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0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits

0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits

Titel: 0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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sahen wir trotz der Kostüme, dunkelblau angelaufen. Ihre Haut schimmerte unnatürlich, und ich hatte das Gefühl, als wäre sie klumpiger geworden.
    Ich ging in die Hocke. Auch Suko kniete sich hin. Gemeinsam strichen wir über die Haut, wollten sie auch eindrücken und gewannen den Eindruck, dass sie sich verhärtet hatte.
    »Als bestünde sie aus Metall«, sagte der Inspektor leise.
    »Ja, das meine ich auch.«
    Kearny hatte unseren Dialog mitbekommen. Er trat näher. Mit den Fußspitzen stäubte er Sand hoch. »Wir stehen vor einem Rätsel, selbst unser Arzt weiß nicht mehr weiter. Er nimmt an, dass sich das Blut verändert hat. Vielleicht ist es geklumpt und hat sich verhärtet. Genaueres wird die Obduktion ergeben.«
    »Natürlich.«
    Wir sahen uns die Gesichter an. Die Toten waren Japaner. Ich fragte den Zirkusdirektor, ob ihm noch etwas aufgefallen war.
    »Ja, der Mörder hat was gesagt. Er sprach von einer Geister-Sekte, die er auslöschen wollte. Einen nach dem anderen wollte er sich holen. Dabei fiel auch ein Name. Shamido oder so ähnlich.«
    »Davon haben Sie mir nichts gesagt«, beschwerte sich Kearny.
    »Es fiel mir gerade ein.«
    Ich dachte an den Namen. »Kann es auch Shimada gewesen sein?« erkundigte ich mich beim Aufstehen.
    Gardener blickte mich starr an. Plötzlich nickte er. »Ja, natürlich, das war es. Shimada.«
    »Es ist gut.«
    »Wieso?« fragte Kearny. »Können Sie etwas mit diesem Namen anfangen, Mr. Sinclair?«
    »Das glaube ich schon.«
    »Und?«
    Ich hob die Schultern. »Tut mir leid, Kollege, aber das fällt in unseren Bereich.«
    »Wie Sie meinen.«
    »Jetzt hätte ich noch eine Frage. Womit sind die beiden Männer getötet worden? Wir sahen zwar die Wunden, konnten aber nicht genau erkennen, welcher Gegenstand sie hinterlassen hat.«
    »Augenblick.« Kearny drehte sich um und winkte einen Helfer zu sich heran. »Kommen Sie doch mal her, Matt.«
    Der noch junge Mann hatte dem Gespräch zugehört und brachte die Gegenstände, die zum Tod der beiden Artisten geführt hatten, gleich mit.
    Sie befanden sich in einer kleinen Plastiktüte, die er Suko in die Hand drückte. Mein Freund hielt sie so, dass auch ich sie erkennen konnte. Ich wurde ebenso blass wie Suko.
    »Du weißt Bescheid?« fragte mich der Chinese.
    »Und wie!«
    In der Tüte befanden sich zwei kleine Pfeile. Und beide zeigten auf ihrer Spitze die blutrote Sonne…
    ***
    Wir sprachen nicht miteinander. Ein jeder hing seinen Gedanken nach.
    In Sukos Gehirn arbeitete es. Seine Wangen zuckten. Es war klar, dass er an Shao dachte.
    »Das Zeichen der Sonnengöttin«, hauchte Suko. »Verdammt noch mal. Es begegnet uns überall.«
    »Und bestimmt nicht ohne Grund.«
    »Was sagen Sie da?« erkundigte sich Inspektor Kearny, doch wir kümmerten uns nicht um ihn. Suko hatte sich umgedreht. Er trat so rasch auf den Zirkusdirektor zu, dass dieser es mit der Angst zu tun bekam und einen raschen Schritt zurückwich.
    »Was… was wollen Sie denn?«
    »Ihnen nur eine Frage stellen«, erklärte der Inspektor. »Haben Sie gesehen, wer diese Pfeile abgeschossen hat?«
    »Sie meinen den Mörder?«
    »Genau.«
    »Nein, Sir, nein. Wir alle waren zu überrascht.«
    Ich runzelte die Stirn, bevor ich mich an Kearny wandte. »Konnten Sie nicht feststellen, aus welcher Richtung die Pfeile geschossen worden sind?«
    »Nur ungefähr.« Er drehte sich und streckte seinen Arm aus. Die Spitze des Zeigefingers wies dorthin, wo sich eine Plattform befand. »Da ungefähr muss der Killer gestanden haben.«
    »Und es war an dieser Stelle dunkel?«
    »Natürlich. Die Scheinwerfer verfolgten wohl nur den Weg der Artisten. War es so, Mr. Gardener?«
    »Ja. Leider muss man in diesem Fall sagen. Es tut mir leid, ich hätte es auch gern anders gehabt, aber so…«
    »Schon gut, Mister«, sagte ich und deutete auf die beiden Toten. »Auf sie will ich noch einmal zurückkommen. Niemand tötet ohne Motiv. Auch dieser Mörder muss eines gehabt haben. Könnten Sie uns da auf die Sprünge helfen?«
    Gardener schaute uns an, bevor er die Schultern hob. »Ich habe keine Ahnung.«
    »Überlegen Sie. Was ist Ihnen von den Leuten bekannt?«
    »Sie waren Brüder.«
    »Drei«, präzisierte unser Kollege Kearny.
    »Und der dritte lebt noch?« fragte Suko.
    »Ja.«
    »Wo befindet er sich jetzt?«
    Gardener blickte den Chinesen an. »In seinem Wohnwagen, wo sonst? Ich habe ihn zumindest dort hineingehen sehen. Er wollte mit seinem Schmerz allein sein.«
    »Das kann ich
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