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0458 - Im Arsenal der Androiden

Titel: 0458 - Im Arsenal der Androiden
Autoren: Unbekannt
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schleichen zu können. Sobald die MARCO POLO so schwer beschädigt war, daß ihr Paratronschirm ausfiel, konnte er im Notstart fliehen.
    Doch die Stunden waren verstrichen, und nichts hatte sich ereignet.
    Über diesem Teil von TCR lag die Finsternis der Nacht.
    Vavischon wußte, warum die Kommandopositronik auf einen Beschuß der MARCO POLO verzichtete. Sie war so programmiert, daß sie keine Waffen aktivierte, die unter Umständen zu einer teilweisen Vernichtung des Arsenalplaneten führen konnten.
    Und mit schwächeren Waffen war der MARCO POLO nicht beizukommen.
    Vavischon verzweifelte fast.
    Er war sicher, daß er irgendwann in Alaska Saedelaere die MARCO POLO würde verlassen können, um außerhalb des störenden Paratronschirms einen Biosyntho anzupeilen und zu übernehmen. Dann konnte er in die Schaltanlage des Arsenals gehen und in Manuellsteuerung Waffen einsetzen, die die Positronik niemals anzuwenden wagen würde.
    Mochten zwei Drittel des Planeten dabei zerstört werden. Das war nicht so schlimm, als wenn die Terraner entkamen.
    Aber Vavischon scheute davor zurück, einen synthetisch aufgebauten Körper gegen seinen natürlichen Körper einzutauschen. Er mochte nicht in einem organischen Aggregat leben, das aus den neutralisierten Zellen eleminierter Ganjasen gezüchtet worden war.
    Ob organisch oder nicht, im Vergleich zu seinem jungen, gesunden und trainierten Körper wäre ein Biosyntho nicht mehr als eine Prothese gewesen.
    Und bei einem massierten Angriff auf die MARCO POLO bestand zweifellos die Gefahr, daß sein Pseudokörper vernichtet wurde und er gezwungen war, in einem Biosyntho weiterzuleben - mit der vagen Hoffnung, einen seinem eigenen ebenbürtigen natürlich gewachsenen Körper eines anderen Takerers zu finden und übernehmen zu können. Was außerdem mit großen Schwierigkeiten verbunden wäre.
    Nein, es gab nur eine akzeptable Möglichkeit: Die MARCO POLO mußte in den Weltraum gebracht werden, damit die Kommandopositronik von sieh aus das Feuer eröffnete.
    Vavischon schlüpfte in einem Anfall von Panik aus Saedelaeres Körper und drang in den des Ersten Offiziers ein...
    Oberstleutnant Senco Ahrat aktivierte durch Drücken der Notfalltaste sämtliche Schwarzschildreaktoren. Danach schaltete er die Impulstriebwerke der MARCO POLO hoch, ohne auf die Grünwertanzeigen der Kraftwerke zu warten. Gleichzeitig aktivierte er die Antigravprojektoren voll.
    Die MARCO POLO erbebte einige Sekunden lang, dann hob sie mit dem Getöse eines Weltunterganges ab. - Eine Schockwaffe peitschte auf.
    Senco Ahrat bäumte sich auf. Ein Zittern durchlief seinen Körper, dann blieb er seltsam verrenkt liegen.
    Vavischon war zu Tode erschrocken. Als Mentro Kosum die Schockwaffe zog, hatte er sie für einen Hitzestrahler gehalten und zugleich gewußt, daß er nicht mehr rechtzeitig aus Ahrats Körper würde flüchten können.
    Nachdem der Erste Offizier paralysiert zusammengebrochen war, zog Vavischon sich demoralisiert in Alaska Saedelaere zurück.
    Major Mentro Kosum leitete den Landevorgang der MARCO POLO ein. Anschließend aktivierte er die Rundrufanlage und rief mit singendem Tonfall: „Legt schlafen euch, wir landen schon, es war mal wieder Vavischon."
    Oberstleutnant Senco Ahrat wurde von einem Medo-Roboter auf eine Antigravbahre gelegt und zur Bordklinik gebracht.
    Nachdem die MARCO POLO gelandet war, drehte Kosum sich um und lächelte dem Großadministrator zu, der in die Zentrale gekommen war.
    „Er versucht es immer wieder, Sir." Perry Rhodan lächelte zurück.
    „Er hat es einmal zu oft versucht, Major. Nun wissen wir wenigstens, daß er noch an Bord ist."
     
    2.
     
    Leutnant Ingwar Bredel rutschte auf dem feuchten, glitschigen Boden des Ganges aus und stürzte schwer. Keuchend wälzte er sich auf die Seite und setzte sich auf.
    Ein Blick auf das Leuchtzifferblatt seines Armband-Chronographen unterrichtete ihn darüber, daß er schon seit dreieinhalb Stunden in der lichtlosen Unterwelt von TCR weilte.
    Dreieinhalb Stunden zuviel.
    Bredel bereute schon längst, daß er seine Einsatzgruppe verlassen hatte. Wäre er nicht weggelaufen, dann läge er nun gemütlich in seiner Koje auf der MARCO POLO, verfolgte eines der fünf Abendprogramme von TELEVIDEO MARCO POLO oder döste einfach vor sich hin.
    Er schaltete wieder einmal seinen Helmtelekom ein und versuchte, eine Verbindung mit irgend jemandem zu bekommen, ganz gleich mit wem.
    Doch der Empfänger blieb stumm -bis auf ein monotones Knistern.
    So
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