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045 - Der brennende Tod

045 - Der brennende Tod

Titel: 045 - Der brennende Tod
Autoren: A.F.Morland
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zogen sich zusammen, während er sich mit ganzer Kraft konzentrierte, und plötzlich wuchs der Hüne für kurze Zeit.
    Er beherrschte die Fähigkeit, seine Größe zu variieren. Ich erinnerte mich an einen Fall, der sehr weit zurücklag. Damals befand sich Mr. Silver in einem brennenden Haus, und ein Balken stürzte herab und preßte ihn auf den Boden.
    Daraufhin schrumpfte der Ex-Dämon zusammen, kroch unter dem Balken hervor und verließ das Haus.
    Heute schrumpfte der Hüne nicht, sondern er wuchs, und seine Kleidung wuchs mit. Innerhalb weniger Augenblicke überragte mich der Ex-Dämon um einen Meter.
    Er breitete die Arme aus und stemmte die Hände gegen die erstarrte Lava, die uns gefangenhielt. Ein Zittern und Beben ging durch den Körper meines Freundes, die Adern traten ihm weit aus dem Hals, und er sprengte unser starres Gefängnis mit großer Kraft.
    Das schwarze Gestein splitterte krachend auseinander, und wir konnten das Blau des Himmels wieder sehen. Ich spürte in diesem Augenblick, wie wunderbar es ist, frei zu sein.
    Ich kroch durch das Loch, das der Ex-Dämon mit gebündelter Magie gesprengt hatte, und wandte mich um. Mein Freund folgte mir.
    Auch er verließ den schwarzen Lava-Iglu, und wir blickten gemeinsam zum Krater hinauf, von dessen Rand uns nur noch zehn Meter trennten.
    Wir setzten unseren Aufstieg fort. Tansul ließ sich nicht blicken. Er dachte wohl, mit uns fertiggeworden zu sein.
    Die letzten Schritte, dann hatten wir den Gipfel des Monte Fuoco erreicht. Von hier oben hatte man einen herrlichen Ausblick über die Feuerinsel und das Meer. Doch wir waren nicht hier, um den Ausblick zu genießen.
    Es war ein Weg mit Hindernissen gewesen, aber wir hatten unser Ziel dennoch erreicht. Wir befanden uns an dem Ort, wo Tansul Peckinpahs Jet abgefangen hatte.
    Ich versuchte mir die furchtbare Katastrophe vorzustellen und blickte dabei suchend in den grauen Kraterschlund.
    »Keine Wrackteile«, stellte ich fest. »Wenn wir nicht die Aussage eines Augenzeugen hätten, könnte man meinen, wir befänden uns auf der falschen Insel.«
    Auch von Tansul fehlte jede Spur. Das Ungeheuer mußte in der brodelnden Lava untergetaucht sein.
    »Peckinpah, Cruv, die Cronnerbys, die Flugzeugbesatzung – alle stürzten da hinein«, sagte Mr. Silver düster.
    »In die glühende Lava«, sagte ich schaudernd.
    Der Ex-Dämon nickte langsam.
    Meine Wangenmuskeln zuckten. »Dann… dann sind sie alle tot.«
    Wieder nickte der Hüne, und ich spürte, wie sich mein Herz zusammenkrampfte.
    ***
    Don Primo Poccani, der Capo di Capi – also der oberste Mafiaboß Siziliens –, hatte sich auf der Heimfahrt befunden, als Vulkans Satansfalken angriffen.
    Sie töteten den Chauffeur, packten Poccani, schwangen sich mit ihm in die Lüfte und entführten ihn zur Feuerinsel, wo der Magier-Dämon ihn erwartete.
    Noch bevor Tony Ballard und Mr. Silver die Insel erreichten, ließen die kräftigen Greifvögel den Mann in den Krater fallen. Der Gangster sauste wie ein Stein in die Tiefe, auf den rot glühenden, brodelnden Lavasee zu, doch der Mann sollte nicht sterben, deshalb ummantelte ihn Vulkan mit schützender Magie.
    Don Primo tauchte hinab in das flüssige Gestein, ihm wurde schwarz vor den Augen, während er durch einen Schacht sauste und schließlich in jenem Magma-Dom landete, in dem Tucker Peckinpah und seine Freunde gefangen waren.
    Wie Statuen, die den unterirdischen Raum verschönern sollten, klebten sie immer noch an der Wand, vermochten sich nicht zu rühren, konnten aber nach wie vor denken und fühlen.
    Die Hitze machte ihnen allen zu schaffen, schwächte sie und laugte sie aus. Cruv dachte, sich befreien zu können, wenn er sich mit ganzer Kraft konzentrierte. Er wollte den Dreizack zu Hilfe nehmen, doch er konnte sich noch so sehr anstrengen, es war ihm nicht einmal möglich, den kleinen Finger zu bewegen.
    Er hörte ein Mädchen weinen. Obwohl er den Kopf nicht wenden konnte, wußte er, daß es Doris Cronnerby war. Polly Fox versuchte sich tapfer zu halten.
    Charles Cronnerby sprach seiner verzweifelten Tochter Mut zu, während Bob zornig fluchte, weil er diese erzwungene Reglosigkeit nicht mehr ertragen konnte.
    Das war die Situation, in die Don Primo Poccani hineinplatzte. Er landete in der Mitte des Magma-Doms und blieb eine Weile auf dem roten Boden liegen.
    »Ein weiteres Opfer«, bemerkte Tucker Peckinpah.
    »Ob Vulkan mit ihm das selbe vorhat wie mit uns?« fragte Ben Gries.
    »Anzunehmen«, sagte der
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