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0448 - Salomos Omen

0448 - Salomos Omen

Titel: 0448 - Salomos Omen
Autoren: Jason Dark
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wollen Sie tauchen?«
    »Weil ich etwas an Bord vermute, das für uns von großer Wichtigkeit sein kann.«
    »Was denn?«
    »Irgendein Geheimnis, mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Dass der Kahn gesunken ist, muss einen Grund gehabt haben. Am Meer liegt es nicht. Die Wellen waren nicht hoch. Wir hatten keinen Sturm, keinen Orkan. Es wehte ein fast lindes Lüftchen. Für mich tragen ganz andere Kräfte die Verantwortung.«
    »Das mag ja sein«, gab der Captain zu. »Doch für Ihr Vorhaben brauchen Sie eine Ausrüstung. Ein Tauchschiff. Sie müssen in einen Druckanzug steigen und…«
    »Lässt sich das nicht alles besorgen?« fragte ich zwischen.
    »Schon. Nur sind wir es nicht gewohnt, dass wir hier groß einsteigen. Die Kosten…«
    »Werden vom Yard übernommen«, erklärte ich zu seiner Beruhigung.
    »Für uns ist wichtig, dass man ein entsprechendes Schiff bereitstellt, das uns an die Stelle bringt.«
    »So etwas haben wir hier.«
    »Und Taucherspezialisten wird es doch auch geben.«
    »Sicher. Unter den Kollegen mit einer Einzelkämpfer-Ausbildung bestimmt. Die können Ihnen zur Seite stehen.«
    »Dann sehe ich keinerlei Schwierigkeiten mehr. Alles andere übernehmen mein Freund und ich.«
    McLagglen rieb sein Kinn. »Ehrlich gesagt, ich habe unter meinen Kollegen schon manch verrückte Typen kennengelernt. Sie aber setzen allem die Krone auf.«
    »Wir arbeiten nur etwas unkonventioneller.«
    »Das habe ich schon festgestellt. Hoffentlich haben Sie auch den entsprechenden Erfolg.«
    »Das wollen wir hoffen.«
    »Kann ich auch dabei sein?«
    »Gern. Wenn es Ihr Job zulässt. Nur müssen Sie sich über eines im klaren sein, Mr. McLagglen. Wundern Sie sich über nichts. Egal, was auch alles geschieht.«
    »Das Wundern habe ich mir bei Ihnen abgewöhnt. Wo verbrannte Tote plötzlich wieder leben, kann ich nur mit dem Kopf schütteln.« Er stand auf. »Lassen wir das. Wichtiger sind jetzt die Organisation und die Vorbereitungen. Wann wollen Sie in See stechen?«
    »So rasch wie möglich.«
    McLagglen schaute auf seine Uhr. »Das ist heute nicht mehr möglich. Die Vorbereitungen nehmen eine gewisse Zeit in Anspruch.«
    »Morgen früh würde auch reichen«, sagte Suko.
    McLagglen lachte. »Hexen können wir nicht. Bis der genaue Dienstweg eingehalten wird und die Begründung geschrieben worden ist, dauert es eine Weile.«
    »Den umgehen wir einfach«, erklärte ich. »Manchmal ist es nämlich gut, wenn man gewisse Sondervollmachten besitzt und auch davon Gebrauch machen kann…«
    ***
    Der Morgennebel lag noch über dem Wasser der Bucht, als wir den Hafen schon hinter uns gelassen hatten und in die offene See hinausfuhren. An Deck brannten die Laternen, die es aber kaum schafften, den grauen Dunst zu erhellen oder zu vertreiben.
    Suko, der Captain und ich hockten unter Deck und tranken Kaffee. Die frischesten waren wir nicht, denn der letzte Tag war hart gewesen. Aber die Vorbereitungen waren abgeschlossen, und mancher Beamte hatte da über seinen eigenen Schatten springen müssen.
    Das Tauchschiff hieß Randy, gehörte zu einer Sonderabteilung der Marine, wirkte sehr schwerfällig und besaß als markantes Wahrzeichen einen stabilen Kran am Heck.
    Der Nebel machte uns nichts, das Schiff war mit Radar ausgerüstet.
    Als ich dieses Thema anschnitt, winkte McLagglen ab. »Ich kenne mich hier aus«, erklärte er. »Die Suppe wird im Laufe des Vormittags verschwinden.«
    Zwischen uns stand ein Tisch, auf dessen Platte einige Seekarten ausgebreitet lagen. Die Sinkstelle hatten wir genau markiert. Ein dicker roter Punkt sah aus wie ein Blutfleck.
    Die Fahrt würde ungefähr zwischen zwei und drei Stunden dauern. Die Wettermeldungen sahen günstig aus. Sturm würde es nicht geben, das Meer blieb sommerlich ruhig, obwohl die irische See als wild bezeichnet werden konnte.
    Außer uns bestand die Besatzung noch aus fünf Leuten. Der Kapitän stand am Ruder. Er war ein ruhiger Mann im militärischen Range eines Leutnants.
    Seine Untergebenen waren Kampfschwimmer und Tauchspezialisten, die mir notfalls zur Seite stehen wollten.
    Suko und ich waren schon oft genug auf einem Schiff gefahren, um nicht seekrank zu werden. Auch nicht, als die Schlingerbewegungen stärker wurden und davon zeugten, dass wir das offene Meer erreicht hatten.
    McLagglen schaute uns nachdenklich an. »Da haben Sie sich verdammt viel vorgenommen.«
    »Hätten Sie denn anders gehandelt?«
    »Ich weiß es nicht, Mr. Sinclair. Andererseits«, er hob die
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