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0446 - Der Fluch aus dem Grab

0446 - Der Fluch aus dem Grab

Titel: 0446 - Der Fluch aus dem Grab
Autoren: Jason Dark
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Fuß.
    Sie hatte das Haus noch nie zuvor gesehen, als sie jedoch den wuchtigen Schatten in der Finsternis ragen sah, da war ihr klar, wo das Ziel lag.
    Jane beschleunigte ihre Schritte, erreichte die kleine Nische, ging die Stufen hoch, blieb vor der Haustür stehen und fingerte nach dem schmalen Schlüssel, den ihr Miles Banion gegeben hatte.
    Das schmale Sicherheitsschloss setzte Einbrechern einen gewissen Widerstand entgegen.
    Jane schloss auf.
    Zweimal drehte sie den Schlüssel, dann drückte sie die Tür nach innen und blieb hinter ihr in der Dunkelheit des Hauses stehen.
    Sie hatte das Gefühl, eine andere Welt betreten zu haben. Eine Welt, in der nichts zu sehen war, nur diese dicke, grau wirkende Schwärze, die keinen Winkel ausließ.
    Und das Haus lebte!
    Es war kein Leben, das sie hörte, sondern etwas anderes. In den Wänden, im Fußboden, in der Decke, da gab es ein gewisses Fluidum, das von einem sensiblen Menschen sofort bemerkt wurde. Und Jane war sensibilisiert worden.
    Das Pendel hatte einen großen Eindruck bei ihr hinterlassen. Sie war mit dem Vorsatz zu Miles Banion gegangen, ihn zu besiegen. Es war umgekehrt gekommen.
    Er hatte Jane besiegt!
    Denn urplötzlich spürte sie tatsächlich die Sehnsucht, ihre, alte Herrin Wikka wiederzusehen. Was als Trick begonnen hatte, war für sie zu einem Bumerang geworden. Jane Collins stand voll und ganz unter dem Einfluss des Hexers.
    Sie besaß keinen freien Willen mehr. Der mächtige Miles Banion hatte von ihr Besitz ergriffen, und sie fühlte die Kräfte des Hauses, die auf sie einwirkten.
    In der Dunkelheit war sie stehengeblieben und lauschte einer Stimme, die nur sie hören konnte.
    Zuerst empfand sie die Worte nur als Zischeln oder Flüstern, ohne etwas davon verstehen zu können, doch allmählich kristallisierten sich gewisse Satzbrocken hervor, die sich reimten.
    Jetzt verstand sie, was gesprochen wurde.
    »Ich warte auf dich, meine Liebe…« Dem Satz folgte ein hohes Kichern, doch Jane hatte genau verstanden, wer sie da begrüßte.
    Wikka!
    Die Oberhexe Wikka, die gefährliche Dämonin, die einmal, vom Teufel gesponsert, die Macht über alle Hexen hatte bekommen wollen. Das war ihr nicht gelungen. In einer Schlinge war sie verglüht, und andere Hexen hatten Jane die Schuld an Wikkas Tod in die Schuhe geschoben.
    Jetzt vernahm sie den Ruf.
    »Ich begrüße dich bei mir, Jane. Noch liegt ein kleines Hindernis zwischen uns. Es liegt an dir, es zu überwinden. Nur an dir. Komm zu mir, und warte auf deine Wiedergeburt. Wir werden es wunderbar haben. Geh nur deinen Weg.«
    Und Jane Collins ging. Sie dachte nicht mehr an ihren ursprünglichen Plan. Er war gewissermaßen aus ihrem Gedächtnis gestrichen worden.
    Für sie zählte nur noch die neue, die andere Zukunft, in der sie mit Wikka Zusammensein konnte.
    Ihre Augen leuchteten dabei. Das Lächeln auf ihren Lippen wirkte echt und nicht verkrampft, als sie nickte und Wikka eine entsprechende Antwort gab. »Ja, ich werde zu dir kommen. Wo bist du? Wo erwartest du mich?«
    »Suche den Schädel des Hexers. Er hält die Verbindung ebenso wie sein Herz.«
    »Aber das Haus ist groß.«
    Da lachte Wikka aus einem dämonischen Jenseits hervor. »Dir wird der richtige Weg schon gezeigt werden. Das Haus lebt, die Kräfte in seinem Innern geleiten dich.«
    Jane nickte in die Finsternis hinein. »Ja, ich werde deinen Rat befolgen. Ihr habt mich überzeugt, ihr alle habt es geschafft, das weiß ich genau…«
    »Dann komm nur her zu uns…«
    Und Jane Collins ging vor. Sie bewegte sich in der Dunkelheit sehr sicher. Ihr Weg führte der Treppe entgegen. Bevor sie jedoch die unterste Stufe erreichen konnte, drückte sie ihren Körper nach rechts, wo sich eine Tür befand, die zu einem großen, mit mehreren Fenstern bestückten Raum führte.
    Jane stieß die Tür auf.
    Muffige Luft wehte ihr entgegen. Sie hielt die Augen weit offen, weil sie unbedingt etwas erkennen wollte, und sie sah auch die sich in der Wand abzeichnenden Schatten der rechteckigen Fensterumrisse. Da aber wollte sie nicht hin.
    Sie drehte den Körper nach links und ging einen anderen Weg. Niemand brauchte ihr etwas zu sagen. Sie wusste plötzlich genau, wo das Ziel lag.
    Jeder ihrer Schritte wurde von den Holzbohlen mit einem leisen Knarren begleitet.
    Es waren die einzigen Laute, die in der Stille aufklangen, und Jane lief so weit vor, bis sie einen kantigen Umriss sah, der vom Boden her in die Höhe wuchs.
    Das war es!
    Sie blieb so dicht vor dem
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