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0431 - Der Gentleman-Killer

0431 - Der Gentleman-Killer

Titel: 0431 - Der Gentleman-Killer
Autoren: Irene Rodrian
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Jahre zusammengearbeitet. Ted war ein guter Chef, er war durch und durch anständig und ehrlich. Wir waren qin gutes Team.« Sie schluckte wieder. Dann sah sie auf, und ein haßerfüllter Blick traf Mortimer Hamilton.
    »Er mußte sterben, weil er Ihr Geld retten wollte!«
    Hamilton versuchte etwas zu sagen, aber er brachte nur ein heiseres Räuspern zustande. Sein weißes Haar war wirr und sein Gesicht gerötet.
    »Bitte, Miß Delane, Sie haben einen schweren Schock erlitten, wenn Sie also lieber später…« begann ich, aber sie ließ mich nicht ausreden.
    »Nein, ich bin schon in Ordnung. Zwei Männer sind ermordet worden, und der eine, weil er mich zurückhalten wollte. Ich werde alles tun, um die Mörder fangen zu helfen.«
    »Sie kannten Matt Carlee?«
    »Ja, er war mein…« Sie brach ab, senkte den Blick und hob ihn dann wieder. »Wir wollten heiraten.«
    »Erzählen Sie bitte, was geschah!« forderte ich sie auf. Ich setzte mich auf die Kante eines Stuhles. Hinter mir standen Phil und der Captain. Mortimer Hamilton lief unruhig im Raum auf und ab.
    Das Girl sagte: »Wir essen mittags immer zusammen, ich meine, das haben wir getan. Matt arbeitete auch hier in der Nähe, und wir trafen uns jeden Tag in dem Drugstore. Von zwölf bis eins hatte ich Mittagspause, anschließend ging Ted Quingley. Heute saß ich noch keine Viertelstunde, als plötzlich der Alarm losging. Zuerst wußte ich gar nicht, was los war. Als ich dahinterkam, daß es die Alarmanlage unserer Filiale war, rannte ich instinktiv los. Matt versuchte mich festzuhalten, aber ich riß mich los. Er lief hinter mir her und rief andauernd, aber ich rannte nur noch schneller. Vor uns war ein Mann, der alte Lammont. Plötzlich stand dieser Kerl auf den Stufen, ich sah etwas in seiner Hand blitzen. Lammont hob seinen Stock, dann wurde ich an der Schulter gepackt und zurückgerissen. Ich lag plötzlich auf der Erde und neben mir war Matt. Er… er atmete nicht mehr, und… und ich sah Blut…!«
    Ich ließ ihr etwas Zeit, bevor ich sie fragte:
    »Ist Ihnen etwas an dem Mann oder an dein Auto aufgefallen?«
    Sie dachte einen Moment nach, bevor sie antwortete.
    »Nein. Ich habe nur auf Matt geachtet. Er hatte sich vorgeworfen und mich zurückgerissen, und er war tot. Sie müssen verstehen, daß ich auf nichts anderes achtete. Da stand ein Auto, das weiß ich, aber ich habe nur gesehen, daß es dunkel war, sonst nichts. Und es waren zwei Männer, der eine lief voraus, der andere trug eine schwarze Maske, er war derjenige, der schoß.«
    »Hatte denn der andere Mann keine Maske?« fragtg ich verblüfft. Sie sah mich an. Dann schüttelte sie langsam den Kopf.
    »Das ist sonderbar, ich sehe die ganze Szene nur undeutlich vor mir. Aber die Maske des Gangsters, der Matt erschoß, sehe ich deutlich. Sie war schwarz, irgendein Tuch, alles an ihm war schwarz, aber der andere Mann hatte keine Maske, nein, jetzt sehe ich es wieder vor mir.«
    »Können Sie die Männer noch näher beschreiben?«
    »Sie waren beide groß und breitschultrig. Der ohne Maske vielleicht etwas kleiner. Ich kann Ihnen nicht einmal sagen, ob er blond oder schwarz war.«
    »Demnach trug er keinen Hut?« fragte Phil schnell. Miß Delane hob hilflos die Schultern.
    »Ich wollte, ich könnte Ihnen'mehr helfen, aber ich weiß einfach nichts weiter.«
    »Es war schon eine Menge«, sagte ich. »Denken Sie nach, vielleicht erinnern Sie sich plötzlich an eine Einzelheit, die jetzt entfallen ist.«
    Mortimer Hamilton nahm ihren Arm, als sie auf stand und sagte:
    »Ich werde Ihnen erst mal Urlaub geben, Miß Delane, jetzt bringe ich Sie am besten nach Hause.«
    Sie riß sich los, und ich sagte schnell: »Vielleicht kann der Captain das veranlassen. Mit Ihnen möchte ich ganz gern noch sprechen.« Hamilton nickte, und der Captain brachte Miß Delane hinaus.
    Nachdenklich sah Hamilton ihnen nach, dann sagte er leise:
    »Jetzt haßt sie mich. Für sie bin ich daran schuld, daß zwei Männer sterben mußten. Mein Geld! Als ob es mein Geld wäre, ich bin ja auch nur Direktor.« Er brach äb, seine Arme hingen lose zwischen den Knien herunter, als er sich auf einen Stuhl gesetzt hatte. Ich schätzte ihn auf etwa Mitte 50, er war schlank, hatte eine gesunde braune Gesichtsfarbe und volles weißes Haar. Sein Anzug war dezent, aber man sah ihm an, daß er mindestens 300 Dollar gekostet hatte. Er war nußbraun, und das frische cremefarbene Oberhemd und die mandarinenfarbene Krawatte waren haargenau auf ihn
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