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0431 - Der Gentleman-Killer

0431 - Der Gentleman-Killer

Titel: 0431 - Der Gentleman-Killer
Autoren: Irene Rodrian
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abgestimmt.
    »Sie sind einer der drei Direktoren?« fragte ich. Als er mich direkt ansah, merkte ich., daß seine Augen hellbraun waren.
    »Ja. Ich bin der Vorsitzende, zweiter Direktor ist Roger Huxley und dritter Wace Olford. Unsere Zentrale ist in der Fifth Avenue. Ich habe die größten Befürchtungen!«
    Ich sah ihn scharf an. Wir waren jetzt allein, Phil, er und ich.
    »Das ist jetzt der dritte Überfall auf eine Ihrer Filialen, meinen Sie das?«
    »Natürlich. Unsere Aktien sinken von von Tag zu Tag, wenn die Sache mit den beiden Morden bekannt wird, dann wird unter unseren Aktionären eine Panik ausbrechen!«
    Fast auf die gleiche Sekunde erhob sich auf der Straße ein ziemlicher Lärm. Ich nickte mit dem Kopf zur Tür hinüber und sagte:
    »Das sind schon die Zeitungsleute. Sie werden die Neuigkeiten noch heute abend in der gesamten Presse finden!«
    »Mein Gott!« stöhnte er auf und suchte mit fahrigen Fingern in seinen Taschen nach Zigaretten. Ich bot ihm von meinem Kraut an, und er bediente sich. Eine Weile sagten wir nichts. Draußen fertigten die Cops von der City Police die Reporter ab.
    »Wieviel Geld haben die Gangster erwischt?« fragte ich dann. Hamilton dachte nach, dann stand er auf. Wir folgten ihm durch den hohen Kassenraum zu der Ecke, in der ein Panzerschrank stand. Am Boden waren noch die Kreideumrisse von Ted Quingley zu sehen.
    »Quingley muß auf diesen Knopf gedrückt haben und damit die Burschen so aufgeschreckt haben, daß sie nicht alles mitnahmen«, sagte der Direktor. Wir sahen auf die kleinen Stahlkassetten, die, wie Hamilton erklärte, die Privatpapiere der Kunden enthielten und unberührt waren.
    »Es müssen ungefähr 40 000 Dollar fehlen!« stellte Hamilton .fest, als er mit seiner Untersuchung fertig war. »Haben Sie die Seriennummern?«
    fragte Phil ohne viel Hoffnung. Hamilton ging schweigend wieder zurück in das Büro von Ted Quingley, das von unseren Kollegen schon durchsucht worden war. Er nahm von dem'Tisch eine Liste auf und reichte sie uns herüber.
    »Das ist eine verschlüsselte Liste der neuen Noten. Von den alten haben wir natürlich keine Nummern. Ich werde veranlassen, daß die Nummern mit den Noten im Schrank verglichen werden,' dann teile ich Ihnen das Egebnis mit.«
    »Können Sie mir ungefähr sagen, wie hoch der Schaden insgesamt ist, den die Überfälle auf Ihre Filiale eingebracht haben?«
    »Mit diesem Geld müssen es ungefähr 380 000 Dollar sein!«
    Ich sah überrascht hoch. Das war eine sehr große Summe, die ein einzelner oder auch nur eine kleine Gruppe von Gangstern gar nicht unauffällig ausgeben konnten. Bisher hatte sich aber noch nicht ein Buck wieder gezeigt. Das sprach für eine große Gang. Möglicherweise hatte sie einen Weg gefunden, das Geld ins Ausland zu bringen, obwohl die Summe auch dafür zu hoch war. Wir hatten noch keine Zeit gehabt, das Material der City Police gründlich dutchzuarbeiten, aber soweit ich mich erinnerte, waren die Summen, die den Kerlen bei den beiden anderen Überfällen in die Hände gefallen - waren, nicht annähernd so groß.
    »Kann ich gehen? Ich muß unbedingt in die Zentrale zurück!« sagte Hamilton und stand auf. Wir verabschiedeten uns, und ich ließ mir von ihm die Privatadressen der drei Direktoren geben.
    ***
    Die Suche lief auf vollen Touren, aber das Ergebnis war immer noch minimal.
    Es war inzwischen Abend geworden, und Phil und ich hatten das Material zum xten Mal durchgeackert. Unsere Kollegen hatten die Spur des schwarzen Wagens bis zur Varick Street verfolgen können, hatten dort sogar einen Mann gefunden, der sich die Nummer gemerkt hatte, aber dann verlor sich die Spur. Die Wasserpolizei fand ein Nummernschild. Es war gestohlen worden und hatte keine Fingerabdrücke.
    Ken Lammont hatten wir noch nicht besuchen können, denn sein Arzt verweigerte jeden Besuch. Wie wir erfuhren, ging es dem tapferen Ken aber erheblich besser.
    Phil klappte mit einem wütenden Grunzen die prall gefüllten Aktendeckel zu.
    »Dieser ganze Kram nützt uns nicht einen Cent, solange wir nicht mehr Hinweise haben. Fünf Überfälle, fast eine halbe Million Bucks, und nicht einmal ein Nickel taucht davon wieder auf, das ist doch zum Wahnsinnigwerden!«
    »Allerdings!« Ich holte mir einen frischen Becher Kaffee aus dem Automaten und lehnte mich an den Fensterrahmen, der von der Hitze des Tages noch nachglühte. »Es sieht ganz nach der sorgfältigen Planarbeit einer großen Gang aus, die es nicht nötig hat, das Geld
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