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0458 - Im Arsenal der Androiden

Titel: 0458 - Im Arsenal der Androiden
Autoren: Unbekannt
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geschehen ist!"
    „Ist das - abgesehen vom menschlichen Aspekt - so wichtig?"
    „Alles, was sich nicht erklären läßt, ist wichtig, Ovaron. Das, was Bredel zugestoßen ist, kann schließlich jedem Mann des Einsatzkommandos zustoßen."
    Er ging zur Tür.
    „Ich muß zur Funkzentrale. Atlan wird jeden Augenblick anrufen.
    Wir wollen die Einzelheiten des Angriffs besprechen. Würden Sie sich bitte weiterhin um Saedelaere kümmern?"
    „Selbstverständlich, Perry. Und -einen schönen Gruß an den Lordadmiral!" ,Der Großadministrator winkte kurz und schritt elastisch davon.
    Ovaron blickte ihm lange nach, dann seufzte er.
    Es mußte einfach eine Möglichkeit geben, diesen Terraner zum Eingreifen gegen die takerische Vorherrschaft in Gruelfin zu bewegen...
    Die Fabrikationsanlage hatte lange stillgelegen, nachdem sie nach dem Willen einer Programmierungskarte eine grauenvolle Aufgabe erfüllt hatte.
    Nun erwachte sie zu neuer Aktivität. Doch nicht eine simple Programmierungskarte zwang ihr ihren Willen auf, sondern ein Mensch - Ingwar Bredel.
    Bredel, Ingwar, geboren am 11. August 3406 Erdzeit auf Terra, Solsystem, Geschlecht männlich, IQ 147 Reinbron-Einheiten, Bürger des Solaren Imperiums. Besondere Kennzeichen: keine, besondere Interessen: keine, besondere Fähigkeiten: keine.
    Ein Durchschnittsmensch des fünfunddreißigsten Jahrhunderts: körperlich und geistig gesund, ohne schwerwiegende Mängel und ohne besondere Vorzüge, karrierebewußt und strebsam, solange das nicht zu anstrengend wurde, strafversetzt zum Landungskommando der MARCO POLO und verschollen auf einem takerischen Geheimplaneten mit der Kodebezeichnung TCR...
    Als die Klimaanlage die Grabeskälte vertrieben hatte, öffnete Ingwar Bredel den Kugelhelm seines Kampfanzuges wieder.
    Aufmerksam betrachtete er das Schaltpult mit seinen ungezählten Kontrollen und Schaltaugen. Sein Gesicht wirkte auf eigentümliche Weise frisch und gestrafft.
    Nur die Augen waren nicht die eines vitalen Menschen. Für ihr Aussehen gab es nur eine Bezeichnung: blicklos.
    Gegen sie wirkten die Schaltaugen lebendig, denn sie reagierten, wenn sich etwas über ihnen bewegte. Bredels Augen aber hätten nicht einmal reagiert, wenn man mit der flachen Hand auf sie geschlagen hätte.
    Dennoch nahm Ingwar Bredel alles, was um ihn herum existierte, mit unnachahmlicher Klarheit wahr.
    Er - und das, was man das in seinen Geist projizierte sechsdimensionale Ich von rund zweihunderttausend Intelligenzen nennen konnte.
    Die Körper dieser zweihunderttausend Lebewesen existierten nicht mehr in der ursprünglichen Form. Sie waren schon vor langer Zeit zu einem bindungslosen und energetisch neutralen Zellbrei aufgespalten und zu sechsdimensional leblosen Androiden, zu Zombies, zusammengefügt worden.
    Aber die sechsdimensionalen Ich-Anteile der Gemordeten waren nicht, einem unerklärlichen Automatismus folgend, auf eine dunkle und erinnerungslose Entelechie-Ebene zurückgestürzt, sondern durch das Können und Wissen eines uralten Volkes in zeitlose Erstarrung gebannt worden.
    Als ein Terraner namens Ingwar Bredel ahnungslos in die magische Formel der Namenlosen trat, wurde sein Ich blitzartig von dem gebannten Über-Ich angezogen.
    Der magische Einfluß brach zusammen, und das Über-Ich floß -nunmehr um das Ich von Ingwar Bredel angereichert - in den Körper des Menschen zurück.
    Seitdem sie ihre organische Funktionsbasis hatten verlassen müssen, war für die zweihunderttausend sechsdimensionalen Ich-Anteile keine Zeit vergangen.
    In und mit dem Ich-Anteil ihres Freisetzers mußten sie sich erst allmählich an den Gedanken gewöhnen, daß sie niemals mehr in ihre früheren Körper würden zurückkehren können.
    Sie hätten selbstverständlich die vegetativ lebenden Leichname übernehmen können, die von einer vollautomatisch arbeitenden Fabrik aus den neutralisierenden Zellen ihrer ehemaligen Körper gebaut worden waren.
    Aber sie schreckten davor zurück, in plumpen Monstren gebunden zu sein.
    Da war ihnen der Körper dieses terranischen Menschen bedeutend lieber.
    Doch auch an ihm gab es vieles auszusetzen.
    Zweihunderttausend Ich-Anteile vereinigten zweihunderttausend unterschiedliche Vorstellungen in sich, wie ein intelligentes Lebewesen beschaffen sein sollte.
    Und deshalb stand Ingwar Bredel, der eigentlich - wenn man vom unselbständigen Trägerkörper absah -nur noch zu einem Zweihunderttausendstel Ingwar Bredel war, vor dem Schaltpult der Fabrikationsanlage.
    Und wenn man
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