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0439 - Nacht der Hexen

0439 - Nacht der Hexen

Titel: 0439 - Nacht der Hexen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kreisen der Hölle verhaßt. Er war ein Emporkömmling, den niemand wollte. Astaroth intrigierte seit langem gegen ihn und Astaroth selbst besaß keine Ambitionen, sich die Krone aufzusetzen. Er blieb lieber im Hintergrund und zog an den Fäden. Daher wußte Stygia, daß Astaroth keine Konkurrenz für sie war. Im Gegenteil, er hatte ihr Unterstützung zugesagt.
    Dennoch wollte sie bestehende Verträge lösen, damit ihr nicht im Augenblick der Entscheidung irgend eine Beschwörung dazwischenkam, die sie zu einem sterblichen Zauberer zwang.
    Sie mußte sich daher etwas einfallen lassen, diese drei Hexen loszuwerden.
    Die hatten ohnehin schon viel zu lange gelebt.
    ***
    Da war noch einer, der aus einer anderen Sphäre kam und die Welt der Menschen betreten hatte.
    Er war neugierig geworden.
    Einer, dessen magische Kraft der Schmiede des Zauberers Merlin entstammte, hatte vor kurzem ein Ungeheuer aus der Zukunft zur Menschenwelt in die Gegenwart geholt. Eines der Monstren, die die dunklen Mächte zur Götterdämmerung wider die Asen entsenden würden. Eine Bestie aus Ragnarök.
    Der Einäugige war der Spur gefolgt.
    Seine fliegenden Boten hatten ihm berichtet. Durch die Augen der Raben vermochte der Einäugige zu schauen, was an anderen Orten geschah.
    Und er hatte Unglaubliches gesehen.
    Da war einmal die Kraft Merlins, wenngleich Merlin selbst nicht in Erscheinung getreten war. Wo befand Merlin sich? Sah er nicht, was sich anbahnte? Sah er nicht, daß er eingreifen mußte, ehe seine Werkzeuge sich selbständig machten?
    »Merlin, alter Narr voller Idealismus«, murmelte der Einäugige. »Wo auch immer du dich versteckt hältst - handle, ehe es zu spät ist!«
    Doch da war noch jemand gewesen.
    Einer der zugleich auch noch über einen Dhyarra-Kristall verfügte. Einen Kristall 3. Ordnung. Einer, der somit zur DYNASTIE gehören mußte.
    Aber Merlins Kraft und die Sternensteine der Dynastie vertrugen sich nicht miteinander. Daher war der Einäugige begierig darauf, diesen Mann kennenzulernen, der beide Kräfte vereinte.
    Der Wanderer hatte sich auf die Suche begeben, der Wißbegierige, der für Wissen um Zauberkunst sogar eines seiner Augen geopfert hatte.
    Seine Raben flogen ihm voraus, die gefiederten Kundschafter, um zu schauen und ihm zu berichten, was seiner harrte.
    Der Einäugige wußte, daß der Sterbliche ihm nicht entgehen konnte.
    Wer konnte sich schon vor Göttern verbergen ?
    ***
    Das Läuten des Telefons wurde von der Sprechanlage auf alle angeschlossenen Räume übertragen. Augenblicke später schaltete sich Raffael Bois ein.
    »Monsieur Zamorra - Ferngespräch. Herr Ted Ewigk möchte Sie sprechen!«
    Zamorra und Nicole, gerade mit den drei Beuteflaschen aus dem Keller zurückgekehrt, grinsten sich an. Dann spurtete Zamorra los, in Richtung Arbeitszimmer, um den Reporter nicht zu lange warten zu lassen. Nicole folgte ihm auf dem Fuße.
    Raffael Bois wartete in steifer Haltung im Arbeitszimmer auf das Eintreffen seines Brötchengebers und hielt Zamorra den Telefonhörer entgegen. »Bitte, Monsieur.«
    Zamorra lächelte. »Danke, Raffael. - Ted? Was verschafft mir die Ehre deines Anrufes?«
    »Wann zum Teufel«, knurrte der Freund. »Wann zum Teufel habt ihr versoffenen Strolche meinen Weinkeller geplündert? Und wie seid ihr überhaupt hereingekommen?«
    Zamorra grinste. Nicole grinste zurück; über die Freisprechanlage hörte sie mit.
    »Hinein, mein Lieber. Achte auf die Richtungsbegriffe. Wir sind durch die Schiebetür hineingelangt. Oder was dachtest du?«
    »Ich dachte gar nichts, ich will wissen!« fauchte Ted Ewigk. »Wie habt ihr das geschafft, meine Sperren auszutricksen? Habt ihr etwa Gryf oder Teri bemüht und seid per zeitlosem Sprung hier gewesen?«
    »Natürlich nicht. Du kannst die beiden fragen.«
    »Wie dann? Und warum habt ihr euch nicht gezeigt? Einfach kommen, Wein klauen und wieder verschwinden…«
    »Stibitzen klingt aber viel netter als klauen«, sagte Zamorra.
    »Ich kenne da noch ein anderes Wort: Plündern«, sagte Ted. »Also, raus mit der Sprache.«
    »Vielleicht hast du eine Gedächtnislücke«, schaltete Nicole sich ein. »Junge, mußt du vollgetankt gewesen sein… bis zur Oberkante Unterlippe. War ’ne tolle kleine Fete.«
    »Ihr spinnt doch beide total!« protestierte Ted. »Habt ihr mich jemals betrunken erlebt?«
    »Bisher noch nicht, aber deine Erinnerungslücke läßt doch tief blicken, mein Lieber«, erwiderte Nicole süffisant. »Das klingt alles nach einem totalen
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