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0458 - Der Zombie-Zug

0458 - Der Zombie-Zug

Titel: 0458 - Der Zombie-Zug
Autoren: Jason Dark
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Claims?«
    »Wir hörten von ihnen, wissen leider nicht, wo sie wohnen. Wären Sie in der Lage, uns zu helfen?«
    »Sie meinen, daß ich Ihnen den Weg beschreiben soll?«
    »So ist es.«
    Er schabte über sein Kinn. »Die Claims haben ihr Haus etwas au ßerhalb. Es ist praktisch das erste, das zu Stobo gehört. Sie müssen an der Kirche vorbeifahren und dann…«
    Wir bekamen eine Beschreibung, die sich komplizierter anhörte, als es der Weg meiner Ansicht nach war. »Alles klar?« fragte der freundliche Hausbewohner zum Schluß.
    »Wir werden es finden, Mister – danke.« Mein Vater nickte ihm zu, und wir verabschiedeten uns.
    Draußen zog mein Vater die Nase hoch. »Hier riecht es nach Blut«, sagte er und schüttelte sich. »Das ist widerlich.« Er hob seine Schultern, als würde er frieren.
    »Die Schlachterei.«
    »Ja, muß wohl sein.«
    Sehr bald schon hatten wir das Ende des Dorfs erreicht. Links lag eine Tankstelle, wo Feierabend gemacht wurde. Der Besitzer schaltete die Lampen aus und schaute unseren Heckleuchten nach. Ich war mit dem Leihrover gekommen. Mein Vater hatte sich darüber gewundert. Er wußte nicht, daß der Bentley zerstört worden war.
    Dann hatte er mir vorgeschlagen, für einen neuen Wagen etwas dazu zu geben, das wiederum hatte ich nicht gewollt. Überhaupt war auf der Fahrt Zeit genug gewesen, meinen Vater über die neuesten Dinge zu informieren. Ich hatte lange über Sukos Schicksal gesprochen und daß er Shao auf eine gewisse Art und Weise verloren hatte. Auch über mein Leben hatten wir diskutiert, über die Templer und die Irrwege des Kreuzes, das ich auch jetzt an einer silbernen Kette um den Hals gehängt trug.
    »Und du lebst zum Glück immer noch!«
    »Manchmal kann ich es selbst nicht begreifen, Dad. Da habe ich mehr Glück als Verstand gehabt.«
    »Das hat eigentlich nur der Tüchtige.«
    »Na ja, ich weiß nicht so recht.«
    Wenn die Beschreibung des Mannes stimmte, mußte das Haus der Claims auf der linken Seite liegen.
    Und es stimmte.
    Wir hatten die Holzlagerschuppen für den Wintervorrat passiert und sahen ein kleines, etwas schief stehendes Wohnhaus, hinter dessen Fenstern es dunkel war.
    Ich ließ den Wagen ausrollen, und wir blieben für einen Moment noch darin sitzen. Da ich die Scheinwerfer nicht gelöscht hatte, fiel ihr Licht gegen eine Hauswand und auch vor das an ihr lehnende Fahrrad.
    »Mit dem Drahtesel könnte Field gekommen sein«, sagte mein Vater.
    Ich stieg aus. Er folgte mir wenig später, und vor der Haustür blieben wir stehen.
    »Ich geh mal rum!« sagte mein Vater.
    Aufhalten wollte ich ihn nicht. Er war auch sehr schnell wieder bei mir. »Das Haus sieht so aus, als hätten es seine Bewohner verlassen.«
    »Mir gefällt es nicht.«
    »Mir auch nicht, John. Hast du mal probiert, ob die Tür verschlossen ist?«
    »Nein.«
    Mein Vater duckte sich, als er vor die Haustür trat, und lachte plötzlich. »Es ist offen, John.«
    Wenig später befanden wir uns in einem alten Haus mit kleinen Zimmern.
    Schon jetzt kroch die Feuchtigkeit durch die nicht isolierten Wände. Es wurde Zeit, daß jemand heizte.
    Lange Rede, kurzer Sinn, wir fanden weder die Bewohner noch den Konstabler.
    »Aber sein Fahrrad lehnt an der Wand«, sagte mein Vater.
    Ich zog die Haustür wieder zu. »Das kann bedeuten, daß beide gemeinsam weggegangen sind.«
    »Gegangen, wohlgemerkt, John. Ich würde sagen, daß sie nicht weit sein können.«
    »Meine ich auch.«
    »Wir haben einen Fehler gemacht«, sagte Horace F. Sinclair. »Oder ich hätte daran denken müssen. Field hat mir von einem Geisterzug berichtet und von einem alten Bahnhof. Dieser Mr. Claim ist in den Zug gestiegen, der auf den verrotteten Gleisen des Bahnhofs stoppte. Ich bin dafür, daß wir uns diesen Bahnhof einmal ansehen, oder bist du anderer Ansicht, John?«
    »Nein.«
    »Gehen wir.«
    »Wir könnten auch fahren. Ich weiß nicht…«
    Auf einmal schauten wir uns an. Ich hatte mitten im Satz aufgehört zu reden, denn wie mein Vater hatte auch ich den schrillen Pfiff vernommen, der die Stille des Abends unterbrach.
    »Ein Zug!« flüsterte Horace F. Sinclair.
    »Ja, Dad. Vielleicht sogar ein Geisterzug.«
    »Ich glaube, daß wir uns jetzt einmal genauer nach dem Bahnhof umschauen sollten…«
    ***
    Mrs. Claim hatte sich halb erhoben, und ein glückliches Lächeln umspielte ihre Lippen. »Die Toten«, wiederholte sie. »Ja, die Toten kehren zurück. Es ist wunderbar…«
    James Field dachte da ganz anders. Er konnte an
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