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0445 - Das Kommandogehirn

Titel: 0445 - Das Kommandogehirn
Autoren: Unbekannt
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habe ihm meine Sammlung gezeigt, auch das Schneckenhaus von Zeut. Da war es noch ganz. Der Ilt hielt sich etwa fünfzehn Minuten allein hier auf, während ich ein wichtiges Visiphongespräch führte. Wenn er es nicht gewesen ist, war es wahrscheinlich ein Geist."
    Er kniff die Augen zusammen, blinzelte und schüttelte den Kopf.
    „Bei allen meinen Vorfahren!" murmelte er. „Jetzt fange ich schon an, Halluzinationen zu sehen."
    Oberst Toronar Kasom wölbte die Brauen.
    „Die Aufregung, Professor", sagte er begütigend. „Ich schlage vor, Sie setzen sich hin und trinken einen Schluck." Kase schüttelte den Kopf. „Ich habe etwas durch mein Gesichtsfeld huschen sehen, Oberst Kasom. Es war ungefähr so groß...", er zeigte mit den Händen eine Länge von etwas zehn Zentimeter an, „ ... und grau." Er wölbte die Brauen. „Terranische Mäuse sind grau und haben diese Größe. Offiziell leben Mäuse nur noch in Zoos und Laboratorien, aber ich weiß, daß sie neulich dem Lordadmiral einen kostbaren Wandbehang aus Leder zerfressen haben."
    Er betrachtete die Bruchstücke in seinen Händen, dann legte er sie in den Schrank zurück., „Aber das erklärt nicht dieses hier, Oberst Kasom. Obwohl die Tür geöffnet war...! Nein, eine Maus kann diesem steinharten Material nichts anhaben!"
    Toronar steckte den Kopf in den Schrank und musterte nachdenklich den elektronischen Sperrkopf.
    „Wenn man ihn berührt, müßte die Verriegelung eigentlich aufgehoben werden."
    Tajiri Kase lächelte sarkastisch. „Seit wann kommen Einbrecher von innen, Oberst?" Toronar blieb ernst. „Und wenn es ein Ausbrecher war, Professor?" Er blickte vielsagend auf die Trümmer des Schneckenhauses. Kase wurde bleich. „Sie ...
    Sie glauben, daß ...?" Toronar Kasom zuckte die Schultern. „Ich glaube überhaupt nichts. Aber es wäre doch möglich, daß das, was Sie für ein versteinertes Schneckenhaus hielten, etwas ganz anderes war."
    „Etwas anderes? Nein, mein lieber Oberst, ich verwechsle kein Ding dieses Universums mit einem Schneckenhaus. Bei meinen Erfahrungen wäre das unmöglich."
    „So!" machte Kasom. „Wie ist es denn mit den seltsamen Lebensformen, die Ihnen auf Zeut begegnet sind? Sie müssen schließlich nicht nur überwintern, sondern sich auch fortpflanzen, und wenn es sich um eierlegende Wesen handelt, dann müssen die Eier unter Umständen unter extremsten Verhältnissen den langen Winter überstehen. Die erwachsenen Lebewesen kommen bei etwa vierundzwanzig Grad Celsius ins Freie; die Jungen schlüpfen vielleicht erst bei viel höheren Temperaturen. Wie hoch haben Sie Ihren Regler eingestellt?"
    „Auf vierundzwanzig Grad Celsius", murmelte Professor Kase bedrückt. „Ihre Argumente sind logisch fundiert, Oberst." Er fuhr sich mit der Hand über die Augen. „Der Taimoner ist also aus dem vermeintlichen Schneckenhaus geschlüpft, hat die Tür von innen geöffnet und sich versteckt."
    „Und vorhin ist er vor Ihren Augen ins Wohnzimmer entwischt", ergänzte Toronar Kasom.
    Tajiri Kase lächelte grimmig, schloß den Schrank und marschierte anschließend ins Wohnzimmer. Dort öffnete er eine schmale Tür des silberbeschlagenen Schrankes. Eine kleine Sammlung altertümlicher terranischer Waffen wurde sichtbar. Kase griff zwei doppelläufige Schrotflinten heraus, reichte eine davon dem Oberst und bückte sich, um eine Schachtel mit Munition vom Boden des Faches aufzuheben.
    „Zerbrechen Sie mir dieses Spielzeug nicht", mahnte er, während er die Schachtel öffnete und zwei Schrotpatronen herausnahm, die er seinem Be-, Sucher in die Hand drückte.
    „Die Flinten sind nicht für Ertruser gebaut worden. Immerhin könnte man sogar einen Ertruser damit umbringen. Für dieses kleine Ungeheuer von Zeut werden sie jedenfalls genügen."
    „Sie wollen es töten?" fragte Kasom stirnrunzelnd. „Ein Baby, das nach Ihrer eigenen Beobachtungen .nicht größer als eine terranische Maus ist...?"
    Kase schob die Patronen in die Läufe und nickte.
    „Wenn Sie miterlebt hätten, wozu die halbintelligenten Taimoner fähig sind, würden Sie nicht so dumm fragen."
    Er blickte sich suchend um. Irgendwo im Zimmer raschelte etwas, dann war es wieder still. Tajiri Kase hielt die Flinte schußbereit in der Rechten; in seiner großen Hand verschwand sie zur Hälfte. Leise schlich er durch das Zimmer.
    Kasom beobachtete den Mathelogiker, dann legte er die Flinte auf den quadratischen Tisch. Er verabscheute den Gedanken, ein eben erst aus dem. Ei
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