte, als er in die Höllentiefen eindrang, um mit Sara Moons Dhyarrakristall den Fürsten der Finsternis zu vernichten. [3]
    Bisher hatten alle Versuche, diese Verletzung zu kurieren, nichts genützt. Beginnend von der Armverletzung, hatte sein gesamter Körper sich tiefschwarz verfärbt, und je mehr die Verfärbung um sich griff, um so schwächer war er geworden.
    Höchstens Sara Moon, Merlin Tochter, konnte ihm noch helfen. Aber Teds Unterbewußtsein sperrte sich dagegen, weil er sie immer noch als seine Feindin sah. Daß sie inzwischen auf die Seite der Weißen Magie zurückgekehrt war, wußte er nicht, konnte er nicht wissen, denn sein Geist war dafür nicht mehr aufnahmefähig.
    Sara Moon hatte jetzt beschlossen, eine Radikalkur anzuwenden. Tat sie nichts, starb er innerhalb der nächsten Stunden oder Tage. Zog sie diese Radikalkur durch, schaffte sie es entweder, ihn zu heilen, oder er starb. Dazu benötigte sie aber eine Drachenschuppe.
    Zamorra und Nicole hatten zusammen mit Fenrir, der ihnen die Nachricht von Sara Moon überbracht hatte, versucht, eine Drachenschuppe zu finden. Sie waren in eine andere Welt vorgestoßen. Zu ihrer Verblüffung war es jene Welt gewesen, aus der ihr alter und totgeglaubter Feind Magnus Friedensreich Eysenbeiß stammte. Die Zauberin Shi Khituu holte Saurier aus der Vorzeit zu sich in ihre Gegenwart. Drachen also. Aber Zamorra, Nicole und der Wolf hatten es nicht geschafft, einem dieser Drachen-Saurier eine Schuppe abzunehmen. Der totgeglaubte Eysenbeiß im Körper des ebenfalls von Dämonen hingerichteten ehemaligen Fürsten der Finsternis, Leonardo deMontagne, war ihnen in die Quere gekommen. Es hatte eine magische Entladung gegeben, als gegensätzliche Kräfte sich miteinander vermischten. Was aus Eysenbeiß und Shi Khituu geworden war, wußten sie nicht, aber sie selbst waren fortgeschleudert worden und hatten sich in einer toten, seit vielen Jahren verlassenen Stadt wiedergefunden. [4]
    In dieser toten Stadt in einer ihnen unbekannten Region hatten sie ein Rätsel gelöst: sie wußten jetzt, wieso der Druide Gryf von einem Tag zum anderen wieder als ganz normales Wesen herumlief, obgleich er kurz zuvor noch das bedauernswerte Opfer einer magisch-technischen Vermischung gewesen war - sein Körper hatte sich mit dem eines Fledermaus-Vampirs vermischt und sein Bewußtsein sich auf beide Misch-Hälften verteilt: sowohl auf den menschlichen Körper mit Fledermauskopf und Fledermaus-Händen, als auch auf den Fledermauskörper mit Menschenkopf. Gryf hatte versucht, gegen die auch charakterlich in ihm stattfindende Veränderung anzukämpfen, es aber allein nicht geschafft, und deshalb war er in jene fremde Stadt geflohen, begleitet von dem Ewigen Yared Salem. Es hatte eine Auseinandersetzung mit Schwärmen von Tageslicht-Vampiren gegeben, und um ein Haar hätte der Vampir-Gryf seinen Freund Zamorra ermordet. Schließlich waren sie über die Regenbogenblumen wieder in ihre eigene Welt zurückgekehrt, und dabei war Gryf wieder er selbst geworden, und die Fledermaus-Komponenten hatten sich ihrerseits wieder zu einer Einheit zusammengefunden, die dann vernichtet worden war. Das alles war in einem Zeitsprung in die Vergangenheit abgelaufen, und als sie alle in dieser Vergangenheit in Ted Ewigks Villa wieder ankamen, bestand die Gefahr, daß Menschen sich selbst begegneten und damit ein Zeitparadoxon auslösen würden. Deshalb hatte Merlin Gryf und den Wolf zu sich in seine unsichtbare Burg geholt, und Zamorra und Nicole waren von den Kräften der Zeit vor Ort in die Gegenwart zurückversetzt worden, ehe die verhängnisvolle Begegnung stattfinden konnte. Yared Salem dagegen war mit unbekanntem Ziel spurlos
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher