Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0461 - Der Druide und die Echse

0461 - Der Druide und die Echse

Titel: 0461 - Der Druide und die Echse
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
um, blickte zum anderen Flußufer - und winkte heftig hinüber. »Da sind sie ja«, stieß er hervor. In der Tat waren Nicole und der Sauroide dort aufgetaucht, nicht weniger verdreckt als Zamorra und Gryf, und Nicole winkte mit ein paar dunklen Gegenständen.
    »Wir haben sie«, schrie sie über den Fluß. »Fünf Stück! Auftrag erfüllt! Wollt ihr nicht zu uns rüber kommen?«
    »Können vor Lachen«, murmelte Gryf. »Durch den Fluß zu schwimmen schaffe ich nicht. Nicht jetzt. Und ein zeitloser Sprung ist erst recht nicht drin. Ich brauche ein paar Stunden, um mich wenigstens wieder halbwegs zu erholen.« Zamorra spielte mit dem Gedanken, einen Baumriesen per Laserstrahl so zu fällen, daß er als provisorische Brücke über den Fluß diente. Aber erstens bestand die Gefahr, daß der erschöpfte Gryf auch hierher taumelnd ins Wasser stürzte, und zum anderen waren die geeignet großen Bäume zu weit vom Ufer entfernt. So blieb nichts anderes übrig, als zu warten, bis Grvf sich wieder soweit erholt hatte, daß er mit Zamorras Hilfe hinüber schwimmen konnte.
    Aber statt dessen kamen nun Nicole und Reek Norr herüber.
    »Ich habe da eine Idee«, sagte Nicole. »Wir schicken Gryf mit den Drachenschuppen über die Regenbogenblumen zurück nach Rom. Von dort aus kann er per zeitlosem Sprung direkt nach Caermardhin. Oder Sara Moon kommt, wenn sie entsprechend informiert wird, zu ihm und holt die Schuppen ab. Auf diese Weise kommen die verflixten Dinger so schnell wie möglich ans Ziel, wir zwei aber«, und sie deutete auf Zamorra und sich, »haben hier Zeit und freie Hand, Reek Norr ein wenig unter die Arme zu greifen und mit den Messing-Kobras aufzuräumen, die seine Weltentor-Freiwilligen aus Ash’Cant eingeschleppt haben müssen.«
    »Ich wäre euch dafür dankbar«, sagte der Sauroide. »Immerhin habt ihr schon eine Menge Erfahrungen mit diesen Kobras sammeln können. Erfahrungen, die mir noch völlig fehlen.«
    Zamorra seufzte. Nicole und der Sauroide hatten recht. Schließlich brauchten sie wirklich nicht zu dritt ein paar Schuppen zu transportieren. Das konnte Gryf wirklich allein erledigen. Nicole und er würden dann eben ein paar Tage später zurückkehren, wenn sie hier mit dem Ssacah-Kult aufgeräumt hatten. Ob Ted Ewigk geheilt werden konnte, oder ob es bereits zu spät war, konnten sie dann immer noch erfahren.
    »Also gut«, sagte der Meister des Übersinnlichen. »Und wie kommen wir nun zur Stadt?«
    »Es wird uns nichts anderes übrigbleiben, als den langen Weg zu Fuß zurückzulegen«, bedauerte Reek Norr. »Wenn wir etwas Glück haben, wird jemand auf die Qualmwolke über uns aufmerksam und sucht. Vielleicht ist ja mittlerweile auch jemandem aufgefallen, daß ich nicht zurückgekehrt bin. Darauf sollten wir hoffen, aber trotzdem losgehen und dabei den Luftraum beobachten, damit wir uns rechtzeitig bemerkbar machen können, wenn Suchflugzeuge kommen.«
    »Das heißt also, daß ein Marsch durch diesen verfilzten und versumpften Dschungel vor uns liegt?«
    Norr nickte. »Ich kann’s nicht ändern«, sagte er.
    »Prachtvoll«, stöhnte Zamorra. »Und mit etwas Glück stolpern wir wieder so einer Bestie wie jener vor die Füße, die ihr drüben erledigt habt…«
    »Wir werden eben entsprechend vorsichtig sein müssen«, sagte Reek Norr. »Wichtig ist nur, daß wir die Himmelsrichtung nicht verlieren.«
    Ein paar Stunden später brachen sie auf.
    ***
    Gryf fühlte sich wieder soweit gekräftigt, daß er den Fluß mit einem zeitlosen Sprung überwinden konnte. Mittels der Regenbogenblumen in Ted Ewigks Villa-Keller zurückzukehren, war dann kein Problem mehr.
    Von dem wirklichen Problem, das er mitbrachte, ahnte er nichts.
    Keiner von ihnen hatte bemerkt, daß sich die Messingkobra ihm genähert und in einer Tasche seines Jeansanzuges verschwunden war eng zusammengerollt und in der Substanz stark zusammengedrängt, um kleiner zu erscheinen.
    Sie hatte nicht zugebissen.
    Noch nicht.
    Sie war auch nicht in seinem Körper verschwunden, um Gryf von innen heraus unter ihre Kontrolle zu zwingen. Sie wartete damit noch.
    Größere Beute war zu erwarten.
    Die Messingkobra der neuen Generation wußte, daß sie eine leichte Verhaltensänderung ihres Opfers hervorgerufen hätte, die den anderen Menschen aufgefallen wäre. Sie waren in der Überzahl und würden deshalb nicht so leicht zu überrumpeln sein.
    So ließ der Ssacah-Ableger sich mit zur Erde transportieren.
    Und als Gryf nach Caermardhin sprang, hinein in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher