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0460 - Zeitpunkt X

Titel: 0460 - Zeitpunkt X
Autoren: Unbekannt
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Öffnungen, schwirrte in die Schleuse hinein, füllte die Schächte der Antigravanlage und begann zu arbeiten.
    Die Roboter schalteten Lampen an und stürzten sich auf jeden Gegenstand, der auch nur annähernd glänzte. Sie hielten sich daran fest und besprühten ihn dann mit einem Nebel, der ätzend roch und sich erstickend auf die Schleimhäute legte.
    Dann liefen Bürsten an, rotierten rasend und putzten den Flüssigkeitsfilm weg.
    Chromteile, helle Flächen und Besteck wurden ebenso ergriffen wie Schmuckstücke, Rangabzeichen oder die Griffe der Strahler. Männer kämpften mit den kopfgroßen Maschinen und schossen einige ab, traten wild um sich.
    Dr. Troyanos, der, alarmiert durch die Schreie und das Poltern, aus seiner Kabine stürzte, wurde eines der Opfer. Er trug aus Überzeugung einen kahlgeschorenen Schädel, den er ständig mit Enthaarungscreme behandelte. Vier der Maschinen stürzten sich auf die Glatze, besprühten sie und begannen mit langhaarigen, fellartigen Bürsten den Kopf zu polieren. Das Ergebnis, das natürlich unbefriedigend ausfiel, störte sie, und sie wiederholten mit robotischer Sturheit den Vorgang.
    Geblendet, mit zusammengeklebten Wimpern, keuchend und die stinkende Flüssigkeit einatmend, raste Dr. Troyanos durch den Korridor, verfolgt wie von Hornissen. Dann, als ihn jemand erkannte und dicht über den Kopf hinweg drei der Angreifer zerschoß und den vierten in einen Abfallkonverter schmetterte, begann der Angriff der Glasputzer.
    „Die Schleuse ist blockiert!" kreischte jemand.
    Das war ganz natürlich, denn zwischen den einzelnen Segmenten saßen die Maschinen und polierten Schrauben, Hebel und Verlängerungen und mit geradezu perverser Inbrunst die hydraulischen Anlagen. Die Maschinen des Schleusenmechanismus waren angelaufen, aber die zermalmten Roboter verhinderten, daß sich die Schleuse schloß. Einige der Polierer summten durch den aktivierten Transmitter und riefen auf der MARCO POLO Kurzschlüsse und Verwirrung hervor. Atlan, der über Funk lautstark und zornig anfragte, wer für diesen schlechten Scherz verantwortlich wäre, bekam keinen Kontakt mit dem Kreuzer, weil sich die Glasputzer der Schirme und Instrumentenpaneele der Funkabteilung bemächtigt hatten.
    Überall im Schiff trieben diese metallenen Geister ihr Unwesen, Die riesigen, auf Gleisketten fahrenden Betonreinigungsmaschinen stellten fest, daß sich ihnen ein unnatürliches Hindernis entgegenstellte.
    Dies waren die hydraulischen Landestützen der CMP-1.
    Während die Mannschaft einen heldenhaften Kampf gegen die Schwarme der Polierer und Glasputzer führte und viele von ihnen vernichtete, überfiel ein Schwarm von ihnen die Zentrale.
    Glasteile wurden besprüht und gereinigt.
    Schnurrend und brummend rasten Maschinen über den Boden, saugten Staub, Zigarettenreste und Materiallisten an und verliehen dem Boden den Glanz eines Eisparketts.
    Die Betonreiniger nahmen einen neuen Anlauf und rammten gegen die stählernen Röhren. Das Schiff begann mitzuschwingen und dröhnte., Schließlich kämpften sich einige beherzte Männer den Weg frei und beschossen die wuchtigen Maschinen mit schweren Handfeuerwaffen.
    Daraufhin blieben etliche von ihnen liegen, andere drehten ab und entfernten sich mit rasselnden Ketten. Eine Maschine erhielt einen Treffer in die Programmsteuerung und schlingerte wie betrunken über den Platz, fuhr den Zaun zusammen, raste auf die Straße hinaus und folgte der Straße bis in die Stadt Tuo Fryden.
    Die führerlose Maschine, spuckend und brummend und eine Spur kreideweißen Betons hinterlassend, kam an dem Glashaus vorbei, in dem sich Rhodan und sein Team befanden.
    Hundert Meter weiter blieb sie stehen.
    Gleichzeitig flogen sämtliche Maschinen, die in das Schiff eingedrungen waren davon, wie Wespen, die einen Topf Honig witterten.
    Fluchend machte sich die Besatzung an die Aufräumungsarbeiten. Ein Offizier ließ zur Hebung der Moral Alkohol verteilen und beantwortete höflich Atlans unwirsche Fragen.
    Warum der Angriff erfolgt war, wußte er allerdings nicht.
    Und warum er so plötzlich aufgehört hatte, war ihm ebenfalls ein Rätsel.
     
    2.
     
    Auf Roi Danton wirkte die Scene wie der Ausschnitt eines antiken Dramas.
    Ybsanow saß auf einem der geschwungenen Sessel, und um ihn herum standen die sechs von Rhodans Team.
    Icho Tolot sah Ybsanow aus roten, glühenden Augen an. Ras Tschubai richtete einen armlangen Strahler auf Ybsanow, ohne ein Wort zu sagen. Seine Augen kontrollierten den
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