Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0445 - Das Kommandogehirn

Titel: 0445 - Das Kommandogehirn
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bereits Ihr Urgroßvater unter Perry Rhodan." Toronar Kasom lächelte ironisch. „Ein Ertruser dient nicht. Sir. Er stellt sich eine Aufgabe. Melbar Kasom war Rhodans Freund."
    „So genau kennt sich Ovaron noch nicht bei uns aus", warf Rhodan beschwichtigend ein. „Niemand dient bei uns einer Person. Wir alle dienen nur der Menschheit, der eine in dieser, der andere in jener Position."
    „Ich bitte um Entschuldigung", sagte der Cappin. „Wofür?"
    fragte Kasom unschuldig.
    Ovaron und er lachten. Sie verstanden sich bereits gut, der Cappin und der Ertruser.
    Nachdem alle um den runden Tisch saßen, forderte der Großadministrator Ovaron auf, seinen Vorschlag vorzutragen.
    Der Cappin schloß sekundenlang die Augen. Sein Atem ging schwerer als zuvor. Obwohl er sich zu beherrschen suchte, blieb seine Erregung nicht verborgen.
    Mit rauher, spröder Stimme sagte er: „Ich habe Ihnen bisher einige Informationen über mich verschwiegen, da ich glaubte, sie besäßen nur eine private Bedeutung für mich allein."
    Deutlich war die Spannung zu spüren, die von einem Augenblick zum anderen im Raum herrschte.
    Ovaron fuhr sich, mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen.
    „Ich bin nicht auf dem üblichen Wege ins Tranatbeziehungsweise Solsystem gekommen. Jemand oder Etwas hat mich auf dem sechsten Mond des siebten Planeten ausgeladen."
    Er runzelte die Stirn.
    „Das heißt, damals war es der siebte Planet. Da Zeut in Ihrer Jetztzeit nicht mehr existiert, handelt es sich um den sechsten."
    „Saturn", bemerkte Rhodan sachlich. „Der Planet mit dem Ringsystem. Sein sechster Mond heißt Titan."
    Ovaron nickte.
    „Titan, ja. Wir nannten ihn Latrur, aber das spielt kaum eine Rolle. Also, die Vertreter einer Macht haben mich auf Titan abgesetzt."
    Er lächelte flüchtig.
    „Ich habe sogar das genaue Datum ausgerechnet. Es war am 23. Juni zweihunderttausendachtzehn vor Jetztzeit. Aber ich kenne weder die Macht, die mich nach Titan schickte, noch weiß ich, wie ich zum sechsten Saturnmond gekommen bin. Ich erinnere mich nur noch daran, daß ich plötzlich in meinem Geheimdepot stand und meine Ausrüstung zusammenstellte, um mit einem Raumschiff zum dritten Planeten zu fliegen.
    Woher ich kam, das weiß ich bis heute nicht."
    In Atlans Augen trat ganz kurz ein helles Leuchten, dann wirkte der Arkonide wieder unbeteiligt.
    „Sie besitzen ein Geheimdepot auf Titan", stellte er nüchtern fest. „Sie sind außerdem ein Sextadim-Navigator. Befindet sich in dem Geheimdepot alles, was ein Wissenschaftler von Ihrem Rang und mit Ihrer Aufgabe irgendwann einmal benötigen könnte?"
    „Selbstverständlich, Sir. Sie würden staunen, wenn Sie mein Depot sehen könnten. Es enthält alles, was ein Wissenschaftler und Geheimagent brauchen könnte."
    Atlan nickte nur schwach. Er merkte zwar, daß Ovaron seine Frage absichtlich unvollständig beantwortet hatte, entsann sich aber auch, daß der Cappin indirekte Fragestellungen nicht mochte. Wenn er direkt antworten sollte, verlangte er auch eine direkte Fragestellung.
    Perry Rhodan lächelte. Gleichzeitig aber beugte er sich ein wenig vor. Ihm brannte offensichtlich die gleiche Frage auf der Zunge, die der Lordadmiral angedeutet hatte.
    „Ich bin - mit Ausnahme der Erinnerungen an die letzten achtzehn Jahre meines Lebens - ein Mann ohne Vergangenheit", fuhr Ovaron fort. „Sie werden verstehen, daß ich mich damit nicht abfinde. Ihr Nullzeitdeformator nun bietet mir die Gelegenheit, so weit in die Vergangenheit zu gehen, daß ich meine eigene Ankunft auf Titan beobachten kann..."
    Toronar Kasom holte tief Luft.
    Dieser Cappin hatte wirklich Mut. Sich selbst zu begegnen, hieß, ein Zeitparadoxon heraufbeschwören, das nur wieder zu bereinigen war, indem einer der beiden Ovarons sich in Nichts auflöste. Niemand konnte vorausberechnen, welcher das sein würde.
    „Acht Tage", sagte Ovaron. „Acht Tage vor meiner ersten Ankunft müßten genügen, um ein Versteck zu finden und sich auf die Beobachtung einzurichten."
    Er richtete den Blick auf Rhodan.
    „Sir, ich bitte Sie, mir dafür Ihren Nullzeitdeformator zur Verfügung zu stellen."
    Kasom beobachtete das Gesicht des Großadministrators und fragte sich, wie er auf Ovarons Bitte reagieren würde.
    Perry Rhodan antwortete nicht sofort. Toronar spürte förmlich, wie es hinter der Stirn dieses großen Terraners arbeitete. Er sah, daß sich die Züge plötzlich und kaum merkbar entspannten und wußte, nun würde die Entscheidung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher