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0441 - Astaroths Amazonen

0441 - Astaroths Amazonen

Titel: 0441 - Astaroths Amazonen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entgegenzuschleudern, und nur er konnte Zeitpunkt und Ort der Konferenz verraten haben - aber der ERHABENE hatte ihn gehen lassen. Vielleicht war das ein Fehler gewesen.
    Einer der Alphas wurde beauftragt, den Manager der Tendyke Industries Inc. genauer unter die Lupe zu nehmen…
    ***
    »Was passiert eigentlich, wenn eine Welt instabil wird?« fragte Julian Peters zur gleichen Zeit.
    »Wie kommst du ausgerechnet darauf?« wollte Robert Tendyke wissen. »Warum sollte eine Welt unstabil werden?«
    »Nimm an, sie wird es. Was kann dann geschehen?«
    Tendyke zuckte mit den Schultern. Der Junge, der aussah wie ein Dreizehnjähriger, sah ihn aufmerksam an. Unheimlich war sein schnelles Wachstum der letzten Monate. Normalerweise hätte er gerade erst lernen dürfen, die ersten selbständigen Schritte zu machen. Aber seine Entwicklung ging in einem rasanten, unglaublichen Tempo voran, und die geistige Entwicklung schien der körperlichen sogar noch voraus zu sein. Julian lernte, lernte, lernte, er sog Wissen in sich auf wie ein Schwamm das Wasser, und was er einmal gesehen, gelesen oder gehört hatte, vergaß er nie wieder. Er war kein normales Kind. Er war etwas - anderes…
    Aber was er genau war, wußten wohl nur Robert Tendyke und vielleicht Merlin und Sid Amos. Uschi Peters hatte sich mitlerweile wie ihre Zwillingsschwester Monica damit abgefunden, daß ihr Sohn Julian diese rapide Entwicklung durchmachte - und sie auch noch verkraftete, ohne daran zu zerbrechen. Was sollte Uschi auch machen? Sie konnte die Geschwindigkeit des Heranwachsens nicht verringern, und sie mußte sich damit abfinden, daß Rob Tendyke, der Mann, den sie liebte, sein Wissen nicht einmal mit ihr teilte.
    Sicher hatte er dafür sehr gute Gründe, genauso wie dafür, daß sie alle vier als tot galten, gestorben im Feuerball einer explodierenden magischen Bombe, die der Fürst der Finsternis gezündet hatte. Seither glaubten Freund wie Feind, daß es die vier nicht mehr gab. »Nur so ist Julian vor dem Zugriff der Dämonen sicher«, hatte Tendyke gesagt. Julian Peters war extrem gefährdet - weil er anders war. Weil in ihm Kräfte schlummerten, die die Schwarze Familie zu fürchten hatte.
    Irgendwann, da waren die telepathisch begabten Zwillinge sicher, würde Rob Tendyke das Geheimnis lüften. Irgendwann würden sie erfahren, wer oder was Julian wirklich war - das Kind einer Frau, die Gedanken lesen konnte, und eines Mannes, der Geister sehen konnte und bereits mehr als ein Leben hinter sich gebracht hatte…
    »Ich habe so etwas noch nicht selbst erlebt«, sagte Tendyke. »Und ich bin auch nicht besonders scharf darauf. Aber ich kenne eine Welt, die einmal instabil geworden ist - die Erde.«
    »Oh«, machte Julian. »Sie ist aber ganz schön stabil und unveränderlich…«
    »Sicher. Jetzt. Aber das ist alles schon Jahrhunderttausende her. Damals experimentierte die DYNASTIE DER EWIGEN, wenn ich mich richtig entsinne. Die Zusammensetzung der Atmosphäre veränderte sich geringfügig, die Temperaturen wechselten, und die Saurier starben aus - auf unserer Erde, in unserer Vergangenheit. Aber durch diese Experimente spaltete sich eine Parallelwelt ab. Sie besitzt nur eine geringe existenzielle Wahrscheinlichkeit. Wenn wir die unserer Erde mit 100 ansetzen, dann hat die andere Welt vielleicht gerade mal einen Wert von 9 oder 10. Deshalb löst sie sich mehr und mehr auf. Im Laufe der Jahrhunderttausende ist nur noch ein kleines Stück übriggeblieben. An den sich immer noch auflösenden Rändern hört einfach alles auf. Es gibt keinen Weltraum mehr, es gibt einfach -nichts. Und es gibt dort keine Menschen. Säugetiere spielen dort die untergeordnete Rolle, wie sie Reptile bei uns haben. Dafür aber beherrschen die Reptile jene Welt. Nachkommen der Saurier sind intelligent geworden, und mindestens einer von ihnen, Reck Norr, ist doch unser Freund.«
    »Faszinierend«, sagte Julian. »Was wird mit jener Welt geschehen?«
    »Sie ist immer noch instabil, seit damals«, sagte Tendyke. »Die Entropie, das Maß der Unordnung, schreitet voran, vergrößert sich. Und in vielleicht fünfhundert oder tausend oder noch einmal soviel Jahren wird die Welt der Sauroiden einfach aufhören zu existieren…«
    »Und unserer Welt schadet das nicht?«
    »Nein. Die Wahrscheinlichkeit beträgt 100 Prozent für ihre Existenz. Die Wahrscheinlichkeit der Sauroidenwelt sinkt dagegen immer weiter, je größer die Entropie wird. Irgendwann wird sie dann den
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