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0440 - Der Ring des Verderbens

Titel: 0440 - Der Ring des Verderbens
Autoren: Unbekannt
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Aufenthaltsort außerhalb Ihrer Zeit suchen, sollte ein Vorstoß um etwa sechshundert Jahre reichen."
    „Genau diese Zahlen wurden programmiert!"
    erklärte Waringer.
    Die Zeitmaschine war also weniger weit in die Vergangenheit zurückgegangen als vorher. Sie befanden sich zweihunderttausendsechshundert Jahre in der Vergangenheit, gerechnet vom Jahr 3434 an.
    Waringer meldete nach einem Blick auf die Schirme: „Alle Geräte aus. Wir können ungefährdet aussteigen."
    „Ausgezeichnet. Aber zuerst muß ich noch unseren exotischen Gast vorstellen. Es ist Takvorian."
    Die Blicke der Zeitkuppel-Besatzung richteten sich auf den Pferdemutanten.
    Der Körper dieser Cappin-Züchtung ähnelte dem eines hochrückigen, starkknochigen Halbbluthengstes, das Fell glänzte in hellblauer Farbe. Er wirkte wie eine Zeichnung von Franz Marc.
    Der Schweif leuchtete tief ockergelb, über jedem Huf schimmerte eine weißgelbe Zeichnung.
    Alaska Saedelaere wandte sich an Cascal und sagte leise: „Ein Pferd in Pop-Farben, Joak." Der menschliche Körper, der aus dem Pferderumpf herauswuchs, war schmal wie der eines Kindes, aber noch mehr wirkte der Kopf wie der eines Zwölfjährigen. Nur der Haß, der aus den Augen sprach, schilderte etwas von den Gemütsbewegungen, die diesen Mutanten heimsuchten. Der Haß konzentrierte sich ausschließlich auf die Cappins, die ihn und seine mutierten Artgenossen erzeugt hatten. Ovaron und Merceile aber waren von diesem Haß ausgenommen.
    Rhodan sagte laut: „Takvorian ist ein Movator."
    Unschuldig und ahnungslos fragte Gunnison, der Feldlinienformer: „Was ist das, bitte?"
    Rhodan erklärte: „Bis auf seinen eigenen Körper, das ist die Ausnahme, kann Takvorian den zeitlichen Ablauf verlangsamen oder beschleunigen. Er hat mitgeholfen, Merceile aus einem Gefängnis zu befreien, indem er die Handlungsgeschwindigkeit der Wächter enorm verlangsamte."
    „Aha."
    Waringer verließ sein Pult und forderte die Anwesenden auf: „Verlassen wir die Kuppel, wir sind in Sicherheit."
    Da sie zeitsynchron arbeiteten, war es jetzt, sechshundert Jahre früher, kurz nach Mittag. Als sich die Schleusen öffneten, waren Sie in einer unberührten, leblosen Gegend, über der ein stahlblauer Himmel mit weißen, riesigen Wolken stand.
    Aber eine leere Landschaft, wußten sie, war nicht unbedingt eine ungefährliche.
    Rhodan hatte einen neuen Erfolg für sich zu verzeichnen.
    Aber dieser Erfolg war nur ein Teil von einem verwirrenden, komplizierten Ganzen. Er hatte drei neue Freunde gewonnen: Ovaron, Merceile und den Movator. Diese Personen würden mit ihnen zusammen in die Realzeit zurückkehren und ihnen helfen.
    Langsam und nachdenklich verließ Perry Rhodan die Nullzeitkuppel und ging hinaus, setzte sich auf einen Felsen und dachte daran, in welchem Zustand er das Gelände vor etwa einer Stunde verlassen hatte.
    Joak Cascal kam näher und fragte: „Woran denken Sie, Sir?"
    Rhodan hob den Kopf, sah Cascal lange an und erwiderte ernst: „An die Dinge, die vor uns liegen."
    „Ich verstehe", sagte Cascal. „Die meisten Schwierigkeiten liegen deshalb vor uns, weil wir nicht wissen, wie groß sie wirklich sind."
    Er setzte sich neben Rhodan auf den Felsen und begann, nachdenklich an einem Grashalm zu kauen.
     
    7.
     
    Es war frühe Nacht.
    Sie hatten beschlossen, sich auszuruhen, einige Stück Wild zu schießen und zu braten und dann, nach einer kurzen Diskussion, in die Realzeit zurückzukehren. Drei mächtige Feuer brannten, und die Männer waren dabei, die Bratspieße und die Gewürze bereitzustellen.
    „Sie wollen im Ernst sagen, daß der Paladin auf Jagd gegangen ist?" fragte Alaska.
    Cascal, der im Feuer stocherte, nickte und grinste.
    „Eine etwas befremdliche Vorstellung, ich weiß, aber immerhin - mit solchen technischen Einrichtungen überholt er jedes Stück Wild im Lauf und treibt es förmlich an den Spieß. Haben Sie etwas gegen Wildbret, nach Art des Imperiums?"
    Claudia Chabrol schüttelte den Kopf.
    „Nehmen Sie es etwa aus?" fragte sie den Oberst der Abwehr. „Natürlich", sagte Cascal lächelnd. Er sah hinüber zu der Schleuse des Nullzeitdeformators.
    Sie war ein helles Viereck gegen den dunklen Grund.
    „Wer wacht eigentlich in dem Gerät?" fragte er leicht beunruhigt. „Dr. Kenosa Bashra", erwiderte Claudia. „Er liegt neben dem Eingang in einem Sessel und hört das Band von Ihrem Spielzeug-Barden Das Lied scheint ihm zu gefallen."
    Alaska fügte hinzu: „Vielleicht träumt er wieder von
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