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046 - Drakula lebt

046 - Drakula lebt

Titel: 046 - Drakula lebt
Autoren: Hugh Walker
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Lukards Befehl“, sagte ich. „Sie müssen sie vernichten!“
    „Wie?“
    „Mit Feuer. Verbrennen Sie sie. Fahren Sie Flammenwerfer auf. Verdammt, Hartwig! Warum haben Sie sich nicht darauf vorbereitet? Sagte ich Ihnen nicht, mit Feuer könnten Sie den Bestien zu Leibe rücken? Wo ist Freddie? Haben Sie von ihm eine Spur?“
    „Wir haben ihn festgenommen. Ihn und zwei andere Typen.“
    „Verdammt! Sie hätten es nicht tun sollen. Wenn diese Blutsauger jetzt hinter uns her sind, ist das Ihre Schuld, Hartwig.“
    „Woher wollen Sie wissen, daß sie hinter Ihnen her sind. Sie …“
    „Ich bin ziemlich sicher. Dr. Fellner ist ausgebrochen. Und es gibt keinen Zweifel, daß er einer von ihnen ist. Hartwig, Sie müssen tun, was in Ihrer Macht steht, um den Schwärm fertigzumachen.“
    „Hören Sie, Fuchs, ich …“ Er brach ab, und es vergingen einige Sekunden. Dann kam Hartwigs Stimme wieder. „Zu spät. Sie sind eben aufgeflogen. Nach Süden. Was schlagen Sie vor?“
    Ich überdachte es einen Augenblick. „Es wird wenigstens eine Stunde dauern, bis sie hier ankommen. Wahrscheinlich länger. Ich habe keine Ahnung, wie schnell die Biester fliegen  – wenn sie überhaupt fliegen. Wir setzen uns ab und werden uns gegebenenfalls verteidigen, auch wenn mir die Sache recht aussichtslos erscheint. Ich sehe nur eine Chance: Schalten Sie Dr. Lukard aus! Es genügt nicht, wenn Sie ihn gefangen nehmen und in eine Zelle sperren! Verstehen Sie, Inspektor? Sie müssen ihn total ausschalten. Sie können ihn nicht einschläfern. Das Risiko ist zu groß, daß sein Geist weiterarbeitet. Ich glaube, daß sie nie ganz tot sind, auch während der Starre am Tag nicht. Vielleicht sind sie nur sehr schwach. Und sie müssen irgendwelche Mittel haben, um zeitweilig auch während des Tages voll da zu sein. Wir haben es ja erlebt. Stürmen Sie die Klinik, oder lassen Sie sich sonst etwas einfallen. Nur schalten Sie Lukard aus. Sie haben eine gute Stunde Zeit dazu. Und bedenken Sie eines. Er weiß, daß Sie sich ausführlich mit mir unterhalten haben und daß Sie jetzt eine Menge wissen müssen, auch wenn Sie es vielleicht noch nicht voll und ganz glauben. Eines Tages werden Sie es einsehen. Wenn ich ausgeschaltet bin, sind Sie der nächste auf der Liste!“
    Ich legte auf. Ich wollte nicht mit ihm diskutieren. Er mußte allein fertig werden. Für uns war die Zeit knapp geworden.
    In Eriks Zimmer standen alle um den Polizisten, der ihn bewacht hatte. Er blutete am Hals und am Kopf, aber er schien nicht schwer verletzt. Er war offenbar gegen den Schrank geprallt und bewußtlos geworden, und wir hatten Erik aufgescheucht, bevor er einen tieferen Schluck hatte nehmen können. Jetzt kam er stöhnend zu sich. Er blickte sich wild um, gewahrte uns und sank erleichtert zurück.
    „Was ist geschehen?“ fragte ich ihn eindringlich. „Erinnern Sie sich genau. Jede Einzelheit ist wichtig.“
    Er nickte mühsam. „Er schlief ruhig wie den ganzen Nachmittag. Aber plötzlich stand er auf und ging zum Tisch, an dem ich saß und aß. Ich sagte zu ihm: ‚Sie sind grade im rechten Moment wach geworden. Es gibt Abendessen!’ Aber er kümmerte sich gar nicht darum. Es war, als ob er mich gar nicht hörte. Er hatte so einen abwesenden Ausdruck in den Augen – wie in Trance. Und er nahm das Messer von meinem Eßbesteck, und bevor ich es verhindern konnte, schnitt er sich die Pulsadern auf. Alle beide. Er war nicht zimperlich dabei, sondern säbelte wie irr drauflos, als das ziemlich stumpfe Messer nicht gleich funktionierte. Er schien es auch gar nicht zu spüren.
    Ich wollte ihn aufhalten. Er stieß mich ungeduldig zur Seite. Dann war ich wie gelähmt. Er hob die Arme an seinen Mund und trank sein eigenes Blut. Ich … ich habe noch nie etwas so Entsetzliches gesehen. Als er endlich fertig war, stand er totenbleich da. Er hatte ja vorher schon kränklich ausgesehen. Aber jetzt …“ Er schüttelte sich.
    „Weiter“, drängte ich. Die umstehenden Zuhörer waren inzwischen alle blaß geworden. Ich fand es gut so. Je mehr Furcht und Entsetzen sie verspürten, desto ernster würden sie die ganze Angelegenheit nehmen.
    „Im nächsten Augenblick dachte ich, er würde tot umfallen. Ohne Blut lebt doch keiner. Aber nichts geschah. Er schwankte ein wenig, und dann verzerrte sich sein Gesicht, und er fing an zu knurren wie ein wildes Tier. Ichhatte endlich die Waffe gezogen. Zum Abdrücken kam ich nicht mehr. Er fiel wie ein Teufel über mich her, und es
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