Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0447 - Totenschiff der Templer

0447 - Totenschiff der Templer

Titel: 0447 - Totenschiff der Templer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
als Kevin ihn anstieß.
    »Alles okay?«
    »Nichts ist okay, gar nichts.« Mario hob die Arme und ließ sie wieder fallen. Die Handflächen klatschten gegen seine Oberschenkel. »Verstehst du das?«
    »Auch nicht.«
    »Aber was sagst du dann?«
    »Well, das war wohl ein Gespensterschiff.«
    Mario lachte schrill. »Mehr höre ich von dir nicht?« erkundigte er sich.
    »Nein.«
    »Das ist einfach zu wenig, verdammt. Ich will mich damit nicht abfinden.«
    »Ich auch nicht.«
    »Was tust du dann?«
    »Den Film entwickeln lassen.«
    Mario schlug sich auf die Schenkel. »Engländer. Meine Mutter hat es immer gesagt, und sie hat recht behalten. Ihr seid so trocken, so wenig temperamentvoll.«
    »Was soll ich denn machen?«
    »Weiß ich auch nicht. Dich meinetwegen aufregen, herumschreien, toben und trampeln, was weiß ich…«
    »Das hat doch keinen Sinn.« Kevin hielt die Kamera hoch. »Hier habe ich vielleicht den Beweis.«
    »Was nützt dir das?«
    »Mal sehen. Ich kenne einige Leute in London, die sich bestimmt dafür interessieren.«
    »Hoffentlich lachen sie dich nicht aus.«
    Barnes nahm es gelassen hin. »Wenn schon, ich lache dann zuletzt.«
    Mario nickte. Er schwieg, da es keinen Sinn hatte, sich mit dem anderen herumzuschlagen. Zudem lenkten ihn auch die Vorgänge außerhalb des Schiffes ab.
    Der Nebel lichtete sich.
    Nicht sehr schnell, intervallweise löste er sich auf, so daß sie einen freien Durchblick bekamen.
    Das Meer lag da wie immer. Ruhig, mit einer hohen Dünung versehen, die lange Wellenberge und die entsprechenden Täler schuf. Noch immer stand die Sonne hinter dem Dunst, so daß sie den Uferstreifen nicht erkennen konnten.
    Aber es hatte aufgebrist, und sie mußten die Gunst der Stunde nutzen, um das Festland anzulaufen. Es war ein kleiner Hafen an der französischen Riviera, auf halber Strecke zwischen Marseille und Nizza.
    »Hilfst du mir?« fragte Kevin.
    »Okay.«
    Die beiden Männer waren ein eingespieltes Team. Was sie machten, welche Handgriffe sie auch taten, es klappte alles wunderbar.
    Der Wind blähte das Segel. Allmählich näherte sich das Boot dem Festland.
    Obwohl sie nicht darüber sprachen, beschäftigten sich ihre Gedanken nur mit dem einen Thema.
    Dem Auftauchen des Geisterschiffes…
    ***
    Zwei Wochen nach diesem Vorgang erlebte London die erste gewaltige Hitzewelle dieses Jahres.
    Daß auch Geisterjäger schwitzen können, merkte ich sehr schnell.
    Ich hatte zwar wie immer geduscht, doch im Büro war ich schnell wieder naß vom Zeh bis zur Haarspitze.
    Die leichte Leinenjacke hatte ich über die Schulter gehängt. Mein grünes kurzärmeliges Polohemd stand offen. Die Sonnenbrille hing noch mit einem Bügel im Kinopfausschnitt.
    Suko wollte an diesem Morgen später kommen. Er hatte eine Verabredung in einem anderen Amt. Was dort genau los war, wußte ich auch nicht, denn ich war in den letzten beiden Tagen ziemlich von der Rolle gewesen, weil der Fall des Hexers Miles Banion und Janes Engagement mir doch zu schaffen gemacht hatten.
    »Hi, Playboy«, begrüßte mich Glenda.
    »Wieso?«
    »Schau dich mal an. So lässig tragen doch nur Piaboys die Sonnenbrille.«
    »Ich habe eben keine Tasche.«
    »Soll ich dir eine besorgen?« Glenda beugte sich vor. Sie trug ein dunkelblaues Top, das von zwei dünnen Trägern gehalten wurde.
    Ich genoß die Einblicke. Das mußte Glenda gespürt haben, denn sie richtete sich wieder auf.
    Mein Grinsen sah sie noch. »Du solltest dich schämen, Geisterjäger.«
    »Weshalb?«
    »Lassen wir das.« Sie deutete auf die Kaffeemaschine. »Möchtest du eine Tasse?«
    »Ist es nicht zu heiß?«
    »Du schwitzt doch sowieso schon.«
    »Stimmt auch wieder.« Ich schenkte mir eine Tasse ein und verschwand in meinem Büro. Die Bewegungen hatte ich auf ein Minimum reduziert. Nur keine überflüssige Hetze, bei dieser Hitze geriet man sofort in saunaähnliche Zustände.
    Ich nahm den ersten Schluck. Mit einem Schnellhefter fächerte ich mir Luft zu.
    Das sah Glenda, die, ebenfalls mit einer gefüllten Kaffeetasse in der Hand, den Raum betrat. Die weiten, pumpigen Hosenbeine umflatterten ihre Schenkel. Sie strahlte einen frischen Geruch aus.
    Vielleicht lag es auch an dem Parfüm.
    Mir gegenüber nahm sie Platz.
    »Du hast auch keine Lust, wie?« fragte ich.
    »Kaum.«
    »Sollen wir nicht verschwinden?«
    Sie lächelte und trank einen Schluck. »Wohin denn?«
    »In ein Schwimmbad.«
    »Da stehen sie dir doch auf den Füßen herum.«
    »Um diese Zeit wohl
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher