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0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

Titel: 0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!
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für seinen Besuch in dem Geschäft zu haben.
    Er wunderte sich nur, daß der Mann nicht nur stehenblieb, sondern - mit der rechten Hand in der Manteltasche - vorsichtig in den dunklen Hausflur trat.
    Jack Wonderby hingegen dachte an alles, nur nicht daran, daß ihm eine derart primitive Falle gestellt sein könnte.
    Als er hinter sich ein mühsames Ächzen hörte, war es für ihn bereits zu spät.
    Mit aller Wucht ließ Washington Nashfield das Eisenrohr auf den Kopf des Mannes im geckenhaften Anzug krachen. Verwundert, weil er sich selbst eine solche Leistung nicht mehr zugetraut hatte, sah er den Überfallenen zusammenbrechen. Und er sah, wie eine Pistole den Händen des Mannes entglitt.
    Nashfield kam endgültig zu der Überzeugung, daß mit der Jugend von heute nichts mehr los ist. Erneut spuckte er mißbilligend aus.
    Entschlossen zerrte er die reglose Figur noch ein paar Yards in den dunklen Flur hinein und legte sie neben den Gerümpelhaufen.
    Die Pistole steckte er als erstes ein. Für ihn war sie mindestens 20 gute Dollar wert. Mit flinken Händen durchsuchte er die Taschen. Den zerknüllten Darlehensvertrag aus dem früheren Besitz des Tabakwarenhändlers Boll steckte er ebenso unbesehen ein wie einige Papiere. Aus einer Hosentasche angelte er einige Geldstücke und ein Stück Papier, das sich bei näherem Hinsehen als Zehndollarnote entpuppte. Grinsend suchte Nashfield weiter.
    Als er die Dollarscheine in der Brusttasche seines Opfers fand, war er glücklich, daß ihn sein bisheriger Begleiter verlassen hatte.
    Nashfield richtete sich wieder auf. Mit dem unermeßlichen Reichtum von über 300 Bucks in der Tasche fühlte er sich 20 Jahre jünger und durchaus in der Lage, ein neues Leben zu beginnen.
    Seine Schritte waren fast beschwingt, als er auf den Ausgang zuging.
    In diesem Moment hörte er die durchdringende Alarmpfeife eines Revierschutzmannes.
    ***
    Steve Dillaggio und die drei Spurensicherer waren verhältnismäßig schnell gekommen. Ich hatte ihnen kurz die Sachlage geschildert und wußte, daß sie alles richtig machen würden.
    Für mich aber gab es jetzt nur eines: zur Pennsylvania Station.
    Dort gab es eine Filiale von »All Over The World«, dem internationalen Autoverleih. Und dieser Firma gehörte nach Auskunft des Car Licence Department der 65er Chryler Sedan mit der Nummer 27 -4600. Die würden mir irgendeinen Namen als Mieter des Wagens nennen, irgendeinen, der bestimmt falsch war, der mir aber doch einen Hinweis geben würde.
    Der Weg von Amityville in der City erschien mir unheimlich lang, viel länger als der Hinweg, den ich vergnügt pfeifend gefahren war.
    Endlos dehnten sich die Minuten, und der Highway erschien mir wie der Treffpunkt aller Kraftfahrzeuge aus New York und sämtlichen angrenzenden Staaten.
    Endlich wurde es mir zu bunt. Ich tat, was ich sonst bei einer Routineuntersuchung nie getan hätte. Mit einem Schalterdruck setzte ich das Rotlicht in Tätigkeit, und ein zweiter Griff ließ meine Sirene aufheulen.
    Vor mir war die Straße plötzlich wie leergefegt. In der City ging es nicht ganz so schnell - der Verkehrsstreik wirkte sich jetzt in der Mittagsstunde doch wieder sehr fühlbar aus.
    Das Mädchen, das mich im »AOTW«-Office anlächelte, hätte mich auch ohne meinen verflixten Auftrag an Phil erinnert.
    Im Geiste hörte ich ihn reden: »Wer das Mädchen sieht, schmeißt sein Auto weg und fährt nur noch Leihwagen von ,A11 Over The World’!«
    »Was kann ich für Sie tun, Sir?« fragte sie mit einer unheimlich sexgeladenen Stimme.
    Ich legte meinen FBI-Ausweis auf die Theke.
    Sie machte ganz große Augen.
    »Sieh an«, schnurrte sie, »schon wieder einer! Ihre Institution wird wohl Stammkunde bei uns?«
    Ich ahnte schon, was das zu bedeuten hatte. Mein Magen machte sich bemerkbar. Irgendwo setzte eine Alarmklingel ein bei mir.
    Ich zwang mich zu einem, wie ich glaubte, unbefangenen Lächeln.
    »Wieso?«
    »Gestern abend war erst ein Kollege von Ihnen hier und lieh sich einen unserer hervorragenden Wagen.«
    »Ein Kollege?« fragte ich.
    »Ja. Ich habe ihn selbst bedient, ich hatte gestern Spätdienst. Es war ein Mister… Moment, bitte!«
    Sie schlug einen dicken Ordner auf. »Ah, hier - ein Mr. Phil Decker.«
    Bei mir knallte eine Sicherung durch. »Das glauben Sie doch selbst nicht!« fuhr ich das arme Girl an, das erschrocken einen Schritt zurückwich.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte sie verdutzt.
    »Nein! Sie sind einem Schwindler aufgesessen!«
    Sie schüttelte
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