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0447 - Totenschiff der Templer

0447 - Totenschiff der Templer

Titel: 0447 - Totenschiff der Templer
Autoren: Jason Dark
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nächsten Bilder waren besser. Ich konnte die Aufbauten zum Teil erkennen und auch die zerfetzten Segeltücher, die an den Masten hingen.
    »Ein richtiges Gespensterschiff«, hörte ich Sukos Stimme aus der Dunkelheit, »aber das Beste kommt noch. Schau dir das letzte Bild genau an, John.«
    »Laß es reinrutschen.«
    Auf der Wand wurden die Motive ausgetauscht. Ich erkannte wiederum zunächst wenig, bis Suko aufstand, nach einem Zeigestock griff und die Spitze in die Hecknähe des Kahns brachte.
    »Da hängt eine Flagge, John.«
    »Die sehe ich.«
    »Auch das Motiv oder den Buchstaben.«
    »Nicht genau.«
    »Komm her. Es ist zwar etwas unscharf, aber ich möchte von dir eine Bestätigung haben, ob ich mich nicht getäuscht habe. Die Flagge ist vom Untergrund her blau, aber der Buchstabe zeichnet sich durch seine rote Farbe deutlich ab.«
    Ich hatte Suko inzwischen erreicht, schärfte meinen Blick, sah noch einmal hin, weil ich nichts Falsches sagen wollte, und hatte schließlich die Lösung.
    »Das ist ein T!«
    »Exakt, John. Und was sagt dir das?«
    Ich hob die Schulter und nickte gleichzeitig. »Ich würde behaupten, das T ist eine Abkürzung und steht für Templer.«
    »Genau das ist auch meine Ansicht!«
    Unsere Blicke trafen sich. »Ein altes Templer-Schiff also!« flüsterte ich. »Das ist ein Hammer.«
    »Meine ich auch.«
    Ich schaute noch einmal auf das Bild. Der Umriß des Schiffes zeichnete sich nur schwach innerhalb des begleitenden Nebels ab, aber es war deutlich zu erkennen, daß es sich bei dem Kahn um einen Segler gehandelt hatte.
    »Gibt es noch weitere Zeugen, die das Schiff gesehen haben?« erkundigte ich mich.
    »Wir haben noch keine auftreiben können. Auch die beiden Männer haben sich darum nicht gekümmert.«
    »Und wo ist ihnen das Schiff begegnet?«
    »Vor der französischen Küste. Der Südküste, John. Fällt bei dir jetzt der Cent?«
    »Und ob.«
    Frankreich und die Templer gehörten irgendwie zusammen.
    Auch Abbé Bloch, einer meiner Templer-Freunde, und ich dachte auch an die Kathedrale der Angst in der Nähe von Alet-les-Bains, wo das silberne Skelett des Hector de Valois in einem Sarg stand.
    »Bedeutete das Schiff für die beiden Zeugen eine Gefahr?« Ich trat noch näher an das Bild und deutete auf die Gestalt, die ich an den Heckaufbauten sah.
    »Nein, dieser Kevin Barnes hat nichts davon gesagt. Das Schiff kam zusammen mit dem Nebel, und es glitt auch vorbei. Sie hörten nichts, sie sahen nur etwas. Den Nebel, die Umrisse – naja, du weißt schon.«
    »Sicher.«
    »Jede Spur, die zu den Templern führt, sollten wir aufnehmen«, sagte Sir James. »Vor allen Dingen ist es für Sie wichtig, John, wenn Sie dabei an Ihr Vorleben denken.«
    »Wollen Sie uns nach Südfrankreich schicken?«
    »Ja.«
    »Auch nicht schlecht.«
    Sir James zeigte sich irritiert. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich dachte gerade an Bali.«
    Er schüttelte nur den Kopf, während Suko grinste. »Wer an Bali denkt, der interessiert sich auch für den Strand, John. Glauben Sie nur nicht daran, daß Sie dem süßen Leben dort frönen können. Dazu bleibt bestimmt keine Zeit.«
    »Da gebe ich Ihnen recht. Fliegen wir denn auf blauen Dunst, oder können wir Kontakt aufnehmen?«
    »Ja, mit diesem Mario Scirea. Er hält sich in einem kleinen Fischerdorf auf.«
    »Wohnt er dort?«
    »Zum Teil. Eigentlich stammt er aus Neapel, aber dort ist es ihm zu ungemütlich. Er hat seine Tätigkeit nach Frankreich verlagert. Dort betreibt er einen kleinen Andenkenladen und gibt auch Unterricht im Surfen und Segeln.«
    »Okay, Suko, dann fahren wir.«
    »Die Tickets liegen bereit«, sagte Sir James. Er reichte uns die Hand. »Stoppen Sie das Geisterschiff.«
    »Mal sehen.«
    Als wir ins Büro zurückkehrten, schaute uns Glenda Perkins fragend an. »Na, wie ist das mit dem Strand und mit Bali?«
    Suko hielt sich heraus, während ich auf der Schreibtischkante meinen Platz fand und Glenda ins Gesicht schaute. »Leider ist Bali gestorben, liebe Glenda.«
    »Das tut mir aber leid.« Sie sagte es in einem Tonfall, der die Antwort als Lüge identifizierte.
    »Dennoch können wir eine Reise machen.«
    »An den Nordpol?«
    »Nein, nach Frankreich. Côte d’Azur.«
    »Ein Witz?«
    »Nein, echt.«
    Glenda verzog die Lippen. »Soviel Glück wie du möchte ich auch einmal haben, John.«
    »Das ist nicht weiter tragisch, Mädchen. Man muß eben an einem Sonntag geboren sein.«
    »Und das bist du?«
    »Ich glaube schon.«
    »Könnt ihr mich nicht
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