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0447 - Totenschiff der Templer

0447 - Totenschiff der Templer

Titel: 0447 - Totenschiff der Templer
Autoren: Jason Dark
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Inspektor winkte ab. »Das ist eine lange Geschichte. Eigentlich zu lang, um sie jetzt zu erzählen.«
    Mario Scirea verzog die Lippen. »Ist es Zufall, oder war es Berechnung, daß Sie sich gerade diese Ecke der Küste ausgesucht haben?«
    »Beides.«
    »Wir sind nämlich templergeschädigt. Von der Historie her, meine ich.« Wir horchten auf, ließen ihn aber weiterreden. »Wissen Sie, als ich das Schiff sah, habe ich zunächst überhaupt nicht an die Templer gedacht. Erst als sie mit dem Flaggen-Motiv ankamen, wurde ich mißtrauisch. Und jetzt ziehe ich natürlich Verbindungen. Für mich basiert das Auftauchen des Templer-Kahns nicht mehr auf einem Zufall, dahinter steckt System. Es gibt eine Sage, in der steht geschrieben, daß hier an dieser Stelle ein großer Templer-Führer an Land gegangen ist. Ein Schiff hat ihn hergebracht. Wahrscheinlich aus dem Morgenland.«
    »Kennen Sie auch den Namen?« fragte ich gespannt.
    »Ja.« Er trank und schaute mich dabei über den Rand seines Glases hinweg an. »Hector de Valois!«
    ***
    Die Überraschung war ihm gelungen. Er erkannte es auch an den Blicken, mit denen wir uns anschauten. »Na, habe ich voll ins Schwarze getroffen?«
    Ich stimmte ihm zu.
    Sukos Frage klang etwas mißtrauisch. »Sie kennen sich ja sehr gut aus, Mario.«
    »Ja, das muß man, wenn man als Fremder herkommt. Ich fahre oft Touristen raus, wenn sie segeln oder Wasserski laufen wollen. Manchmal haben wir Zeit und kommen auf die Gegend hier zu sprechen. Dann stellten die Leute Fragen. Bisher konnte ich immer mit Grusel-Geschichten aufwarten, die sich um die Templer drehten. Sie sind jedenfalls ausgezeichnet angekommen. Die Leute haben sich nie gelangweilt.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Aber was ist daran wahr?« fragte Suko.
    »Eine Sage, mehr nicht.« Mario schaute auf seine Uhr. »Es bleibt lange hell. Wir könnten es noch schaffen, die Bucht zu erreichen. Da können Sie sich dann umschauen.«
    Wir waren einverstanden.
    Mario winkte den Wirt herbei und wollte zahlen. Ich übernahm seine Rechnung mit.
    »Seid ihr euch einig geworden?« fragte der Wirt.
    Mario nickte. »Ja, es läuft alles bestens, Pierre. Heute abend kommen wir zurück und machen einen drauf.«
    »Das ist gut. Ich werde grillen.«
    »Was denn?«
    »Wildschweinkeule.«
    »Phantastisch. Und wer kommt alles zu deinem Fest?«
    »Das halbe Dorf hat sich angesagt. Sie alle wollen von dem Fleisch probieren.«
    »Dann sind wir auch da.« Mario warf uns einen fragenden Blick zu.
    »Machen Sie auch mit?«
    »Wenn die Zeit es erlaubt, immer.« Scirea sprang hoch und griff nach seiner dünnen Sommerjacke. »Dann bis heute abend, Freunde…«
    ***
    Man kannte ihn, er kannte auch alle, und er war bei den meisten Menschen beliebt.
    Klar, daß wir sehr schnell ein Boot bekamen. Als Suko einstieg, spielte er mit seiner Bemerkung auf einen erst kürzlich zurückliegenden Fall an. »Ich hoffe nicht, daß dieses Boot von einem Skelett angegriffen wird.«
    »Das walte Hugo.«
    Scirea fragte nach, wir aber gingen nicht weiter darauf ein und sorgten dafür, daß die Leinen gelöst wurden.
    Mario übernahm das Ruder. Die Motorboote lagen von den Segelschiffen getrennt. In der Bucht war die See geschützt und ruhig.
    Blauer konnte der Himmel nicht sein. Die Sonne sah aus wie ein gelber Ball. Sie knallte auf Land, Menschen und Meer. Wir hatten Mützen aufgesetzt und trugen dunkle Brillen. So wurde man wenigstens nicht zu stark geblendet.
    In den letzten Monaten hatten uns einige Fälle an die Côte d’Azur geführt und darüber war ich nicht traurig, da ich diese Ecke Frankreichs sehr mochte.
    Meer und Berge dicht beieinander. Im Frühjahr lief man morgens Ski und warf sich mittags in die Fluten der französischen Riviera.
    Tolle Abwechslung.
    Das Meer war ziemlich gutmütig. Wir blieben in Sichtweite der Küste. Boote mit bunten Segeln, Surfbretter, die wie farbige Bügelware auf dem Wasser lagen, gaben der Szenerie einen heiteren Touch, und es roch immer nach Urlaub und sportlichem Faulenzen.
    Die Küste blieb nie gleich. Mal sahen wir die kleinen, malerischen Dörfer, dann erschienen ganze Abschnitte ohne menschliche Ansiedlung. Nur sonnenverbrannte Felsen ragten aus dem weißen Kamm der Brandung in die Höhe.
    Mario deutete schräg nach vorn. Er hatte sich dabei gegen den Wind gestemmt. Sein rotes Hemd flatterte in der steifen Brise. »Seht ihr die Krümmung dort hinten?«
    »Ja.«
    »Das ist schon der Beginn der Bucht.« Er lachte uns an. »Ich
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