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0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

Titel: 0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!
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Beispiel?«
    »Pelze aus Europa.«
    »Aha«, bemerkte der Sergeant, ohne im Moment zu wissen, ob das Pelzgeschäft wirklich gewisse Sicherheitsrisiken für die Händler in sich birgt. »Kein Anruf seitdem?« fragte er weiter.
    »Elsie?« fragte der Privatsekretär.
    Elsie schüttelte den Kopf mit den wirren roten Hakren.
    »Haben Sie das Auto erkannt, mit dem Lorentio weggebracht wurde?«
    »Nein«, sagte Elsie. »Ich verstehe nichts von Autos. Nur die Nummer, die habe ich mir aufgeschrieben!«
    Marco Vincelli schnappte nach Luft, während Elsie eifrig davontrampelte, um den Zettel mit der Nummer zu suchen. Sie fand ihn sogar gleich.
    »Hier«, piepste sie, »ist die Nummer.«
    »Immerhin ein konkreter Punkt«, sagte der Detective Sergeant. Er war sich bis jetzt noch nicht im klaren, was er von der Sache halten sollte. Schließlich raffte er sich doch auf, sich im Garten und vor der Haustür umzusehen.
    Es bedurfte keines besonderen Scharfsinnes, auf dem kleinen Stück weicher Erde einen geradezu vorbildlichen Fußabdruck, hergestellt von einem nicht geradezu zierlichen Herrenschuh, festzustellen.
    Als dann vor der Gartentür noch das glitzernde Gelb einer Patronenhülse schimmerte, handelte der Detective Sergeant kurz entschlossen.
    »Ich bleibe hier draußen, damit keine Spuren vernichtet werden können. Gehen Sie bitte an das Telefon und rufen Sie mir von der Station zwei Mann zur Verstärkung!«
    Vincelli verbeugte sich zustimmend. Jeder Zoll ein vorbildlicher Privatsekretär. Er strebte dem Haus zu. Noch ehe er wieder durch den Garten den auf Posten stehenden Sergeant erreicht hatte, dröhnte die Sirene des Amityville-Streifenwagens.
    Akenson wies die beiden uniformierten Beamten ein und ging dann zum Funkgerät des Streifenwagens, um den County Sheriff zu unterrichten. Den weiteren Gang der Dinge kannte er.
    »Das war alles, Mister, was ich für Sie tun konnte. Ich habe Ihre Anzeige weitergegeben. Jetzt haben wir nichts mehr damit zu tun. Sie wissen ja, Kidnapping ist prinzipiell eine Sache des FBI!«
    Diese Bemerkung entlockte der kleinen rothaarigen Elsie einen spitzen Schrei.
    »Jetzt weiß ich wieder, was der Mann noch gerufen hat!« trompetete sie.
    »Was denn?« fragte der Sergeant, und Vincelli schaute die Perle verwundert an.
    Aufgeregt sprudelte es aus ihr heraus.
    »Er hat gesagt: ›Es ist alles nur Spaß, ich bin der G-man Phil Decker vom FBI!‹«
    ***
    Rasselnd und quietschend hob sich der eiserne Rolladen des kleinen Tabak- und Schreibwarengeschäftes in der mittleren Mott Street.
    Der Laden befand sich an einer der trostlosesten Stellen der Bowery. Hier war aller Glanz der Weltstadt erloschen. Der Laden paßte genau in diese Gegend. Das verdrießliche Gesicht des Geschäftsinhabers stand der Trostlosigkeit der Umgebung in nichts nach.
    Aldon Boll, der Mann mit dem verdrießlichen Gesicht, öffnete die Ladentür und trat einen Schritt auf die Straße. Die zwei finsteren, abgerissenen Gestalten, die auf der Sandsteinstufe vor dem Hauseingang saßen, überraschten Boll nicht. Solche Kerle saßen täglich dort. Eine andere Beschäftigung hatten sie meist nicht.
    »Schert euch weg hier!« knurrte Boll.
    Er ging in den Laden zurück, ohne abzuwarten, ob die Gestalten seiner Aufforderung folgen würden. So war es nicht verwunderlich, daß der Alte mit der abgetragenen Schirmmütze und der Junge mit den total zerrissenen Schuhen unbewegt sitzen blieben.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete der Alte einen geckenhaft gekleideten Mann, der schon seit geraumer Zeit an einem Laternenpfahl lehnte und auf irgend etwas wartete.
    Der Alte interessierte sich nicht für den Mann. Er beobachtete vielmehr, daß der Wartende an der Laterne sich unaufhörlich Zigaretten ansteckte, drei, vier Züge machte und sofort die angerauchten Stäbchen hinter sich schnippte. Der Penner mit der Schirmmütze lauerte darauf, daß der Geck an der Laterne bald das Feld räumen würde. Die langen Zigarettenreste versprachen Rauchgenuß für den ganzen Tag.
    Endlich stieß sich der Mann von der Laterne ab und kam quer über die Straße geschlendert. Er ging genau auf die Tramps zu.
    »Wohnt ihr hier?« fragte er kurz.
    Die beiden blieben schweigsam und zeigten mit keiner Regung, daß sie die Frage verstanden hatten.
    Dem Mann von der Laterne reichte diese Antwort.
    »Dann haut ab!« forderte er.
    Daß die beiden dieser barschen Aufforderung sofort folgten, lag nicht am Ton, mit dem die Anweisung gesprochen war. Es lag vielmehr an dem
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