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0444 - Welten in Angst

Titel: 0444 - Welten in Angst
Autoren: Unbekannt
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sich in den fließenden Verkehr ein.
    Cascal erwiderte ruhig: „Ich habe eine Genehmigung, Mac."
    „Ausgezeichnet."
    Der Gleiter raste die weitausholenden Serpentinen des Saturn-Hill hinunter, bog dann in einen der Tunnels ein und raste durch die kühle Dunkelheit. Die langgezogenen Leuchtflächen spiegelten sich im Lack der Motorhaube. Sie fuhren unter dem Sichelwall hindurch und kamen an eines der zahlreichen Tore. Cascal wies seinen Ausweis vor. Der Posten sah die Unterschrift, starrte Cascal ins Gesicht und salutierte dann.
    „Freie Fahrt, Oberst!" sagte er. Cascal grinste.
    „Stehen Sie sich keine Hühneraugen", sagte er. Der Gleiter fuhr geradeaus und hielt neben der Rampe, die in die INTERSOLAR hineinführte. Unterhalb der gigantischen Metallmasse lag noch die Feuchtigkeit des Morgentaues auf dem Beton, und der Fahrer schauderte leicht.
    Cascal zahlte ihm ein reichliches Trinkgeld.
    Während sich der Taxifahrer beeilte, um zwischen den Landestützen hindurchzukommen, ging Cascal langsam die schwarze Rampe hinauf. Der Posten sah ihn kommen, salutierte und sagte: „Sie werden erwartet, Herr Oberst. Oben, im Raum Bneben der Schleusenkammer."
    Cascal dankte und ging geradewegs zum Hauptschacht, der von Pol zu Pol durch das Schiff zog. Er schwebte aufwärts, fing sich dann ab und verließ den Antigravschacht. Auf dem Weg zum Abschnitt Büberlegte er wieder, konzentriert und bedächtig, weil er es sich nicht leisten konnte, die Lage falsch zu beurteilen.
    Die Lage war riskant geworden. Eine starke, sehr deutlich zu motivierende Unruhe hatte von den betroffenen Personen Besitz ergriffen. Galbraith Deighton und seine Mitarbeiter hatten Beweise dafür, daß der Sonnensatellit experimentierte.
    Wie konnte der Satellit „experimentieren?"
    Er war zu einigen Teilen zerstört worden, aber die selbständigen Reparaturmechanismen schienen fieberhaft an der Wiederherstellung zu arbeiten. Die Vernichtungsschlacht zwischen den rund achttausend Cappins und der robotischen Besatzung des tödlichen Fremdkörpers hatte wichtige Schalteinheiten vernichtet.
    Es war natürlich fraglich, ob die Kontrollorgane nicht auch die Sextadimbombe entdeckt hatten.
    Cascal betätigte den Summer und wurde in einen Raum eingelassen, in dem zwei bewaffnete Posten standen.
    „Lordadmiral Atlan und Galbraith Deighton erwarten Sie, Oberst", sagte einer der Posten mit gedämpfter Stimme.
    Cascal schob die Verbindungstür auf.
    „Danke."
    Er blieb an der Tür stehen, die leise und langsam hinter ihm zuglitt. Sechs Personen, ein Mädchen und fünf Männer, saßen um einen großen runden Tisch, dessen Mittelsäule am Boden festgeschraubt war. Vor jedem Sessel befand sich in der dunkelroten Kunststoffplatte eine runde Ausbuchtung. Pläne und ein auseinandergenommenes Modell des Todessatelliten befanden sich auf dem Tisch.
    „Guten Morgen", sagte Cascal und schüttelte dem Cappin-Mädchen Merceile die Hand.
    Dann begrüßte er die anderen.
    Atlan fragte: „Sie haben mein Telegramm erhalten, Joak?"
    Cascal erwiderte: „Es lag bei der Rezeption. Ich bin sofort hierher gekommen."
    Er folgte mit den Augen dem ausgestreckten Arm des Großadministrators und setzte sich schweigend in den siebenten Sessel. Gelassen begann er zu rauchen und wartete, daß jemand zu reden anfing.
    Deighton fragte: „Sie wissen, Cascal, warum wir hier sitzen und warten?"
    Cascal bejahte und studierte das Modell des Todessatelliten.
    „Ich weiß", sagte er. „Ich ahne es zumindest seit fünf Tagen."
    Vor fünf Tagen war das Team mit dem Nullzeitdeformator aus der Vergangenheit wieder zurückgekehrt. Jetzt bereiteten sie den nächsten Einsatz vor, von Terrania City aus, der Hauptstadt der Erde.
    „Gut. Der Großadministrator möchte zwei verschiedene Dinge ausprobieren. Erstens will er in einer Blitzabstimmung die Zusicherung aller Menschen, daß wir die Gefahr beseitigen sollen.
    Zweitens hat er eben die letzten Entwicklungen für die notfalls stattfindende Massenevakuierung mitverfolgt. Wir sind sozusagen startfertig."
    Cascal schaute den Cappin an und merkte, daß die terranische Kleidung, die Ovaron trug, ihn irgendwie veränderte. Unabhängig von dem modischen Effekt war Ovaron irgendwie verändert - er kam Cascal reifer vor. Aber gleichzeitig wußte der Major, daß Ovaron noch immer nicht über seine wirkliche Identität Bescheid wußte. Er war fremd hier, und er war auch ein Fremder innerhalb seiner Rasse gewesen. Sie alle hatten das während des letzten Einsatzes
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