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0429 - Das Land der blauen Türme

Titel: 0429 - Das Land der blauen Türme
Autoren: Unbekannt
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waren von Neandertalern zu den Cromagnons keine direkten Übergänge festzustellen. Zu affenartigen Urmenschen kam plötzlich der Mensch hinzu, dessen Typus sich bis heute nicht mehr wesentlich geändert hatte, gewisse Sitten und Verhaltensweisen deuteten selbst im Zeitalter des Imperiums der Menschheit noch darauf hin, daß zwischen den Jahrtausenden, Instinkte ihre Gültigkeit noch nicht verloren hatten. Diese Erklärung war bisher noch nicht erbracht worden. Rhodan hatte, um den Lemurern zu helfen, ihnen gern die Möglichkeiten in die Hand gegeben, die der Rasse helfen konnten in dem erbarmungslosen Abwehrkampf gegen die Präbios.
    Aber ...
    In letzter Konsequenz hatte sich der Großadministrator dazu entschlossen, den Lemurern auch Hochenergiewaffen zu hinterlassen. Zwar war der Vorrat der Kuppel entsprechend klein gewesen, aber schon einige der Waffen genügten, um einen der erbitterten Angriffe der cappinschen Züchtungen, die stets in riesigen Mengen gegen die Mauern brandeten wie ein tödlicher Sturm, in Schach zu halten.
    Rhodan fragte sich gerade jetzt, als er zusammen mit den anderen Männern an den Kontrollen der Geräte arbeitete und schwitzte, ob diese Entscheidung richtig gewesen war. Konnte er es verantworten, daß die Lemurer diese furchtbaren Waffen besaßen und anwendeten? War es richtig?
    War es vernünftig gewesen?
    Jedenfalls war das Luftschiff unter dem Kommando des Lemurers Katalo Osonoton mit all den Gegenständen gestartet. Was immer damit geschah, welchen Nutzen die Lemurer von den Waffen, Plänen und Verfahrensweisen hatten ... nichts ließ sich mehr rückgängig machen.
    „Ich möchte am liebsten einen Spaziergang durch diese wunderschöne Nacht machen, Alaska!" sagte Claudia unvermittelt.
    Er fragte spöttisch: „Etwa mit Cascal?"
    Sie nickte.
    „Ja, mit Cascal. Rund um den Nullzeit-Deformator."
    Alaska lachte kurz.
    „Notfalls müsste ich Sie mit Waffengewalt daran hindern, liebe Medizinerin."
    Er öffnete die Schleusentür einige Zentimeter und sah sich sehr aufmerksam um.
    „Bleiben Sie da", sagte er. „Und leisten Sie lieber mir etwas Gesellschaft. Auch ich bin ein Freund langer Gespräche in der Dunkelheit."
    Sie lehnte sich an die Schleusenwand und warf einen langen Blick ins Innere der Kuppel, in der nach wie vor fieberhaft gearbeitet wurde. Unter den Lichtkreisen, die aus den Punktstrahlern kamen, sah sie die Silhouetten der anderen Männer, die sich bewegten, sich kurze Kommandos oder lange Zahlenreihen zuriefen und damit versuchten, die Maschinerie der Zeitmaschine zu koordinieren.
    „Einverstanden", sagte sie.
    Sie ahnte nicht, daß sie mit dieser Bemerkung beinahe ihr Todesurteil unterschrieben hatte. Dr.
    Voigt Gosling, der Hochenergieingenieur mit dem viereckigen Kinnbart und den großen Kinderaugen, presste seine Handflächen gegen das Metall des Schaltpultes. Er bemühte sich, das Zittern seiner Finger zu unterdrücken, dann konzentrierte er sich und nahm eine Schaltung vor.
    „Energieemission konstant auf vierhundert Plus", sagte er leise.
    Seine rechte Hand regulierte die Stromabgabe an zwei Nebenreglern und pegelte die Instrumente ein.
    „Verstanden", sagte Atlan.
    Er nickte Rhodan zu, der in seiner Nähe an einem weiteren Schaltpult stand und die einzelnen Teilschaltungen koordinierte. Die Maschinen und Generatoren brummten, die Instrumente knisterten, und zugleich mit dem Geräusch hing eine nicht fassbare Spannung über den dreiundzwanzig Lebewesen, die sechs Siganesen in der mächtigen Gestalt des Paladin eingeschlossen.
    „Wie steht der Wert des Monitors Sieben?" fragte Rhodan nach hinten.
    Der bärenhafte Kosmopsychologe Multer Prest beugte sich über die Anzeichen auf seiner Kontrollkonsole und murmelte mit seiner heiser flüsternden Stimme: „Zweihundertdreiundsechzigplus Null Komma siebennulldrei."
    „Danke."
    Natürlich war der Großadministrator bemüht, nach dem Verschwinden der Störungsfelder, die ursächlich mit den Bauwerken der Asphaltsee-Insel zusammenhingen, die Zeitmaschine zu aktivieren. Er wollte sie so schnell wie möglich in die Zeit zurückbringen, von der aus sie den Ausflug in die Vergangenheit unternommen hatten. Dort wollten sie weitere Wissenschaftler einsetzen, die Recherchen darüber anstellen sollten, welche Effekte und Einflüsse notwendig waren, um die Torkelbewegungen innerhalb der Zeitreise herbeizuführen. Diese Einflüsse mussten unter allen Umständen ausgeschaltet werden. Das bedeutete, daß der Nullzeit-Deformator
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