Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

Titel: 0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!
Autoren:
Vom Netzwerk:
einen Gast nach dem anderen ab. Auf einem Tisch neben dem Eingang wuchs langsam ein Waffenarsenal an.
    Captain Hywood warf einen Blick auf den Tisch. Der nächste Blick ging zu Jim Parker.
    »Einen Schuß aus jeder Waffe - Sie wären ein Sieb gewesen, Parker!« tönte Hywoods tiefer Baß durch das Lokal.
    Parker nickte nachdenklich. Er machte sich Gedanken darüber, wie es möglich werden sollte, nachher wieder Waffen und Besitzer unter einen Hut zu bringen. Bei dieser Menge war es ein Problem.
    Hywood erriet die Gedanken des G-man.
    »Quittungen zu schreiben hat wohl keinen Zweck. Die Herrschaften gehen sicher nicht vorsichtig damit um.«
    »Einer von denen ist ein Mörder!« sagte Parker.
    »Einer?«
    Jim Parker deutete auf den Fremden hinter dem Tisch. Genau in diesem Moment erschien der Polizeiarzt der Mordkommission Manhattan Nord.
    Ein Blick genügte dem Doc.
    »Brauchen Sie die Waffe?« fragte er.
    Parker nickte.
    »Dem Mann ist es gleich, ob das Ding steckenbleibt oder nicht. Der spürt nichts mehr.«
    Parker nahm ein Taschentuch und reichte es dem Doc. Der umfaßte damit den Dolch und zog ihn aus der Wunde.
    Der G-man nahm die Waffe mit zum Distriktgebäude. Wenige Minuten später waren die Fingerabdrücke des Täters festgestellt; weitere fünf Minuten später waren sie identifiziert.
    Seine Karteikarte war die erste, die auf Jim Parkers Schreibtisch landete. Von da an ging es pausenlos weiter. Einer nach dem anderen wurde identifiziert. Die Blitzaktion hatte Erfolg gehabt.
    Viele von ihnen waren schon im Archiv des FBI-Distrikts New York zu finden. Über den Rest konnte die Zentrale in Washington Auskunft geben.
    Von 21 Festgenommenen waren lediglich zwei nach den FBI-Unterlagen unbeschriebene Blätter.
    »Wissen Sie, wie mir diese Kerle Vorkommen?« fragte Mr. High den alten Neville, als die beiden sich mit Jim Parker über den Ausgang der Aktion unterhielten.
    »Wie?« fragte Neville.
    »Tollwutkranke Tiere werden bekanntlich sehr zutraulich. Selbst die sonst Scheuesten unter ihnen nähern sich den Menschen. Aber sie sind unberechenbar. Plötzlich beißen sie zu. Genauso haben sich diese Rauschgifthändler hier verhalten.«
    »Tollwütig…«, sagte Neville nachdenklich.
    »Ja, tollwütig. Ich glaube auch inzwischen zu wissen, was der Tollwutvirus in diesem Fall ist.«
    »Da bin ich aber gespannt«, reagierte Neville.
    »Nach dem ersten deutlichen Hinweis auf eine riesige Rauschgiftaffäre haben wir über Washington bei der Interpol rückfragen lassen, ob irgendwo in der Welt etwas bekanntgeworden ist, was in diesem Fall interessant sein könnte.«
    Neville und Parker schauten den Chef gespannt an.
    »Vor vier Monaten haben bisher unbekannte Täter aus einem Sanitätsdepot bei Neuilly in Frankreich Heroin gestohlen. Es waren genau 95 Kilogramm.«
    »Allmächtiger«, stammelte Neville.
    »Das Zeug ist bis heute nicht wiederaufgetaucht«, fügte der Chef hinzu.
    »Wenn es bei uns auftaucht…« begann Jim Parker einen Satz, den er nicht vollendete.
    Mr. High tat es für ihn: »… dann hat das Zeug, handelsüblich mit Staubzucker verschnitten, einen Schwarzhandelswert von fast genau 100 Millionen Dollar.«
    »Wer will diese Menge absetzen?« fragte Parker.
    »Das ist es ja, das kann nur eine sehr große und finanzkräftige Organisation«, sagte Neville.
    Mr. High nickte.
    »Wenn eine derartige Menge auf einmal auf dem Markt auf taucht, sind die Folgen nicht abzusehen. Das Gift wird weit unter dem normalen Preis eingekauft. Die Drahtzieher können neue Verbindungen knüpfen, können alle Konkurrenten ausschalten. Die Süchtigen werden mit Gift geradezu überschwemmt. Sie werden unter allen Umständen versuchen, jede Menge des billigen Giftes zu hamstern. Dabei werden sie vor keinem Mittel zurückschrecken, um die Gelder dafür zu bekommen. Menschen, die bisher nicht mit dem Gift in Berührung gekommen sind, werden Gelegenheit dazu erhalten. Billig wie nie zuvor. Und sie werden süchtig. Sie bleiben es auch, wenn die Schwemme vorbei ist.«
    »Tollwut!« sagte Neville.
    »Jetzt ist es auch zu verstehen«, sagte Mr. High hart, »was es mit dem Fall Phil Decker auf sich hat!«
    ***
    t
    Zwei Meilen vor dem Jachthafen von Babylon ließ Marco Vincelli seinen Wagen an den Straßenrand rollen. Er löschte die Scheinwerfer, entzündete sich eine Zigarette und starrte in das Dunkel.
    Zuerst sah er nur das Aufglühen der Zigarette als Widerschein in der Windschutzscheibe. Bald nahm die Umgebung wieder Konturen an.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher