Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0433 - Zeitbombe London

0433 - Zeitbombe London

Titel: 0433 - Zeitbombe London
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hervorragend umgehen konnte. Wer sie warf und auch treffen konnte, war ein wahrer Meister. Yakup bewahrte die Wurfsterne in einem kleinen Beutel aus dunkel gefärbtem Leder auf, der ebenfalls an seinem Gürtel hing.
    Er sah ihr an, daß Shao etwas erfahren hatte, und er stellte eine diesbezügliche Frage.
    »Ich telefonierte mit dem Yard, um Suko zu sprechen. Er war nicht da und muß sich auf einem Einsatz befinden.«
    »Wo?«
    »Mir wurde nichts mitgeteilt.«
    »Das ist natürlich nicht gut«, erwiderte Yakup.
    »Vielleicht haben sie eine Spur von Magico.«
    »Das hätten sie dir sagen können.«
    Die Chinesin schüttelte den Kopf. »Doch nicht mir, Yakup! Nein, es gibt Dinge, die sie unter sich ausmachen.«
    Das gefiel Yakup nicht. »Wir müssen etwas tun«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Ich bin hier, um euch dabei zu helfen, Jane aus der Klemme zu befreien. Da ich sehe, daß es keinen Sinn hat, weil wir nichts wissen, kümmere ich mich mit um Magico.«
    »Wie willst du das anstellen?«
    »Ich bleibe nicht hier in der Wohnung.«
    »Wo willst du denn hin?«
    »Ich sehe mich um, lasse dich jetzt allein, bleibe aber in der Nähe des Hauses.«
    Shao hob die Schultern. »Ich will dir ja nicht hineinreden, aber glaubst du, daß du damit Erfolg haben wirst?«
    »Ich will nichts unversucht lassen. Denk mal nach. Was ich bisher erfahren habe, läßt darauf schließen, daß Magico sich an dem Sinclair-Team rächen will. Du stehst also im Brennpunkt. Er hat sich mit Janes Stimme bei dir gemeldet. Ich gehe davon aus, daß er somit sein Kommen angekündigt hat.«
    »Glaubst du, daß er sich bereits hier in der Nähe aufhält?«
    Yakup zuckte mit den Achultern. »Man muß mit allem rechnen, Shao, denn Magico ist nicht zu berechnen, das sollte dir inzwischen klargeworden sein. Wenn wir ihn haben, wird er uns auch auf die Spur von Jane Collins führen. Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    Shao nickte. »Ich weiß. Gib trotzdem auf dich acht, Yakup.«
    Der Ninja lächelte. »Man wird mich nicht sehen.« Er sagte es, setzte die Krone auf und verschwand als Unsichtbarer.
    Shao sah nur, wie die Tür zum Flur aufgezogen wurde.
    ***
    In London lief der abendliche Verkehr ruhig. Niemand, der noch in seinem Fahrzeug unterwegs war, ahnte oder dachte an etwas Böses. Man ärgerte sich manchmal über Ampeln, die ungünstig geschaltet waren, suchte auch nach Parkplätzen, aber das war alles normal. An eine über London schwebende Gefahr dachte niemand.
    Aber sie war da.
    Und zwar in Gestalt eines von grünen Flammen umhüllten Sargs aus Glas, der durch die Finsternis schwebte. Über Häuser, Bäume und Kirchen glitt er hinweg.
    Manchmal stur geradeaus, dann wieder leichte Kurven schlagend, als wollte derjenige, der in der Totenkiste lag, sich nach einem bestimmen Ziel orientieren.
    So erreichte der Sarg Soho, einen Stadtteil, der zwar vom Vergnügen lebte, in dem es jedoch außer Kneipen, Bars, Striplokalen oder Peep-Shows noch etwas anderes gab.
    Gepflegte Restaurants, Theater und Menschen, die in Soho wohnten.
    Am Rande waren einige Hochhäuser gebaut worden, und eines davon visierte der Sarg an.
    Er ging tiefer. Die Flammen umwirbelten ihn, hüllten ihn ein, als wollten sie ihn verbrennen, und plötzlich kippte er weg.
    Er landete aber nicht auf einem Dach, sondern rauschte hinein in eine Straße, wo er plötzlich gesehen wurde.
    Das war bald wie im Comic!
    Die ersten Personen, die den Sarg entdeckten, standen starr vor Schreck. Sie legten die Köpfe in den Nacken, starrten dem grünen Flammenschein entgegen, der auf sie zuraste, sie aber nicht erfaßte und über sie hinweghuschte wie ein Spuk.
    Autofahrer, die den Sarg ebenfalls entdeckt hatten, bremsten. Andere bemerkten es zu spät, so kam es zu mehreren kleinen Auffahrunfällen, doch der im Sarg liegende Magico war längst in einer anderen Straße verschwunden, die sich verbreiterte und nach rechts in eine kleine Grünfläche mündete, die ein hohes Haus umgab.
    In die Grünflächen hinein waren Parkplätze angelegt worden, die nur zum Teil belegt waren.
    Der Sarg raste darüber hinweg und tauchte in eine Schräge hinein, die zur Tiefgarage führte.
    Normale Mauern oder Türen waren für ihn kein Hindernis. Er überwand sie wie ein feinstofflicher Gegenstand.
    Eines war für ihn wichtig.
    Magico hatte sein zweites Ziel erreicht!
    ***
    Larry Landers und Suko suchten noch immer. Sie hatten sich ungefähr merken können, wo sie den flammenden Sarg zum letzten Mal gesehen hatten, und diese
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher