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0433 - Zeitbombe London

0433 - Zeitbombe London

Titel: 0433 - Zeitbombe London
Autoren: Jason Dark
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etwas heran. Ein grüner Schein, der nicht allein war, sondern einen Gegenstand begleitete, der einem Sarg ähnelte.
    Das war einer.
    Zudem noch aus Glas!
    Der Portier riß die Augen weit auf. Der Sarg huschte etwa in Kopfhöhe über den Untergrund. Er war zwar schnell, aber nicht so schnell, als daß der Portier nicht den Inhalt gesehen hätte.
    Da lag jemand mit zwei Köpfen.
    Bevor sich der Mann darüber nähere Gedanken machen konnte, war der Sarg schon wieder verschwunden. Er hatte den Bogen genommen und war in die Einfahrt hineingehuscht, die zur Tiefgarage führte. Auch von dem grünen Schein war nichts mehr zu sehen.
    Der Portier stand da und rührte sich nicht. Er spürte in seinem Hals das Kratzen. Eigentlich hätte er jetzt zurückgehen müssen, um die Polizei zu alarmieren.
    Das ließ er bleiben. Er ging nur zurück, setzte sich in seine Loge und nahm einen Schluck Whisky aus der Taschenflasche. Daß jemand das Haus verließ, sah er nicht. Er war einfach zu sehr mit sich selbst und seinem unheimlichen Erlebnis beschäftigt…
    ***
    Weder Türen, Wände noch Mauern konnten ihn stoppen. Magico befand sich auf seiner dämonischen Rachetour. Und er setzte dabei die Kräfte ein, von denen die Menschen immer nur hatten träumen können.
    So jagte denn dieses Wesen, das einmal nur aus Energie bestanden hatte, in die Tiefgarage hinein, wo die zahlreichen Produkte einer hochtechnisierten Welt wie schlafende Raubtiere standen und doch nicht mehr als seelenlose Geschöpfe waren, obwohl sie die Menschen manchmal so hoch verehrten.
    Ob am Tag oder in der Nacht, Tiefgaragen sind immer unheimlich. Nur die Notbeleuchtung brannte. Als der gläserne Sarg hineinraste, wurde sie von seinem grünlichen Schein unterstützt.
    Er stieß nirgendwo gegen und glitt dorthin, wo es besonders dunkel war.
    Beinahe geräuschlos setzte er auf, die hochzuckenden Flammen erloschen, so daß sich wieder die Dunkelheit über die nähere Umgebung senken konnte.
    Magico hatte bisher ruhig gelegen. Nun hob er die Arme an und drückte seine Handflächen von innen her gegen den gläsernen Sargdeckel. Er brauchte sich nicht großartig anzustrengen, der Deckel klappte auf, wurde von einer ausgestreckten Hand des Dämons gehalten, so daß Magico aus dem Sarg klettern konnte.
    Er blieb für einen Moment stehen und sah sich um. Für ihn war alles fremd, und es wäre noch fremder gewesen, hätte er nicht die Informationen durch Jane Collins erhalten.
    So wußte er Bescheid.
    Bis zu den Aufzügen waren es nur wenige Schritte. Er hatte sie schnell erreicht, drückte gezielt auf einen bestimmten Knopf, die Tür öffnete sich, und er stieg ein.
    Wenig später war er unterwegs.
    Und vier Lippen wurden von einem häßlichen Grinsen in die Breite gezogen.
    ***
    Yakup hatte Shao wieder allein gelassen. Trotz seiner beruhigenden Abschiedsworte fühlte sie sich nicht gerade wohl. Sie konnte auch nicht still sitzenbleiben, deshalb stand sie auf und schritt in der kleinen Wohnung hin und her.
    Von einem Zimmer ging sie ins nächste, blieb mal am Fenster stehen, starrte in die Dunkelheit, die heute schlimmer zu sein schien als an anderen Tagen, und dachte an ihre Freundin Jane Collins.
    Wie mochte es ihr ergehen?
    Schon des öfteren war jemand aus dem Freundeskreis entführt worden.
    Shao selbst war dies widerfahren und sie erinnerte sich nur mit Schaudern an die schreckliche Zeit.
    Es war immer wieder gutgegangen, weil es Spuren gegeben hatte, doch in diesem Fall wußte niemand, wo er ansetzen sollte.
    Shao begann zu verzweifeln. John war aus dem Spiel, Suko nicht da, Yakup hatte sie auch verlassen, und sie dachte darüber nach, ob sie nicht bei den Conollys anrufen sollte, weil sie einfach mit jemandem sprechen wollte.
    Dann fiel ihr ein, daß sie die Freunde nicht auch noch verrückt machen durfte, und sie ließ es bleiben.
    In der Wohnung war es ruhig und völlig normal. Nichts deutete auf eine Gefahr hin, aber Shao ließ sich nicht täuschen. Die Gefahr konnte urplötzlich da sein, praktisch aus dem Nichts, dann war man ihr hilflos ausgeliefert. Sie hatte sich bisher nie daran gestört, in einem so hohen Haus zu wohnen, es garantierte eine gewisse Anonymität, die sie brauchte und gern hatte, aber plötzlich glaubte sie in ihrer Wohnung und dem Haus wie in einer gigantischen Falle zu sitzen.
    Am liebsten wäre sie weggelaufen.
    Von der Küche, in der sich Shao einen Tee aufgebrüht hatte, ging sie wieder zurück in den Wohnraum. Die Tasse hielt sie noch in der
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