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0439 - Nacht der Hexen

0439 - Nacht der Hexen

Titel: 0439 - Nacht der Hexen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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blackout.«
    »Redet nicht um das Thema herum. Ich…«
    »Du erfährst es, wenn wir uns das nächste Mal sehen«, versprach Nicole. »So lange wirst du dich schon gedulden müssen, ja?«
    »Schufte. Banausen. Elende Räuberbande. Weindiebe. Folterknechte. Saupreußen, französische!«
    »Sehr angenehm. Gestatten, Zamorra«, sagte der Parapsychologe schmunzelnd. »Mann, einen so langen Namen hätte ich dir gar nicht zugetraut. Hast du wenigstens ein paar Bindestriche dazwischen?«
    »Ich drehe dir den Hals um, du Vogel!« fauchte Ted. »Komm du Spötter mir nur zwischen die Finger…«
    Zamorra lachte und legte auf. Er sah Nicole an. Die fiel ihm um den Hals und küßte ihn. Ihre Augen funkelten unternehmungslustig.
    »Und jetzt laden wir uns bei Ted zu einem Pool-Abend ein«, bestimmte sie.
    »Den können wir aber auch bei uns veranstalten«, meinte Zamorra.
    »Sicher, cheri, nur entgeht uns dann ein sehenswerter Anblick: Teds dummes Gesicht! Komm, und vergiß nicht, ein paar Flaschen von unserem Wein mitzunehmen, damit Freund Ted endlich mal was wirklich Gutes im Keller hat…«
    Zamorra seufzte. »Na gut, nisten wir uns bei ihm ein. Auf dem kurzen Weg?«
    »Auf dem kurzen Weg«, bekräftigte Nicole.
    Der Türkisdom im Keller unter Château Montagne, Dutzende von Metern tief im gewachsenen Fels, wartete auf sie.
    ***
    Ted Ewigk begrüßte Carlotta mit Umarmung und einem langanhaltenden Kuß. »Ich dachte, du kämest in Begleitung«, sagte er. »Aber ich bin nicht unbedingt böse darüber, daß du allein auftauchst. Um so gemütlicher kann unser gemeinsamer Abend werden…«
    Carlotta löste sich aus seinen Armen und schüttelte den Kopf. »Ich mache mir Sorgen«, gestand sie. »Ich wollte Rafaela abholen, aber sie war schon fort. Die Wohnungsnachbarin behauptete, das Mädchen sei kurz vor meinem Auftauchen aus dem Haus gegangen.«
    »Vielleicht ist sie zu dem Entschluß gekommen, es sei besser, uns nicht zu stören«, wandte Ted ein. »Und…«
    »Nein!« Carlotta schüttelte den Kopf und setzte zu einer längeren Erklärung an. Ted lächelte. Er griff nach ihrer Hand und zog sie ins Haus. »Komm erst einmal herein und mache es dir gemütlich«, sagte er. »Und dann kannst du mir mehr über diese Rafaela erzählen.«
    »Ich fühle mich unbehaglich«, gestand die Römerin, als Ted sie in das große Wohnzimmer im Erdgeschoß gelotst hatte, an das die riesige Terrasse anschloß. »Weißt du, ich habe meiner Freundin versprochen, auf Rafaela aufzupassen. Micaela ist da ziemlich altmodisch. Und nun verschwindet das Mädchen praktisch vor meinen Augen… Erstens paßt das nicht zu Rafaela, und zweitens fühle ich mich durch mein Versprechen für sie verantwortlich. Wenn wirklich etwas passiert… ich weiß nicht, ob ich danach Micaela noch in die Augen sehen könnte.«
    »Was soll denn schon passieren?« fragte Ted. »Vielleicht lernt sie einen netten Jungen kennen und läßt sich von ihm verführen…«
    »Eben!« sagte Carlotta. »Micaela wird außer sich sein. Aber ich weiß nicht, was ich tun soll, um sie zu finden. Ich kann doch unmöglich ganz Rom absuchen.«
    »Du kannst gar nichts tun«, sagte Ted. Er küßte Carlottas Stirn. »Wie hättest du verhindern sollen, daß sie sich selbständig machte? Du kannst nicht vierundzwanzig Stunden am Tag bei ihr sein. Du kannst sie nicht mit Handschellen ans Heizungsrohr fesseln. Und ihre Mutter, verflixt noch mal, kann das auch nicht! Wie alt ist das Mädchen? Siebzehn? In dem Alter bin ich auch schon eigene Wege gegangen. Sie ist so gut wie erwachsen, und ich finde es lächerlich, daß sie wie im Kloster leben soll, wenn sie es nicht selbst will.«
    »Du ja - aber bring das mal ihrer Mutter bei.«
    »Die lebt in der Steinzeit«, brummte Ted. »Und sie kann dich keinesfalls haftbar machen. Wahrscheinlich ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo bei Rafaela das Faß übergelaufen ist und sie sich nicht mehr vorschreiben lassen will, was sie tun oder lassen darf. Daran, Carlotta, könnte auch Micaela selbst nichts ändern, wenn sie anwesend wäre…«
    Carlotta seufzte. »Daran kann ich nicht so recht glauben. Du kennst Rafaela nicht. Da stimmt was nicht, ich fühle es.«
    »Trotzdem - du hast deine Pflicht erfüllt. Du bist keine Polizistin. Laß das Mädchen ein erstes Abenteuer erleben, mach deine Gedanken frei und genieße diesen Abend mit mir. Du darfst auch noch mehr frei machen als nur deine Gedanken…«
    Carlotta zuckte mit den Schultern.
    Sie war absolut nicht bei der
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