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043 - Das Geheimnis der Schattenhand

043 - Das Geheimnis der Schattenhand

Titel: 043 - Das Geheimnis der Schattenhand
Autoren: A.F.Morland
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die Schwingtür vor sich, sprang auf und wollte sich auf sie zuwuchten, doch die Schattenhand packte ihn, riß ihn zurück und schleuderte ihn gegen die Wand, daß ihm Hören und Sehen verging.
    Schweiß brannte in seinen Augen, und er fragte sich, mit welcher Ausgeburt der Hölle er es hier zu tun hatte. Die Hand wollte ihn an der Kehle packen. Er schlug mit der Pistole nach ihr, und etwas Verblüffendes geschah: Sein Hieb ging mitten durch die Schattenhand.
    Wenn er den Schwung nicht abgefangen hätte, hätte er sich am Knie verletzt.
    Immer wieder griff ihn die Teufelshand an. Mal versuchte sie ihn zu packen, mal drosch sie auf ihn ein. Sie trieb ihn von der Tür weg.
    Okay, dachte er. Wenn ich hier nicht durchkomme, schaffe ich es vielleicht bei der Fensterfront. Sofort hetzte er los, doch die Schattenhand durchschaute seine Absicht, und ein gemeiner Schlag traf so heftig seine Schulter, daß er torkelnd vom Kurs abkam.
    Er prallte gegen eine Wand und sah verschwommen eine Leiter, die zu einer in der Decke befindlichen Falltür hinaufführte. Ohne viel zu überlegen, kletterte er die Sprossen hoch.
    Als er die Tür erreichte und sie hochstemmen wollte, legte sich die Schattenhand um sein rechts Fußgelenk. Eisenhart packte die Höllenklaue zu und wollte ihn von der Leiter zerren.
    Vladek klammerte sich an die Sprossen und trat mit dem freien Fuß nach der gefährlichen Hand, doch damit erzielte er keine Wirkung, denn die Schattenpranke war gegen solche Angriffe immun.
    Deshalb versuchte es der Brillenfabrikant noch einmal mit einer geweihten Silberkugel. Er richtete die Mauser nach unten, aber die schwarze Hand schien Augen zu haben.
    Als sie die Gefahr erkannte, zuckte sie blitzartig zurück. Vladek sparte sich die Kugel, stieß die Falltür auf und kletterte die restlichen Leitersprossen hinauf.
    Atemlos rammte er den Deckel mit dem Fuß zu und sprang darauf. Unter ihm wütete die Höllenhand. Sie hämmerte mit so großer Wucht gegen die Falltür, daß es Vladek Rodensky manchmal einige Zentimeter hochhob.
    Doch der Zorn des grauenerregenden Angreifers, der nur aus einer Schattenhand zu bestehen schien, hielt nicht lange an. Er gab es bald auf, die Falltür einschlagen zu wollen.
    Ein wütendes Heulen und Knurren hallte durch den Raum, der sich unter Vladek Rodensky befand, doch das währte nicht lange, dann herrschte Stille, und der Brillenfabrikant gönnte sich einen erleichterten Atemzug.
    Aber war er schon gerettet? Hatte sein gefährlicher Schattengegner aufgegeben? Oder suchte das schwarze Wesen nach einer anderen Möglichkeit, ihn sich zu holen?
    Man hatte die Restaurant-Bar ziemlich gründlich ausgeräumt, doch hier oben, unter dem Dach, schien man darauf verzichtet zu haben. Der Speicher war mit altem Gerumpel vollgestopft.
    Alte Bilder, Spiegelrahmen, ein Küchenherd, zwei Sofas und vieles andere mehr befand sich hier. Über der Falltür, durch die sich der Brillenfabrikant in Sicherheit gebracht hatte, hing ein rostiger Flaschenzug, mit dessen Hilfe all das Zeug hochgehievt worden war.
    Noch stand Vladek Rodensky auf der Tür und wußte nicht, ob er diesen Platz verlassen durfte. Wartete die unheimliche Hand nicht auf diesen Augenblick? Würde sie die Falltür aufstoßen, sobald er einen Schritt zur Seite machte?
    Er wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. Ewig konnte er hier nicht stehenbleiben. Er mußte den Schritt zur Seite riskieren. Vorsichtig machte er ihn, bereit, gleich wieder zurückzuspringen, wenn irgend etwas passierte. Doch nichts geschah.
    Die Schattenhand schien das Interesse an ihm verloren zu haben.
    Vladek steckte die Mauser weg und wandte sich jenem Dachfenster zu, das sich nur zwei Meter von ihm entfernt befand.
    Er stemmte es hoch und klappte es nach hinten, holte die Kette des Flaschenzugs und warf sie aus dem Fenster, durch das er dann kletterte. Mit einem kurzen Ruck testete er die Festigkeit der Kette und kam zu dem Schluß, daß sie sein Gewicht tragen konnte.
    Wie ein Bergsteiger seilte er sich ab. Problemlos erreichte er die Dachrinne, und die Kette reichte noch zwei Meter darüber hinaus.
    Vladek stemmte sich an der Gebäudewand mit beiden Beinen ab, und als er das Ende der Kette erreicht hatte, pendelte er kurz hin und her, bevor er sich fallen ließ.
    Er landete in trockenem, knisterndem Unkraut, federte sein Gewicht in die Hocke gehend ab, richtete sich sofort wieder auf und lief los. Niemand versuchte ihn daran zu hindern.
    ***
    Das Telefon läutete.
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