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046 - Der Schatten des Werwolfs

046 - Der Schatten des Werwolfs

Titel: 046 - Der Schatten des Werwolfs
Autoren: Dämonenkiller
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die sieben reißenden Bestien unternehmen.
    Er schüttelte den Kopf. Wenn er es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde er es nicht glauben. Werwölfe! Es gab tatsächlich Menschen, die sich in Wolfsmenschen verwandeln konnten. Die Tonbandaufnahmen und Fotos würden es beweisen.
    Er lauschte immer wieder nach verdächtigen Geräuschen, doch kein Laut drang aus den Kopfhörern. Es war unnatürlich still. Kein Licht war hinter den Fenstern des Hauses zu sehen.
    Nach einer halben Stunde hörte er schwere Schritte.
    »Ich bin's, Fred!«, vernahm er John Woods Stimme. »War was los?«
    »Das kann man wohl sagen«, meinte Archer leise.
    »Erzähle!«
    »Du würdest mir doch kein Wort glauben.«
    Archer beobachtete das Haus weiter. Er musste zehn Minuten warten, dann kam ein Paar auf die Terrasse. Es zündete die Kerzen an und setzte sich, so als wäre nichts geschehen. Sie sahen jetzt wie ganz normale Menschen aus, waren korrekt gekleidet … dabei hatte Archer deutlich gesehen, wie sie sich vor mehr als einer Stunde in Wolfsmenschen verwandelt hatten.
    Habe ich mir das alles nur eingebildet? , fragte er sich.
    Immer mehr Leute kamen auf die Terrasse, darunter auch Elvira Lorrimer, die wieder ihr giftgrünes Kleid trug.
    Das geht nicht mit rechten Dingen zu , stellte Archer fest. Er hatte ganz deutlich gesehen, wie Elvira aus ihrem Kleid geschlüpft war und es auf der Terrasse zurückgelassen hatte. Doch jetzt saß sie lächelnd an einem Tisch und trug das gleiche Kleid.
    Von den fünf Gästen war nichts zu sehen, stellte Archer fest.
    Doch einige Minuten später traten die fünf Männer auf die Terrasse. Sie setzten sich an die Tische und taten, als wäre nichts Außergewöhnliches geschehen. Lachen drang aus den Kopfhörern. Die Zwölf unterhielten sich recht vergnügt.
    Archer musterte Ronald Chasen. Sein Gesicht war vielleicht eine Spur bleicher, aber das konnte auch täuschen. Er wirkte geistesabwesend und war schweigsam.
    Entweder habe ich mir das alles nur eingebildet , sagte sich Archer, oder ich habe geträumt oder bin verrückt.
    Kopfschüttelnd hantelte er von der Eiche hinunter und blieb vor John Wood stehen.
    »Was hast du so Außergewöhnliches gesehen, Fred?«
    Archer brummte ungehalten.
    »Nichts«, sagte er.
    Er wollte sich Gewissheit verschaffen und die Filme entwickeln und sich die Tonbänder anhören.
    »Ich fahre ins Büro, John«, sagte Archer. »Du beobachtest das Haus weiter. Ruf mich jede Stunde im Büro an.«
    »Und was soll ich tun, wenn Chasen das Haus verlässt?«
    »Dann verfolgst du ihn und gibst mir sofort Bescheid! Verstanden?«
    »Verstanden.«
    Archer nahm die bespielten Tonbänder und die zwei Filme, die er geschossen hatte, an sich. Spätestens in zwei Stunden würde er wissen, ob er sich geirrt hatte, oder …

    Der Mann, der Dorian heißen sollte, hatte versucht, alles Gehörte zu einem verständlichen Ganzen zusammenzufügen, doch es gelang ihm nicht. Er kam sich wie ein Künstler vor, dem man einige Mosaiksteine hingeworfen hatte, aus denen er ein Bild formen sollte. Zu viele Informationen hatte er erhalten, die für ihn keinen Sinn ergaben.
    Er saß neben Marvin Cohen im Rover. Es war weit nach Mitternacht. Die Straßen waren leer. Er hatte das Fenster herunter gekurbelt und saß mit halbgeschlossenen Augen auf dem Beifahrersitz. Cohen hatte das Radio angedreht. Leise Musik war zu hören. Das Brummen des Motors und die Musik schläferten ihn ein.
    Er schreckte hoch, als Cohen vor einem Haus bremste.
    »Wir sind da«, sagte Cohen.
    Er blickte sich flüchtig um. Die Straße war ihm unbekannt. Kleine, einstöckige Häuser, die sich wie ein Ei dem anderen glichen. Aber das war in London kein ungewohnter Anblick.
    Cohen stieg aus. Der Mann, der Dorian genannt wurde, kurbelte das Fenster hoch. Er zögerte, dann öffnete er die Tür und folgte Cohen.
    In einigen Fenstern des Hauses brannte noch Licht. Abraham Road, las er auf einem Straßenschild. Das Haus weckte keinerlei Erinnerung in ihm.
    Marvin Cohen läutete. Sekunden später wurde die Tür geöffnet, und eine junge Frau war zu sehen. Er blieb neben Cohen stehen und musterte die Frau. Sie wirkte zerbrechlich wie eine Porzellanfigur. Der Eindruck wurde noch durch ihre bleiche Haut und das zarte Puppengesicht, das von blondem Haar eingerahmt war, unterstrichen. Eine hübsche Frau, stellte er fest. Wirkt ein wenig steril, verkrampft und unecht.
    »Erinnerst du dich an mich, Rian?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf. Ihre
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