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043 - Die Mordkrallen

043 - Die Mordkrallen

Titel: 043 - Die Mordkrallen
Autoren: Dämonenkiller
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das durfte er nicht; er musste diesen Abend bei Lilian bleiben.
    Sie hatte sich als Köchin versucht – ihre Spezialität waren typische britische Gerichte, die Dorian noch nie hatte ausstehen können.
    Die Zusammenstellung des Abendessens übertraf seine ärgsten Befürchtungen. Sie servierte schottische Graupensuppe, die Dorian mit einer wahren Todesverachtung hinunterlöffelte. Danach gab es Lammkeule mit Mintsauce, bei deren Anblick sich ihm der Magen umdrehte. Dazu trank er Mineralwasser. Und zum Schluss musste er einen Sirupauflauf hinunterwürgen.
    Er fühlte sich unendlich erleichtert, als das Essen vorbei war.
    Sie blieben noch einige Zeit im Wohnzimmer sitzen und plauderten über unverbindliche Dinge. Lilian gähnte immer wieder. Als er ihr vorschlug, dass sie schlafen gehen sollte, war sie sofort damit einverstanden.
    Er wartete, bis sie sich gewaschen hatte und im Bett lag, dann kehrte er ins Wohnzimmer zurück.
    Mit geballten Fäusten schritt er wie ein gereizter Stier auf und ab. Er gierte nach einem Drink. In der Küche fand er keinen Tropfen Alkohol, nicht mal eine Flasche Rum.
    Er griff nach den Schlüsseln, trat aus dem Haus, sperrte die Tür ab und lief über die Straße. Drei Häuser weiter befand sich in einer kleinen Gasse ein Pub.
    An der Theke kippte er rasch ein Bier und aß zwei Hühnersandwichs. Bourbon bekam er keinen; doch er kaufte eine Flasche Black Label. Dann trank er noch ein Bier und hörte den erregten Diskussionen rings um sich zu. Einige der Besucher des Pubs kannte er von früher her, als er noch mit Lilian zusammengewohnt hatte. Damals war er oft hierher gekommen und hatte sich mit den einfachen Leuten über Fußball und Pferde unterhalten. Doch das war schon lange her. Aber wenn es so weiterging, dann würde er hier bald wieder Stammgast sein.
    Er klemmte sich die Flasche unter den rechten Arm und schlenderte langsam zu seinem Haus zurück.
    Im Wohnzimmer drehte er das Radio auf, setzte sich und öffnete die Whiskyflasche. Er genehmigte sich einen großen Schluck und streckte die Beine weit von sich.
    Dorian verfiel in ein dumpfes Brüten, aus dem ihn ein lautes Knarren riss. Er stellte das Glas ab und stand blitzschnell auf.
    Das knarrende Geräusch wurde lauter.
    Der Dämonenkiller riss die Tür zur Diele auf. Hewitt stand vor ihm. Das Gesicht wirkte im Halbdunkel der Diele besonders abstoßend.
    Die Augen des Dämonenkillers blitzten wütend.
    »Hinaus mit dir!«, zischte er leise. »Wenn dich meine Frau sieht, dann …«
    »Ich muss mit dir sprechen«, sagte Hewitt.
    »Sinnlos«, sagte Dorian und ging auf Hewitt zu. »Verschwinde aus meinem Haus und …«
    Hewitts grauenhaftes Gesicht verzog sich zu einem Grinsen.
    »Zuerst spreche ich mit dir, Dorian«, sagte er. »Wenn du mich nicht anhören willst, dann fange ich zu brüllen an, und deine Frau wird alles andere …«
    »Komm ins Wohnzimmer!«, sagte der Dämonenkiller ungehalten. Er wollte nicht, dass Hewitt seine Drohung wahr machen konnte. Lilian hätte sicherlich bei seinem Anblick einen Schock erlitten.
    Hewitt setzte sich ungeniert nieder, und Dorian schloss die Tür, verschränkte die Hände über der Brust und musterte den Freak.
    »Hewitt«, sagte der Dämonenkiller ruhig, »ich habe dir bereits am Flughafen gesagt, dass ich nichts von deinen Vorschlägen halte. Ich will nichts mit dir zu tun haben. Verstehst du das endlich?«
    Das Monster schüttelte entschieden den Kopf. »Du musst Vernunft annehmen, Dorian! Ich meine es gut mit dir. Hör dir doch einmal in Ruhe die Vorschläge an, die dir die Olivaro feindlich gesinnten Dämonenfamilien unterbreiten wollen.«
    Dorian kniff die Augen zusammen.
    »Ich gehe keinen Pakt mit Dämonen ein«, sagte er heftig. »Ich kann ihnen nicht trauen.«
    Das Scheusal seufzte. »Du stehst allein in deinem Kampf gegen Olivaro da, Hunter. Ganz allein.«
    »Ich habe meine Gefährten.«
    »Pah!«, meinte Hewitt verächtlich. »Mit Marvin Cohen kannst du nicht rechnen, der ist … Lassen wir das! Du wirst es schon selbst bemerken. Trevor Sullivan ist ein alter Mann, gebrochen und eher hilflos. Phillip? Dieses wandelnde Orakel hilft dir auch nicht weiter. Dein Freund Jeff Parker? Der richtet mehr Schaden an, als dass er dir helfen kann. Miss Pickford wirst du doch wohl nicht als Hilfe betrachten, oder? Und Machu Picchu, die geheimnisvolle Inka-Prinzessin? Sie ist nur eine Last für dich, so wie deine Frau Lilian.«
    »Du weißt recht gut Bescheid.«
    »Wir wissen mehr, als du ahnst,
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