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046 - Drakula lebt

046 - Drakula lebt

Titel: 046 - Drakula lebt
Autoren: Hugh Walker
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war plötzlich alles schwarz.“
    „Sie haben Glück gehabt“, sagte ich.
    „Ich verstehe das nicht ganz“, begann Barbara. „War Dr. Fellner schon ein Vampir, als wir ihn hierher mitnahmen?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Da lebte er noch. Aber wie deine Schwester muß er unter Posthypnose gestanden haben. Bei Einbruch der Nacht befolgte er den Befehl und schnitt sich die Pulsadern auf. Als er starb, war er einer von ihnen. Ein Vampir.“
    Eine geraume Weile herrschte Schweigen, dann fragte einer: „Wie viele gibt es von ihnen?“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Aber so wie es aussieht, werden mehrere Hundert in einer Stunde hier sein, um mir den Garaus zu machen. Das war der Grund, warum Inspektor Hartwig uns hier versteckte. Es hätte uns auch keiner gefunden, wenn Dr. Fellner nicht ausgebrochen wäre. Es muß eine Art Gedankenkontakt zwischen ihnen geben, wenigstens zwischen Dr. Lukard und jenen, die er in seiner hypnotischen Macht hat.“
    „Wer ist dieser Dr. Lukard?“
    Ich klärte sie alle darüber auf. „Sie sehen also“, sagte ich abschließend, „daß die Gefahr nicht unterschätzt werden darf. Es handelt sich um keine Phantasiegebilde, das haben Sie selbst miterlebt. Ich könnte Sie nie überzeugen, wenn Sie es nicht an Ort und Stelle selbst wahrgenommen hätten. Was wir brauchen“, dabei deutete ich auf Barbara und mich, „ist ein Wagen, mit dem wir bis Tagesanbruch weiterfahren können. Dann sind wir vorerst sicher.“
    „Wie können Sie so überzeugt sein, daß die …“ Es fiel ihm schwer, es zu sagen, und ich konnte es ihm nachfühlen. „Daß die Vampire der Klinik hierherkommen werden. Auf diese weite Strecke muß diese gedankliche Verbindung nicht unbedingt funktionieren, außerdem …“
    „Etwas habe ich Ihnen vergessen zu sagen“, unterbrach ihn ihn. „Ich telefonierte vorhin mit Inspektor Hartwig. Er hat den Abflug der Fledermäuse beobachtet. Sie flogen in südlicher Richtung.“
    Das verfehlte seine Wirkung nicht. Der eine der Polizisten, offenbar der Ranghöchste und Anführer des kleinen Trupps, schüttelte schließlich den Kopf. „Es tut mir leid, ich kann Ihre Bitte nicht so einfach erfüllen …“
    „Die Zeit ist knapp“, drängte ich.
    „Das ist mir klar. Aber ich kann Ihnen nicht helfen, ohne es meinem Vorgesetzten zu melden.“
    Ich seufzte. „Was glauben Sie, daß der sagen wird!“ Ich schüttelte den Kopf. „Bis Sie den überzeugt haben, wenn es überhaupt ohne Beweise je gelingen sollte, ist die Meute längst hier.“
    Er nickte. „Wahrscheinlich. Aber ich kann die Verantwortung nicht allein übernehmen …“
    „Sie haben sie schon, junger Mann“, ergriff Frau Lange für uns Partei. „Wenn Sie zögern, werden diese beiden wahrscheinlich nicht mehr entkommen. Dafür haben Sie die Verantwortung, ob Sie sie nun wollen oder nicht.“
    „Aber ich kann doch nicht …“
    Einer der anderen Polizisten sagte: „Schon gut, Gaisbauer, er kann meinen Kombi haben. Ich brauche ihn in den nächsten Tagen doch nicht.“ Er wandte sich an mich. „Sie müssen nur dafür sorgen, daß ich den Wagen vor Mittwoch wiederkriege.“
    Ich nickte erleichtert. „Ja, das ist kein Problem.“ Hartwig konnte das tun, oder Freddie, oder im Zweifelsfalle auch einer von Rothenbergs Angestellten. Schließlich steckte seine Tochter in der gleichen Klemme.
    Auch Gaisbauer war einverstanden. Während wir zu seinem Haus, einem Bauernhaus am Rande des Ortes, fuhren, wuchs meine Nervosität. Meine Müdigkeit war seltsamerweise weitgehend verflogen, obwohl ich kein Auge zugetan hatte. Irgendwoher nahm ich Kräfte. Auch war ich längst nicht mehr so schwach. Barbara hingegen sah abgespannt und müde aus. Es war für sie ein langer Tag gewesen, der selbst Menschen, mit starken Nerven arg mitnehmen konnte. Sie schlief, während ich fuhr.
    Ich riet den Männern, vorsichtig zu sein und in dieser Nacht besser nicht zu schlafen. Die Vampire waren auf Blut aus, und meines würde ihnen in keinem Fall reichen. Je heißer sie sie empfingen, desto besser.
    Ich hatte ihnen verheimlicht, daß uns während der kurzen Fahrt eine Gestalt über die Felder gefolgt war, immer nur für Sekundenbruchteile gegen den mondhellen Himmel sichtbar. Erik beobachtete uns.
    Er sah, daß ich den Ort verließ. Lukard würde es erfahren, und seine flatternden Schergen würden sich hier nicht aufhalten, sondern uns folgen.
    Nun war das Problem ganz einfach: Es mußte mir gelingen, Erik
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