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0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

Titel: 0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl
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hinab. »Da muß doch etwas geschehen!« sagte er und stand auf. »Der Wagen muß gefunden werden.«
    »Das ist bereits in die Wege geleitet«, versicherte ich ihm.
    Er ließ sich wieder in den Sessel fallen. Es sah aus, als hätte ihm jemand die Beine weggezogen. »Blut! Und ein Killer, der mit dem Wagen auf und davon gefahren ist…« Er schaute mich an. »Er ist doch weggefahren, oder?«
    »Schneller, als es die Feuerwehr im Jahre 2000 schaffen wird«, sagte ich.
    »Nein, ich sehe Gespenster! Es muß eine andere Erklärung geben!« murmelte er. »Das Blut kann nicht von Alice stammen.« Er legte die Hände vors Gesicht und lehnte sich zurück.
    »Würden Sie mich jetzt bitte mit dem Portier verbinden?« fragte ich.
    Er ließ die Hände sinken und blickte ins Leere. »Ich kann nicht«, murmelte er und wies mit dem Kopf zum Telefon. »Dort steht der Apparat. Bitte, bedienen Sie sich. Joe ist unter der Nummer 9 erreichbar.«
    Ich stand auf und trat ans Telefon, um die angegebene Nummer zu wählen. Der Portier meldete sich. »Cotton«, sagte ich, »Ich bin vor ein paar Minuten durch die Halle gegangen, Sie waren nicht in der Box.«
    »Ich war im Keller«, erklärte er. »Zusammen mit der Polizei. Sie haben das Blut abgekratzt und mitgenommen. Der Leutnant hatte allerhand Fragen —«
    »Sind die Beamten weggegangen?«
    »Ja.«
    »Vielen Dank«, sagte ich und hängte auf.
    »Wenn ich bloß wüßte, wo Alice ist!« sagte McGrown. Er hatte die Stirn in Falten gelegt. Sein rechtes Augenlid zuckte nervös. Ich nippte an dem Glas. Der Whisky hatte genau die richtige Temperatur.
    »Warum glauben Sie, daß Ihrer Frau etwas zugestoßen sein könnte?« erkundigte ich mich.
    Er schaute mich an. »Man kann nie wissen«, meinte er. »Bis jetzt dachte ich, Bill Reading hätte einfach die Kurve gekratzt, und das sei alles. Ihr Bericht krempelt alles um. Auf einmal sehen die Dinge viel gefährlicher aus. Vielleicht ist irgendein Verrückter auf die Idee gekommen, alle Readings auszurotten!«
    »Das klingt reichlich überspannt, finden Sie nicht?«
    »Das, was Ihnen zugestoßen ist, nicht minder — oder?«
    Ich beschrieb ihm den Mann, obwohl ich mir nichts davon versprach. Er hörte genau zu. Das Zucken des rechten Lides verebbte. Mir schien es so, als würden sich seine Muskeln spannen. »Sie kennen ihn?« fragte ich.
    »Ich weiß nicht — in dem Wettbüro treibt sich natürlich allerhand Gelichter herum«, meinte er ausweichend. »Irgendwie scheint die Beschreibung auf einen Burschen zu passen, der manchmal in meinem Laden aufkreuzt, aber das kann eine zufällige Ähnlichkeit sein. Wenn er das nächste Mal kommt, versuche ich ihn aufzuhalten. Ich rufe Sie dann an — okay?«
    »Okay«, sagte ich.
    »Sie sind sicher, daß Blut aus dem Heck getropft ist?« begann er von vorn. »Ziemlich sicher.«
    »Ich kann es mir einfach nicht erklären«, murmelte er. »Wenn ich bloß wüßte, wo Alice steckt!« Ich hatte das Gefühl, daß er mir irgend etwas verbarg. Was bedrückte und marterte ihn? War es wirklich nur die Sorge um seine Frau? /
    Das Telefon klingelte. Er zuckte zusammen und warf einen Blick auf den Apparat. Ich sah die plötzliche Angst in seinen Augen und streckte die Hand aus, um den Hörer aufzunehmen. Ich reichte ihm den Hörer. »McGrown«, meldete er sich. Ich ging zu dem Sessel zurück und setzte mich.
    »Ja — nein«, sagte McGrown. »Ich habe Besuch. Wie bitte? Gut, ich will versuchen, den Betrag zu placieren — jaja, schon gut!« Er hörte noch eine volle Minute auf das, was der Teilnehmer am anderen Ende der Leitung sagte, dann stand er auf und legte den Hörer weg, ohne ein Wort des Abschieds geäußert zu haben. Sein Gesicht hatte sich verdüstert. Ich merkte, daß es ihn viel Mühe kostete, die Fassung zu bewahren. »Das war mein Partner«, bemerkte er.
    »Sie haben einen Partner?«
    »Ja, wußten Sie das nicht? Die Firma heißt Flinch & McGrown«, sagte er und nahm wieder Platz.
    »Wie geht das Geschäft?«
    »Wir sind zufrieden.«
    »Hat Ruffio die Finger in Ihrem Laden?«
    Ted Ruffio war der Syndikatsboß, von dem man wußte, daß er einen großen Teil des illegalen Wettgeschäftes kontrollierte. Er versuchte auch, die konzessionierten Wettbüros in den Griff zu bekommen.
    »Nein«, sagte McGrown. »Wie kommen Sie denn darauf? Wir haben es nicht nötig, krumme Geschäfte zu machen.«
    »Schon möglich. Aber Ruffio hat es nötig. Er lebt davon, es ist die Grundlage seiner Existenz. Wir wissen, daß er vor
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