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0455 - Der Zeit-Zauberer

0455 - Der Zeit-Zauberer

Titel: 0455 - Der Zeit-Zauberer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Rom und die Brücke nach Alaska sowie in die Sumpfwälder Louisianas. Vielleicht kommt er von irgendwo dort und ist gezielt oder ungewollt bei uns gelandet, vielleicht kommt er auch aus einer Welt, die wir noch nie betreten haben und von der wir nicht einmal etwas wissen. Wenn ich mich nicht irre, haben wir da unten bisher leichtsinnigerweise noch keine Abschirmung installiert; von dort aus dürfte das Château also angreifbar sein. Zweitens-c: Wäre er ein schwarzmagischer Hexer oder flösse Schwarzes Blut in seinen Adern, hätte das Amulett ja wohl darauf reagiert. Und nun zum Punkt erstens: Château Montagne ist nicht gerade eine kleine Hundehütte mit überschaubaren Abmessungen. Wir können entweder gezielt nach ihm suchen und uns dabei die Füße Wundlaufen, wir können ihm auch eine Falle stellen und hoffen, daß er hineingeht. Ich ziehe letzteres vor.«
    »Dann stell mal schön«, brummte Zamorra. Er sah Monica Peters an. »Habt ihr nichts fühlen können?«
    Die Telepathin schüttelte den Kopf. »Es ging doch alles viel zu schnell. Außerdem pflegen wir nicht ständig gedankenlesend durch die Gegend zu laufen. Uschi und ich sind heilfroh, wenn wir von den Gedanken anderer Leute verschont bleiben.«
    »Das hier ist ein Sonderfall«, sagte Zamorra. »Immerhin geht es um unsere Sicherheit.«
    Monica hob die Schultern. »Momentan empfange ich keine fremden Gedanken. Du weißt selbst, wie schwierig es ist. Ich muß erst einmal sein Gehirnstrommuster erfassen. Erst wenn ich das gefunden habe, kann ich versuchen, seine Gedanken zu lesen und ihn so zu finden. Das dauert eine Weile.«
    »Versuche es bitte«, bat der Professor. »Dann können wir uns nämlich das Fallenstellen und die Hetzjagd ersparen.«
    Monika nickte. Sie ließ sich in einen Sessel sinken und schloß die Augen, um sich auf ihre telepathische Suche zu konzentrieren. Sie öffnete ihr Bewußtsein und die darin verankerte Gedankensperre, nahm eine direkte Verbindung zu ihrer Schwester auf und veranlaßte sie, es ihr gleichzutun. Eine Eigenheit der eineiigen Zwillinge war es, daß sie ihre telepathische Kunst nur gemeinsam ausüben konnten. Wurden sie über eine größere Distanz voneinander getrennt, so funktionierte es nicht mehr. Der Zauberer Merlin hat die Peters-Zwillinge einmal die zwei, die eins sind genannt.
    Nicole legte den Kopf schräg. »Jetzt bin ich mal gespannt«, sagte sie leise. »Vielleicht ist er schon gar nicht mehr im Château.«
    Zamorra feixte. »Vielleicht hat er bereits dein Auto kurzgeschlossen und ist damit auf dem Weg nach Marseille, um es nach Saudi-Arabien zu verschiffen. Frisch geklaut ist halb entkommen.«
    Nicole erblaßte. »Das wagt er nicht!« stieß sie hervor und stürmte aus dem Zimmer, um vom Korridor her einen Blick in den Hof zu werfen.
    ***
    Der Gnom schoß aus einem Seitengang hervor. Don Cristofero brauchte praktisch nur die Hand auszustrecken und erwischte den Schwarzhäutigen am weiten Ärmel seiner schreiend bunten Bluse. »Hiergeblieben!« donnerte der Don. »Ihn suche ich gerade! Was hat Er nun wieder angestellt? Was ist das für ein Zauber, eh? Parbleu , ich sollte Ihm das Fell versohlen, bis Er nicht mehr schwarz, sondern blau und rot aus der Wäsche schaut! Wo sind alle anderen hin? Was ist mit dem Château passiert? Woher kommt dieser freche Lakai, den ich ebensowenig kenne wie er mich?«
    Er schüttelte den Gnom durch, ehe er ihn losließ. Der Namenlose sortierte seine Gliedmaßen und verneigte sich.
    »Herr, es ist etwas Außergewöhnliches geschehen«, flüsterte er. »Etwas wirklich und wahrhaftig Phänomenales. Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    »Vielleicht befleißigt er sich zwischendurch auch mal einer Konkretisierung«, knurrte Don Cristofero.
    »Wir sind entweder in die Zukunft geraten - oder in eine andere Welt, Herr.«
    Don Cristofero runzelte die Stirn und rümpfte die rötliche Knollennase. »Was faselt Er da für einen hanebüchenen Unsinn? Redet Er im Wahn?«
    Aber es mußte etwas dran sein.
    Dennoch fiel es selbst einem aufgeklärten Mann wie Cristofero schwer, der Behauptung des Zwerges Glauben zu schenken. Zukunft? Andere Welten? Es gab keine anderen Welten, und in einer anderen Zeit als der Gegenwart zu leben, war unmöglich. Niemand konnte die Vergangenheit wieder aufleben lassen, und niemand konnte die Zukunft näher heran holen! Was geschehen war, war eindeutig und für immer vorbei, und was noch nicht geschehen war, nun, das gab's halt noch nicht. Sicher munkelten so
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