Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0429 - Das Land der blauen Türme

Titel: 0429 - Das Land der blauen Türme
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wollte die Schleusentür aufreißen und hinausstürzen. Hinaus zu den wartenden, Schussbereiten Zyklopen, Zentauren und Pseudo-Neandertalern mit ihren Raketenwaffen. Das Feuer des Vernichtungsgedankens leuchtete aus den Augen, die durch das Material der Plastikmaske umrahmt wurden. Claudia warf sich nach vorn und ergriff den Arm Alaskas.
    „Halt!" sagte sie scharf und riss an dem Arm.
    Es war, als habe sie ein stählernes Robotgelenk ergriffen. Alaska schleuderte die junge Frau von sich, als sei sie eine federleichte Schaufensterpuppe.
    Claudia taumelte nach hinten, stolperte und überschlug sich halb. Bevor ihr Hinterkopf auf den stählernen Bodenbelag der Nullzeitreformatorkuppel aufschlug, schrie sie laut und gellend: „Cascal, Hilfe!"
    Alaska riss jetzt die Tür auf und stürmte mit der Geschwindigkeit eines Sprinters davon. Der gellende Schrei der jungen Frau übertönte mühelos das Brummen der probelaufenden Maschinen, Alaska rannte jetzt - deutlich war er im Widerschein der Flammen aus seinem eigenen Gesicht zu erkennen auf die Grenzlinie zwischen Kuppel und Schutzschirm zu. Gleichzeitig mit ihm reagierten zwei andere Personen. Lord Zwiebus ergriff seine Keule und raste wie ein Blitz von seinem Platz zwischen den Wissenschaftlern davon. Der Haluter Icho Tolot startete nur eine Zehntelsekunde hinter ihm. Und Abel Waringer machte einen Satz.
    „Sie rasen in den Schirm hinein!" schrie Atlan.
    Waringer warf sich herum, ergriff den Hauptschalthebel. Er riss den Hebel herunter. Und zwanzig Zentimeter vor Alaska Saedelaere, der sonst in den Strom der vernichtenden Energie geraten wäre, erstarb die unsichtbare Wand des energetischen Schirmes. Er raste hinaus ins Freie, zu den lauernden Schatten. Hinter ihm stoben, nicht weniger furchterregend als die Giganten der gezüchteten Rassen dort draußen in der Dunkelheit, der Haluter und der Neandertaler in die Nacht. Nach dem Schrei und den wirbelnden Tritten, deren Nachhall noch zu vernehmen war, herrschte jetzt in der Kuppel die Stille des Erschreckens. Waringer aktivierte den Schirm. Und zwischen den Wissenschaftlern bahnte sich Cascal einen Weg und rannte auf die bewegungslose Ärztin zu. Er kauerte sich neben ihr auf den Boden und wandte dann den Kopf.
    „Wir sollten schnellstens die Medorobots aktivieren", sagte er. „Der Fall scheint ziemlich schwer zu sein."
    Rhodan und Atlan wechselten einen langen Blick.
    Jetzt wussten sie es alle.
    Der unsichtbare Feind hatte erneut zugeschlagen; nur Minuten vor dem Zeitpunkt, in dem die Kuppel endgültig aus dieser Erdepoche verschwinden wollte.
     
    2.
     
    Jetzt erst begriffen die anderen Insassen der Kuppel, was geschehen war. Die dröhnende Warnung, die der Haluter ausgestoßen hatte, war verstanden worden. Die beiden Wesen, der Haluter und der Neandertaler, hatten auf ihre Art unwahrscheinlich schnell reagiert. Waringer hatte den Schirm, in dem sonst alle drei verglüht wären, rechtzeitig abgeschaltet und schnell wieder eingeschaltet. Rhodan sagte laut: „Doktor Gosling?"
    Der Hochenergieingenieur und Chefrobotiker der Kommandoeinheit rannte bereits von seinem Schaltpult weg.
    „Sir?"
    „Aktivieren Sie sofort die Medorobots. Sie sollen sich augenblicklich um die Ärztin kümmern."
    „Selbstverständlich. Ich war gerade dabei."
    Sekunden später schwebten die hellrot glänzenden Gestalten mit ihren acht ausfahrbaren Instrumentenarmen in die Nähe der Bewusstlosen.
    Cascal half ihnen dabei, die Ärztin mit unendlicher Behutsamkeit auf die Antigravplattform zu betten.
    Die Gruppe verschwand hinter einem Wandschirm, der blitzschnell errichtet worden war.
    „Cascal?" sagte der Lordadmiral halblaut.
    „Ja?"
    Atlan deutete auf die beiden Shifts, die bereits fest verankert worden waren. Schließlich war man unmittelbar vor dem Start zurück in Jetztzeit.
    „Machen sie bitte mit äußerster Geschwindigkeit die beiden Shifts klar. Ich weiß, daß wir Stunden dazu brauchen, aber es muss sein. Klar?"
    Beide Männer wechselten einen Blick des Einverständnisses.
    „In neunzig Minuten", versprach Cascal mit zuverlässiger Ruhe, „sind beide Flugpanzer startklar."
    Rhodan wandte sich an Gucky und Ras Tschubai.
    „Ihr beide teleportiert bitte vor die drei Männer und versucht, Alaska zurückzubringen. Setzt euch nicht unnötiger Gefahr aus. Los!"
    Gucky warf den exotischen Pflanzenstrunk weg, an dem er mangels einer Mohrrübe geknabbert hatte, und piepste: „Verstanden."
    Ras Tschubai nickte. Dann verschwanden die beiden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher