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0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle

0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle

Titel: 0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle
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deutete darauf hin, daß hier unten gearbeitet wurde. Nur der eine Raum, in dem uns der geheimnisvolle Boß so prunkvoll empfangen hatte, war möbliert.
    Ich bat Sergeant Whitney, der die Cops anführte, auf seinem Revier sofort nachfragen zu lassen, wem der Bau gehörte und wer der Mieter des Kellers wäre. Die Nachricht sollte er uns im FBI-Gebäude mitteilen, denn ich wollte sofort »nach Hause«. Schließlich hatte ich den Laden in der 69. Straße Ost ein paar Tage nicht gesehen.
    Und dann überschlugen sich die Ereignisse. Daß sie sich derart sensatibnell und unerwartet entwickelten, ließ ich mir aber auf der Fahrt zum District-Office noch nicht träumen…
    ***
    Mr. High begrüßte uns sichtlich erleichtert. Er hatte in der Zwischenzeit mehrmals in Los Angeles, San Francisco und St. Louis anrufen lassen, ob nicht irgend jemand etwas vom G-man Jerry Cotton gehört hatte. Natürlich hatte niemand.
    Eine halbe Stunde lang surrte ich meine Story herunter. Mr. High ließ mich ausreden, aber ich merkte an seinem Gesichtsausdruck, daß er viele Fragen geklärt haben wollte. Als ich fertig war, lehnte er sich in seinem Sessel zurück und meinte:
    »Die Sache ist so phantastisch, daß man sie wahrscheinlich zweimal gehört haben muß, um auch Einzelheiten mit-: zubekommen. Darf ich noch einmal beginnen?«
    Phil und ich nickten, denn bei einer gemeinsamen Erörterung stießen wir häufig auf Details, die später wichtig wurden, die uns erst auf die richtige Spur brachten.
    »Ein Mr. Andersen, Anwalt des Syndikatsmitglieds Alberto Danto, ist von seinem Mandanten gebeten worden, Sie, Jerry, aufzusuchen. Danto, der in zwei Tagen hingerichtet werden soll, läßt Sie bitten, zu ihm zu kommen. Danto war zum Tode verurteilt worden, weil er einen Mann getötet hatte. Er floh, aber Sie, Jerry, konnten ihn in New York stellen und ihn dem Gericht in San Francisco übergeben. Sie gehen zu Danto, der Ihnen die Story mit dem Geld in St. Louis erzählt. Warum sollen Sie das Geld holen, Jerry?«
    »Weil Danto den Syndikatsmitgliedern mißtraut. Sie wissen selbst, Chef, daß es in dieser Gesellschaft üblich ist, daß das hinterlassene Vermögen dem Syndikat zufließt. Danto aber will es seinem Bruder geben, der hier in New York wohnt und in der Bowery eine private Mission eingerichtet hat. Dort unterstützt er die Penner, Nichtstuer, Herumtreiber und andere Leute, die er für unterstützungswürdig hält. Danto hat das meiste Geld von einem Onkel geerbt, und er hält es nur für recht und billig, wenn er es in der Familie läßt. Gut. Kommen wir auf diesen Bruder und seine Mission noch zu sprechen. Sie kommen von Danto zurück und werden von zwei Kerlen angefallen, die Sie überwältigen und aushorchen wollen. Sie wissen offenbar nicht, wo das Geld versteckt ist, aber sie wissen, daß es um Dantos Geld geht.«
    »Das ist das erste Fragezeichen, Chef«, sagte ich. »Ich glaube nicht, daß sie viel zur Lösung beitragen werden. Sie waren von Harper geschickt und wollten das Geld selbst einstecken, also Harper hintergehen. Interessant wird es erst in St. Louis!«
    »Das geht mir zu schnell, Jerry«, unterbrach mich Mr. High. »Lassen wir das Mädchen nicht außer acht. Wie hieß sie?«
    »Catrin.«
    »Ja, Catrin. Sie arbeitet offenbar mit Andersen, dem Anwalt, zusammen. Auch sie weiß, daß es um Dantos Geld geht, aber sie hat keine Ahnung, wo es versteckt sein könnte.«
    »Genau. Deshalb fällt sie auch aus dem Kreis der Leute, die jetzt das Geld haben. Andersen und Catrin werden meine nächsten Ansatzpunkte sein, wenn wir uns über die nächsten Burschen nicht klarwerden können. Ich darf keine Zeit verlieren, denn Danto wird morgen früh hingerichtet, und ich brauche eventuell Dantos Hilfe, wenn ich bis dahin nicht weitergekommen bin.«
    »Dann können wir also auch Harper und seine Leute aus unserer Betrachtung lassen, weil er nicht zum engsten Kreis gehören kann«, sagte Phil.
    »Ja. Bleiben also der schwerver…«
    Es klingelte. Mr. High hob den Hörer des Telefons ab. Er lauschte ein paar Sekunden, dann sagte er »Vielen Dank« und legte wieder auf.
    »Er ist gestorben. Er hat den Transport zum Krankenhaus nicht überstanden«, sagte Mr. High.
    Wir schwiegen einen Augenblick. Obwohl ich ihn zuletzt gesehen hatte und wußte, wie es um ihn stand, war mir ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen, als Mr. High uns die Mitteilung von dem Tod des Gangsters machte.
    Mr. High sprach weiter: »Der Fall spitzt sich zu. Es bleiben uns
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