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046 - Der Schatten des Werwolfs

046 - Der Schatten des Werwolfs

Titel: 046 - Der Schatten des Werwolfs
Autoren: Dämonenkiller
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die Maschine und fuhr auf ein Tor zu, das langsam hochgezogen wurde. Er brauste in den Hof und blieb vor einer niedrigen Holztür stehen. Ich stieg erleichtert ab.
    Das Tor schloss sich, und ich blickte Alkahest an.
    »Sie werden schon sehnsüchtigst erwartet, Hunter«, sagte er und zeigte auf die Tür.
    Ich drückte die Klinke nieder und trat in einen schmalen, matt erleuchteten Gang. Modrige Luft schlug mir entgegen, und mit jedem Schritt spürte ich die Ausstrahlung der Dämonen stärker. Der Gang war etwa zwanzig Meter lang, die Mauern waren unverputzt.
    Mein Unbehagen wuchs. In Darkpool hatte ich die Oppositionsdämonen das erste Mal getroffen, doch damals hatte ich ihren Vorschlag zu einer Zusammenarbeit rundweg abgelehnt … Damals hatte ich noch nicht gewusst, dass Coco noch immer auf meiner Seite stand – das hatte ich erst viel später erfahren. Und dieses Wissen sowie die Tatsache, dass Coco von mir ein Kind erwartete, hatte mich zum Umdenken gezwungen. Ich nahm den Kampf gegen Olivaro auf. Und mir war jedes Mittel Recht. Ich kannte nur ein Ziel. Ich musste Coco befreien. Und dazu war es notwendig, dass ich Olivaro tötete. Es war eine schwerwiegende Entscheidung gewesen, die ich nach langem Überlegen gefällt hatte, denn es war ein Risiko, sich mit Dämonen zu verbünden – doch ich ging es ein.
    Das zweite Mal hatte ich die Oppositionsdämonen vor meinem Flug nach Mexiko getroffen und mich bei einer unheimlichen Zeremonie mit ihnen verbündet. Sie hatten von mir verlangt, dass ich meinen letzten noch lebenden Bruder, den Freak Jerome Hewitt, töte, doch ich hatte mich strikt geweigert. Durch die Dämonen hatte ich erfahren, was Olivaro mit Coco vor hatte, und ich hatte seinen Plan vereiteln können.
    Im Augenblick wusste ich nicht, was Olivaro gegen Coco plante, ja, ich wusste nicht einmal, wo sie sich befand. Ich konnte ihr nicht helfen. Der Gedanke an meine Hilflosigkeit trieb mich fast in den Wahnsinn.
    Vor einer Tür blieb ich stehen. Ein leises Knacken war zu hören, dann schwang die Tür nach innen auf.
    Ein dunkler Raum lag vor mir. Ich trat über die Türschwelle und blieb stehen. Die Luft wurde heiß, und ein Krachen war zu hören. Aus dem Nichts erschien eine brennende Kerze, die durch die Luft schwebte und auf einem Tisch stehen blieb. Im schwachen Lichtschimmer sah ich fünf gesichtslose Gestalten, die hinter einem schwarzen Tisch saßen.
    »Es freut uns, dass Sie Ihr Abenteuer in Mexiko gut überstanden haben, Hunter«, sagte eine tiefklingende Stimme, die ich schon zwei Mal gehört hatte. Bei unserer ersten Begegnung hatte der Dämon verlangt, dass ich ihn Smith oder Miller nennen sollte. »Viel Erfolg hatten Sie nicht. Aber immerhin konnten Sie Olivaros Plan vereiteln und diesen widerlichen Castillo töten. Damit ist einer von Olivaros Anhängern beseitigt. Aber um die geht es uns nicht. Wir wollen Olivaro.«
    »Was glauben Sie, was ich will?« Meine Augen hatten sich an das trübe Licht gewöhnt, und ich trat zwei Schritte vor.
    Die fünf Dämonen trugen schwarze Umhänge. Ihre Gesichter waren weiße, verwaschene Flecke. Sie wollten nicht, dass ich sie erkannte, was nur zu verständlich war, mir aber natürlich nicht gefiel. Doch ich hatte ihre Bedingungen akzeptieren müssen – sonst wäre eine Zusammenarbeit nicht möglich gewesen.
    »Wir haben eine Möglichkeit gefunden, Sie zu Olivaro zu bringen, ohne dass er etwas davon merkt«, sagte einer der Dämonen.
    Ich blickte ihn interessiert an. »Und die ist?«
    »Setzen Sie sich, Hunter! Sie brauchen keine Angst zu haben. Wir tun Ihnen nichts.«
    »Ich habe keine Angst«, sagte ich grimmig und setzte mich auf den bequemen Stuhl, der plötzlich hinter mir aufgetaucht war. »Sie wissen also, wo Olivaro steckt. Wissen Sie auch, wo sich Coco befindet?«
    »Ja, das wissen wir. Wir haben einen hübschen Plan entwickelt, wie wir Olivaro töten können. Er ist ein wenig kompliziert, und wie wir Sie kennen, werden Sie ablehnen.«
    »Lassen Sie erst einmal hören«, sagte ich und lehnte mich zurück. Ich steckte mir eine Zigarette an und inhalierte den Rauch tief.
    »Olivaro befindet sich auf einem kleinen Atoll in der Südsee«, sagte einer der Dämonen. »Es ist unmöglich, das Atoll unbemerkt zu betreten. Olivaro würde es sofort bemerken.«
    »Und wie soll ich dann …«
    »Seien Sie nicht immer so ungeduldig!«, unterbrach mich ein anderer Dämon. »Alles der Reihe nach. Zu Ihrer Information: Coco befindet sich bei Olivaro. Wie es ihr geht,
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