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0453 - Im Bann des Pegasus

0453 - Im Bann des Pegasus

Titel: 0453 - Im Bann des Pegasus
Autoren: Jason Dark
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Gestalt.
    Das Gesicht war ebenso bärtig wie das des ermordeten Kostos. Nur das Auge leuchtete matt. Es war gleichzeitig ein unruhiges Gebilde, das nie stillstand und von innen, aus der Tiefe des Kopfes immer mehr Nachschub bekam.
    »Bist du tatsächlich unbesiegbar?« fragte ich ihn.
    »Ja. Keine Kugel kann mich töten. Kein Messer kann mich vernichten. Ich habe die Sperren überwunden, an denen die meisten Menschen scheitern. Das Auge gibt mir die Macht.«
    »Und wenn die Kugel das Auge trifft?«
    »Wird sie verglühen!« Er hatte mir mit einer so großen Selbstverständlichkeit geantwortet, dass ich nicht einmal an seinen Worten zweifelte. Unbesiegbar.
    Dieses Wort gefiel mir überhaupt nicht. Ich kannte auch niemand, der unbesiegbar war. Selbst Xorron, der es einmal von sich angenommen hatte, war es nicht.
    Wenn Skation so sprach, war er darauf aus, es zu beweisen.
    Wahrscheinlich blieb mir nichts anderes übrig, als gegen ihn zu kämpfen.
    »Du kannst es versuchen! Trägst du eine Waffe bei dir?«
    »Eine Pistole! Sie ist mit geweihten Silberkugeln geladen. Die wirken etwas anders als normale Geschosse.«
    Er lachte mich an und aus. »Ich kenne die Magie der Silberkugeln. Sie wirken tatsächlich, wenn du dich gegen das Böse stellst. Aber ich bin kein Vampir und auch kein Werwolf. Das solltest du inzwischen bemerkt haben. Ich bin ein Wissender.«
    »Der auch mordet!« fuhr ich ihm in die Parade.
    »Um gewisse Dinge erreichen zu können, müssen eben Opfer gebracht werden. Das war immer so, das wird auch immer bleiben. Und jetzt ziere dich nicht, Fremder…«
    »Aber er ist tatsächlich unser Bruder!« rief Gabriela dazwischen.
    »Auch er kennt das Allsehende Auge…«
    »Viele kennen es…«
    Ich hatte meine Waffe gezogen und war noch zwei Schritte näher an ihn herangegangen. So konnte ich das Auge besser erkennen. Er hatte tatsächlich die Form eines Dreiecks, das in seinem Innern stärker leuchtete als außen.
    Er tat nichts, um mich an einem Schuss zu hindern. So konnte ich stehen bleiben, den Arm heben und sehr genau mit der Beretta zielen.
    Trotz der Dunkelheit traute ich mir zu, mein Ziel zu treffen, da es sich sehr deutlich abhob.
    »Schieß!«
    Ich zögerte, weil ich Gabriela sah, die die Hände rang, als wollte sie im letzten Augenblick ein Abdrücken verhindern.
    Ich schaute sie an und schüttelte den Kopf. Dabei wusste ich jetzt schon, dass die Kugel ihm nichts anhaben würde. Er wollte sich nur beweisen.
    Diesen Gefallen tat ich ihm.
    Dann zog ich durch! Es war ein gut gezielter Schuss. Soviel ich erkennen konnte, hatte ich ins Auge getroffen.
    Ein Volltreffer, der einen normalen Menschen von den Beinen geholt hätte, nicht aber den Unbesiegbaren. Er wurde nicht einmal durchgeschüttelt, stand wie ein Fels in der Brandung auf dem Fleck, hatte sich um keinen Millimeter gerührt und schien dem Zischen nachzulauschen, das innerhalb seines Kopfes aufsprühte.
    Aus dem Auge sprühte es wunderkerzenartig hervor. Der Mann ging zwei Schritte zurück, er drehte sich zur Seite, und für einen Moment sah es so aus, als würde er tatsächlich fallen. Doch Skation hatte nur ausgeholt, um seinen rechten Arm schräg und lanzenartig in den dunklen Himmel zu stoßen.
    »Unbesiegbar!« schrie er mit einer wahren Löwenstimme. »Unbesiegbar! Die Kraft des Pegasus ist auf uns übergegangen. Das Wissen, das Sehen, das Erkennen macht unbesiegbar. Was ist eine Kugel gegen mich, den Unbesiegbaren? Was sind Waffen, die von Menschen erfunden wurden? Nichts, gar nichts, ich bin es, der weiter kämpft. Ich bin es auch, der dich gelockt und nun noch etwas bei dir gut hat. Nicht wahr, Bruder?« höhnte er und dachte wohl, dass ich vor Furcht vergehen würde, weil meine Kugel in seinem Kopf verglüht war.
    Ich dachte nicht daran, mich so sehr beeindruckt zu zeigen. Es war mir im Prinzip egal, aber das schien Skation nicht zu bemerken.
    »Nicht wahr, Bruder? Ich habe doch recht, oder sollte ich mich irren?«
    »Es kommt darauf an.«
    »Worauf?«
    »Wer zum Schluss der Sieger ist.«
    Der Mönch lachte und breitete die Arme aus. Der Kuttenstoff machte diese Bewegung mit, so dass der Mann wie eine Fledermaus wirkte.
    »Mich nennt man den Unbesiegbaren, und deshalb werde ich auch übrigbleiben. Nun zu uns, du hast deinen Spaß gehabt, Bruder. Ich möchte ihn ebenfalls haben. Bist du einverstanden?«
    »Natürlich bin ich das!«
    »Vorsicht, John«, wisperte Gabriela warnend. »Er ist immer besser als andere.«
    Skation nickte. »Ich
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