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0441 - Astaroths Amazonen

0441 - Astaroths Amazonen

Titel: 0441 - Astaroths Amazonen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wahrscheinlichkeitsgrad Null erreichen, und das ist dann das endgültige Aus. Und schon geringe Schwankungen, was Masse- und Energie-Ausgleich angeht, können diesen Vorgang beschleunigen. Das ist eine instabile Welt, Julian.«
    Der Junge mit dem Aussehen eines 13jährigen nickte. »Ich verstehe. Dann kann es also sein, daß mit Ash’Naduur etwas Ähnliches geschehen wird.«
    »Ash’Naduur?« entfuhr es Tendyke. »Wie kommst du ausgerechnet auf die Welt der Ewigen?«
    »Weil sie doch instabil geworden ist… jetzt gerade…«
    Und Robert Tendyke, der von Julian eine Menge gewohnt war, zweifelte jetzt an seinem Verstand…
    ***
    Abrupt blieb der Krieger Rax stehen. Er war in eine Falle gelaufen. Die Amazonen waren nicht nur hinter ihm, sondern einige von ihnen mußten eine Abkürzung benutzt haben, um ihm den Weg abzuschneiden. Jetzt sprangen sie aus dem Unterholz hervor, schwangen ihre Dolche und Speere. Mit mehr waren sie nicht bewaffnet, aber das reichte auch völlig aus. Vor allem mit den Speeren konnten sie Rax gefährlich werden. Denn er besaß nur den Rundschild und die Streitaxt mit den beiden halbrunden Beilklingen. Damit konnte er sich im Nahkampf wehren, Speere aber konnten aus der Distanz heraus geschleudert werden.
    Rax wußte, daß es keinen Sinn hatte, mit den Amazonen reden zu wollen. Sie waren fanatisch, waren verblendet. Sie hörten nur auf das, was ihnen ihr Dämon Astaroth befahl. Für Rax gab es jetzt nur noch zwei Möglichkeiten. Auf dem Dämonenaltar zu sterben - oder im Kampf.
    Er zog letzteres vor, wenn es denn schon sein mußte. Mit einem wilden Schrei schwang er die Axt und stürmte auf die Kriegerinnen zu, die ihm in den Weg gesprungen waren. Geschickt wichen sie ihm aus. Ein Dolch verfehlte Rax nur knapp, und dann zischte ein Speer von hinten haarscharf an seinem Kopf vorbei. Er hatte zu lange gezögert, und die Verfolgerinnen hatten den winzigen Vorsprung wieder aufgeholt, den er gewonnen zu haben geglaubt hatte.
    Er machte sich keine Illusionen. Sie würden ihn nur im Notfall töten; nur, wenn er sie dazu zwingen konnte. Aber es machte ihnen nichts aus, einen Schwerverletzten auf den Altar zu schleifen. Er warf sich zur Seite, verwünschte den Augenblick, in dem er beschlossen hatte, auf die Jagd nach dem Goldpelztiger zu gehen, und schlug immer wieder mit der Streitaxt um sich, um die Angreiferinnen auf Abstand zu halten. Zwei Amazonen konnte er verwunden, eine dritte töten, weil ihm keine andere Wahl blieb, dann zwangen die anderen ihn zu Boden. Sie waren einfach zu viele, und sie griffen an, ohne auf sich selbst Rücksicht zu nehmen. Es war ihnen egal, im Kampf zu sterben oder verletzt zu werden, wenn es nur der Sache diente. Manchmal glaubte Rax, daß sie keine Schmerzen empfinden konnten und daß sie keinen Schrecken kannten. Wer sie bezahlte, um sie für sich kämpfen zu lassen, konnte sicher sein, daß sie entweder siegten oder bis auf die letzte Kriegerin fielen.
    Gegen die Übermacht dieser fanatischen Kämpferinnen hatte Rax keine Chance. Er hatte sie von Anfang an nicht gehabt, als sie ihm signalisierten, daß sie es auf ihn abgesehen hatten. Aber er hatte gehofft, irgendwie zu entkommen.
    Nun war die Jagd vorbei.
    Sie entwaffneten ihn, fesselten seine Hände hinter seinem Rücken und schnürten dann auch seine Füße zusammen. Rax war verzweifelt. Warum hatte er es nicht geschafft, daß sie ihn töteten? Und warum hatte er nicht den Mut aufgebracht, sich selbst den Tod zu geben, als er sah, daß der Kampf aussichtslos wurde?
    Jetzt würden sie ihn dem Dämon opfern, und das war schlimmer als ein normaler Tod. Rax, der Krieger, hatte keine Zukunft mehr. Keine Chance für ihn, seine Seele zu retten…
    Und dann ertönte das wilde Fauchen und Brüllen, und um Rax herum wütete der Tod.
    ***
    Der Speer flog. Er hatte noch nie sein Ziel verfehlt, und er verfehlte es auch diesmal nicht.
    Er durchschlug den Unterarm der Frau, die gerade den bewußtlos auf dem Boden liegenden Mann töten wollte. Die Hand, die den Mann erschlagen sollte, wurde herumgerissen. Die Frau im silbernen Overall schrie auf, wirbelte herum und sprang auf. Entgeistert starrte sie ihren Arm an, sah Odin, sah den Speer, der in den Boden gefahren war. Ihr Blut klebte an ihm…
    Ihr Blut! Sie war schockiert. Es war unglaublich lange her, daß es zum letzten Mal jemandem gelungen war, sie zu verletzen. Und nun…
    Da war dieser Mann mit dem blassen Gesicht, ein Auge von einer schwarzen Klappe verdeckt. Er trug
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