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0451 - Die falschen Götter

Titel: 0451 - Die falschen Götter
Autoren: Unbekannt
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Männern.
    „Hast du zu knacken eine Nuß, wende dich an Guckydus...", murmelte Patulli Lokoshan.
    Lord Zwiebus blinzelte verwirrt.
    „Das war Mentro Kosums Sprache! Seit wann knütteln Sie ebenfalls, Major Lokoshan?"
    „Entschuldigung", antwortete der Kamashite. „Ich hatte vor Überraschung Kosums Psyche kopiert. Der Rotschopf interessierte mich so, daß ich vor einigen Tagen ein Teilpsychomuster von ihm genommen und hier gespeichert habe."
    Er klopfte sich mit dem Fingerknöchel gegen die Schläfe.
    Ein schriller Pfiff ließ die Männer herumfahren.
    „Wohin ich verschwunden war, interessiert euch wohl überhaupt nicht?" schrie Gucky empört.
    „Wir wollten nur nicht aufdringlich sein", erklärte Lord Zwiebus mit Unschuldsmiene.
    Der Ilt musterte ihn argwöhnisch, dann deutete er auf die Öffnung im Boden des Erdloches.
    „Dort war ich eingebrochen. Es geht ungefähr hundert Meter senkrecht abwärts und ist ganz ungefährlich - bis auf den letzten Millimeter. So lange habe ich allerdings nicht gewartet, sondern bin zurückgesprungen. Ich schlage vor, wir untersuchen den Schacht gründlich."
    „Da Lord Zwiebus kaum durch dieses enge Loch passen dürfte, gehen wir allein, Gucky", sagte Lokoshan. „Würden Sie so nett sein und hier Wache halten, ehrenwerter Lord?"
    Der Neandertaler nickte, zog seinen Impulsstrahler und kletterte bis zum Rand des Erdloches.
    „Ich wache über euch und bleibe per Helmfunk mit euch in Verbindung." Er schaltete seine Helmbeleuchtung an.
    „Reichweite fünf Meter. Da müssen wir erweitern. Auf hundertzwanzig Meter, schlage ich vor."
    Gucky und der Kamashite folgten Zwiebus' Beispiel. Danach schalteten sie die Antigravprojektoren ihres Aggregat-Tornisters ein und ließen sich nacheinander durch die Öffnung im Boden sinken. Durch Regulieren der Antigravleistung schwebten sie sanft abwärts. Auch der Ilt hatte seinen Helmscheinwerfer eingeschaltet, so daß die Umgebung in helles Licht getaucht war.
    Patulli Lokoshan zog seinen Dolch und schabte im Hinabschweben über die unebene Wandung des Schachtes.
    Helles, glattes Material kam unter der Erdkruste zum Vorschein.
    „Was ist das?" fragte Gucky.
    „Wahrscheinlich Metallplastik. Ein uralter Schacht, nach dem Überfall auf Geysselin zugeschwemmt. Später müssen Überlebende ihn freigelegt haben. Ich bin gespannt, wohin er führt."
    Patulli beugte sich vor und musterte im Lichtkegel den Boden des Schachtes. Er sah allerdings nur Erde, Laub und einige Käfer, die dem Lichtschein zu entkommen versuchten.
    „Da ist jemand entweder nicht bis ans Ziel gekommen, oder er hat nichts damit anfangen können und es verwahrlosen lassen", murmelte er. „Gucky, halte an, bitte!"
    Sie schalteten ihre Antigrayprojektoren auf Null und hoben ihren Bewegungsimpuls durch einen kurzen leichten Schub ihrer Pulsationstriebwerke auf. Reglos schwebten sie auf der Stelle.
    Major Lokoshan zog einen kleinen Desintegrator, nicht größer als ein Hühnerei, nur flacher, und drückte auf den Feuerknopf.
    Der grünlich flimmernde Strahl zuckte kegelförmig zum Boden und vergaste die Erde, das Laub und die Käfer. Als hinter den wirbelnden Gasschleiern eine helle kreisförmige Fläche zum Vorschein kam, schaltete der Kamashite seinen Desintegrator aus.
    Schweigend schwebten er und Gucky den Rest der Strecke hinab. Dann standen sie auf dem glanzlosen Metallplastik eines Lukendeckels und blickten auf die dunkleren wirren Linien eines weichen Metalls, das zwar den Deckel nicht hatte ritzen können, aber etwas von der eigenen Substanz zurückgelassen hatte.
    Jemand hatte - wahrscheinlich lange vor ihnen - versucht, den Lukendeckel mit primitivem Werkzeug aufzubrechen. Von 'Metallplastik und Impulsschlössern konnte er nichts gewußt haben.
    „Den passenden Impulsschlüssel haben wir leider nicht", sagte Lokoshan nach einer Weile. „Am besten, du springst zu Ovaron und bringst ihn her, Gucky. Ich hoffe, sein Kommando-Armband ist für diesen Deckel so etwas wie ein ,Sesam öffne dich'."
    Der Mausbiber schüttelte den Kopf.
    „Und damit raubt man mir wieder den Ruhm. Perry läßt mich ganz sicher zurück und latscht mit Ovaron allein durch den Geheimgang. Nein, Grünzopf, ich werde es zuerst mit telekinetischer Blindabtastung versuchen."
    Von telekinetischer Blindabtastung hatte Patulli Lokoshan noch nichts gehört. Er hielt den Begriff für eine impulsive Neuschöpfung des Mausbibers, schwieg aber vorsichtshalber, um sich nicht durch eine dumme Frage zu
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